Mittwoch, 10. Juni 2009

Terminator - die Erlösung

"Mensch Machine
Ein Wesen und ein Ding" Kraftwerk

"Wir laden unsere Batterie
Jetzt sind wir voller Energie
Wir sind die Roboter" ebenfalls Kraftwerk

Wir schreiben das Jahr 2018. Die Maschinen haben die Vorherrschaft auf dem Planten übernommen. Das letzte Hochhaus steht in San Francisco und der Mieter heißt Skynet.
Ich habe gestern den 4. Teil der Terminator Saga gesehen. Terminator war für mich immer die Ausnahme von der Regel, dass jeder zweite Teil deutlich schlechter ist als der erste. Trilogien ausgeschlossen. Jonathan Mostow musste ja unbedingt eine Trilogie aus James Camerons Erbe machen. Die Hoffnung war groß bei mir, dass Joseph McGinty die ganze Sache zu einem versöhnlichen Abschluss bringt. Christian Bale für die Rolle des John Connor zu besetzen, war schon mal eine gute Idee.

Der Film beginnt im Jahre 2003 mit der Hinrichtung eines gewissen Marcus Wright. Eine, selbst im Angesicht des bevorstehenden Todes, unfassbar coole Sau. In seiner Todeszelle vermacht er noch schnell seinen Körper der Cyperdyne Skynet Organisation. Ein Kuhhandel, wie sich später noch herausstellen wird.

Das Jahr 2018. Alles liegt in Schutt und Asche. Die Menschheit besteht nur noch aus Militär und ein paar wenigen dilettantischen Rebellen, die auf verlorenen Posten kämpfen. Der Widerstand dringt in eine Zentrale von Skynet ein und stiehlt dort Informationen über den Supercomputer. Unter ihnen befindet sich auch der Soldat John Connor, der für sich persönlich die Information einholt, dass Skynet Menschen entführt und Experimente mit ihnen plant. Alles fliegt in die Luft. John überlebt als einziger. Ziel der erfolgreichen Mission war es, ein Kurzwellensignal zu finden, das die Maschinen außer Kraft setzt.

Parallel dazu erwacht Marcus Wright wieder zum Leben und stiefelt los in Richtung Zivilisation oder zumindest vermutet er das. Kurz darauf trifft er auf den Teenager Kyle Reese und seiner weitaus jüngeren Kumpanin Star. Kyle ist John Connors Vater aus dem jetzt bereits schmerzlich vermissten Terminator 1. Das gelockte Kind mit dem einfallslosen Namen Star erinnert mich gewaltig an eine Mischung aus dem affenähnlichen Jungen aus Mad Max 2 und einem Kind aus dem Film Hook. Wobei die Rolle des Marcus Wright auch Mel Gibson hätte spielen können. Ein riesiger Transformer äh Terminator jagt die drei solange durch die Gegend, bis die Kinder in einen Menschentransporter auf den Weg nach San Francisco landen und Marcus auf seiner Flucht die nicht unattraktive Pilotin Blair Williams rettet. Scheinbar wurden zuerst die hässlichen Frauen von Skynet umgebracht. Logisch.

Blair und Marcus machen sich auf den Weg zum Stützpunkt der Menschen. Dort stellt sich heraus, dass Marcus Wright ein ganz spezielles Modell der Terminator Produktion ist. Ein Bio Druide oder so. Um seine Menschlichkeit unter Beweis zustellen, bietet er an, Connor in die Skynet Festung zu bringen, um Kyle Reese und damit die Zukunft zu retten. Connors Taten und seine tägliche Radiosendung machen ihn Einflussreicher als die Köpfe in der Kommandozentrale, die versteckt in einem U-Boot die Vernichtung Skynets planen.Connor schafft es den Vergeltungsschlag auf Skynet herauszuzögern, um seinen Teenie Vater aus der Festung zu befreien.
Über Umwege funktioniert das auch. Natürlich. Dann der Showdown. Arni is back. Der erste T-800 jagt Connor. Dank Marcus Wright, der Kyle Reese und John Connor, unbewusst seiner Programmierung folgend, erfolgreich zum T-800 gelockt hat. Marcus sieht was er angerichtet hat und entscheidet sich für seine menschliche Seite und greift ein. John, Kyle und Marcus entkommen, Skynet fliegt in die Luft und der T-800 wird Gouverneur von Kalifornien.
Der Krieg geht weiter und somit bleibt das Ende offen. Der Kreis der Saga ist fast geschlossen und gibt so hoffentlich nicht mehr genug Stoff für einen fünften Teil her. Wir dürfen uns also auf Mash up Versionen des Terminators freuen. Predator vs T-800 vs Alien.

Kritik

Die Stimmung erinnert stark an Mad Max, die Charaktere sind sehr eindimensional und es kommt, aufgrund der Vorhersehbarkeit der Ereignisse, nie wirklich Spannung auf. In den ersten beiden Teilen war die Jagt auf den Menschen um einiges besser inszeniert. Wenn der Film mal das Tempo herausnimmt, wird es auch schnell peinlich. Wer hat diese Dialoge geschrieben? Vermutlich Niemand. Bei einem Motorrad Stunt soll sich Christian Bale den Finger verletzt haben. Ich frage mich, welche Szene das gewesen sein soll? Man sieht ihn drei Sekunden auf einem Bike. Egal.

Was mich viel mehr stört ist, dass die Maschinen die Seriosität vermissen lassen, die sie als Killermaschinen auszeichnet. Arnold war resoluter beim killen. Er ging absolut logisch vor. Wenn Sarah Connor im Gefängnis sitzt, dann fährt er mit seinem Auto durch die Wand und ballert drauf los. Die Terminators im Jahr 2013 wollen John Connor töten, nehmen ihm dafür die Waffe ab und schmeißen sie weg! und Connor gegen eine Wand. Wieso nutzen sie nicht die Waffe und knallen ihn ab. Fertig. Dasselbe mit Reese, anstatt ihn einfach umzulegen, füllt sich seine Zelle langsam mit Gas. Eine Maschine mit Hang zur Dramaturgie.
Die absolut beschissensten Roboter gehen aber immer noch auf das Konto von George Lucas. Seine Druiden haben sogar Angst, Zweifeln oder führen alberne Dialoge. Roger Roger.

In typischer Hollywoodmanier hält man es für spannend, wenn mal wieder nicht auf den Hauptcharakter, dem Insider, der einzige, der einen Plan vom Ganzen hat, gehört wird, sondern stattdessen die Befehlshabenden Idioten auf den obligatorischen roten Knopf drücken wollen. Dazu passt, dass wirklich alle Protagonisten mit etwas mehr Text den Vergeltungsschlag überleben. Meine Hoffnung war ja, der Film würde in der Zeit spielen, in der Kyle Reese älter ist und von John durch die Zeit geschickt wird, dem T-800 hinterher.
Anspielungen auf die Vorgänger gibt es auch. Connor sagt „I´ll be back“ und die Vernichtung des T-800 ist eine Mischung aus den beiden ersten Teilen. Erst heißes Eisen über die Rübe, dann flüssiger Stickstoff und zum Schluss wird ihm die Rübe ganz abgetrennt. Licht aus.

Fazit

Der vierte Teil ist nur die Weiterführung der Terminator Geschichte, aber kein wirklicher Terminator Film mehr. Wer Mad Max, Matrix und Feuer mag, wird Terminator – die Erlösung auch mögen und braucht nicht mehr in Transformers zu gehen. Die Soundkulisse ist dieselbe. Insgesamt ein durchschnittlicher Kinofilm, an Bale lag es dabei nicht.

Im Treffpunkt Schönheit gibt es die meist miesen 4. Teile zu geliebten Trilogien

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