Samstag, 20. Dezember 2014

Adventskalender 20. Fenster

Die Chaosmacherin hat ein Blogger-Wichteln organisiert. Der Geschenkpreis war auf 7 Euro beschränkt, der emotionale Wert konnte aber gerne ins unermessliche steigen. In welcher Einheit man auch immer Emotionen misst. Teilnahmebedingung war das Abschicken einer Mail mit den wichtigsten Angaben zur Person. Unter anderem die Information was ich mag und was ich nicht mag. So sollte dem Zugelosten Wichtel die Geschenkauswahl erleichtert werden. Eine sehr gute Idee. So konnte ich schon mal Selbstgebasteltes ausschließen.

Ich durfte Mina beschenken. Sie mochte so allerlei Dinge und ihr Blog gab ja auch noch reichlich Aufschluss über ihre Person. Was ich geschenkt habe, erzähle ich nach Weihnachten, theoretisch besteht ja mit dem Post die Chance, dass ich Mina die Überraschung verderbe.

Mein Geschenk kam von der Frau Apfelkern, die ihren Klarnamen verständlicherweise hier nicht lesen möchte. Sie hat sich sogar die Mühe gemacht und das Geschenk in weihnachtlichem Papier eingewickelt. Das sah so gut aus, dass ich das Geschenk erstmal repräsentativ für jeglichen Weihnachtsschmuck eine Weile auf dem Küchentisch liegen ließ.
Weil Fotos meine Freude nur schwer hätten einfangen können, habe ich, dem YouTube Trend „Unpacked“ folgend, ein Video gedreht. Vielen Dank und…
Grüße an Franziska, bald ist Weihnachten.


Freitag, 19. Dezember 2014

Adventskalender 19. Fenster

TEIL 4


Dass ein Wechsel einem Hochverrat gleichkam, war in der Spaßgesellschaft Amateurfußball nicht jedem klar. Mir zum Beispiel. Der Trainer hielt eine Rede, die sich im Angesicht des Abstieges von den gewohnten Ansprachen maximal unterschied. Karre wieder aus dem Dreck ziehen und so weiter. Nachdem uns allen ausreichend ins Gewissen geredet wurde, sollten sich vor versammelter Mannschaft diejenigen bekennen, die den Verein wechseln wollten. In dem Zusammenhang konnte man froh sein, dass er nicht zur Denunzierung aufrief. Es hatte bestimmt einen Grund warum die Rede so endete und nicht anders.
Zwei von uns haben vor lauter Schuldgefühl ihren Einsatz verpasst. Als ich kurz darauf meinen Wechselwunsch dem Trainer unter vier Augen, plus den glasigen Augen einiger Spielfeldrandexperten, kundtat, kam es zu einer kuriosen Aussage eines … na, ein Fan von mir war das nicht … Vereinsmitgliedes.
„So wie du heute gespielt hast, nehmen die dich nie!“ Gemeint war der Nachbarsverein. Eine sehr spitzfindige Bemerkung, da ich seit ungefähr einem dreiviertel Jahr verletzt war. Da war er, der viel zitierte Situationshumor der Kreisklasse. Leider schob er direkt hinterher, dass er mich ganz genau auf dem Feld beobachtet hätte. Mit wem er mich verwechselte, ließ sich nicht mehr aufklären, seine Verachtung war ihm in dem Moment wichtiger.

Natürlich ergab sich bei mir keine Wunderheilung, so verpasste ich die ersten Spiele mit der  neuen Mannschaft. Zudem begann das Studium und die Prioritäten verschoben sich. Zum Beispiel stand die Erstsemesterparty an. Die Party endete auf einem Spielplatz, genauer auf einer Wippe. Ich oben, irgendwer anderes unten, was mich nicht daran hinderte abzusteigen und mit dem Fuß im Haltegriff hängen zubleiben. Die Bänder waren durch. Also wieder verletzt und wieder stieg meine Mannschaft ab. Dieses Mal war ich nicht der Hauptschuldige. Sowieso schien der Abstieg nicht so schwerwiegend gewesen zu sein. Das darauf folgende Jahr spielten wir wieder in der zweiten Kreisklasse und damit gegen meinen Exverein. Reine Ironie und eine schöne, sportliche Herausforderung, wenn da nicht diese unsinnig geschürte Rivalität gewesen wäre. Von Tsubasa und Hyuga habe ich gelernt, dass Rivalität die eigene Leistung fördert. Obwohl das bei mir nicht der Fall war, gewannen wir beide Spiele deutlich. Wie asozial.

Auf der jährlichen Vatertagstour mit den Freunden und ehemaligen Mitspielern durfte ich mich dafür rechtfertigen, wieso ich denn die eigenen Kumpels nicht gewinnen ließ. Immer wieder Grundsatzdiskussionen und wieder begriff ich nicht, worum es denn nun eigentlich im Amateurfußball ging. Irgendetwas mit Doppelmoral. Im nächsten Jahr kam es zu dem von mir Langersehnten Happy End. Erst schossen wir meine alte Mannschaft ab, eine Woche darauf deren direkten Konkurrenten auf den Aufstieg. So wurde mein Exverein aus eigener Kraft wieder erstklassig und der Hass hielt nur eine Woche an. Das Beste daran war allerdings, dass ich im entspannten Modus in einer qualitativ guten Mannschaft locker wegspielen konnte und der Amateurfußball als das wahrnehmen konnte, worüber sich die Redakteure des 11 Freunde Magazins und der Dreißigjährige Familienvater und Hobbykicker zu Recht amüsieren. Studieren, nebenbei Spiele gewinnen, feiern, sich Freunde machen und endlich ein Verständnis für Taktik entwickeln. Eine coole Zeit, bis zu meinem Bandscheibenvorfall. Aber das ist eine andere, noch längere und ödere Geschichte.

Hätte ich den Dilettantismus, die Slapstickeinlagen, den Größenwahn, die fehlende Selbst-Reflektion, und die Wutreden hervorgehoben, wäre der Text, und damit ich, viel sympathischer rüber gekommen, nur ist es so, dass es genug Leute gibt, die gut gelaunt zum Fußball gehen und schlecht gelaunt wieder nach Hause fahren.
Hä? hin gehen, aber zurück fahren…? Ihr versteht was ich meine.
Darüber sollte mal jeder nachdenken und was ändern. Falls er möchte.
Grüße an Thomas, bald ist Weihnachten.

Donnerstag, 18. Dezember 2014

Adventskalender 18. Fenster

TEIL 3


Ich ging in die Zweite Herren. Das war für mich leichter nachzuvollziehen. Das waren ein paar Kumpels, die sich zum Fußballspielen trafen. Die hatten sogar Spaß dabei, und wie! Freitagspiele, das bedeutete nach dem Spiel direkt in die Disse. Frisch geduscht und irgendwer fuhr immer. Wir spielten in der dritten Kreisklasse ganz oben mit. Ich durfte unter Trainer Jörg machen was ich wollte. Nichts mit „Mitte, Mitte“, sondern Instinkt. Einzige Voraussetzung, nach jedem Tor musste ich an die Seitenlinie kommen und abklatschen.
Keine Ahnung welchen Platz wir am Ende belegten, ich weiß nur noch, dass ich am letzten Spieltag das hundertste Tor für die Habenseite unserer Mannschaft schoss. Ein sehr einschneidendes Jahr. Natürlich blieb in der Zweiten Herren das Taktikbord ebenfalls im Keller, oder besser im Kaufhaus für Büroaccessoires, aber ich fühlte mich bestätigt, mit dem Spaß kommt der Erfolg und das reichte mir als Antrieb.

Die Zeit der Fehler war damit aber leider nicht vorüber. Im darauf folgenden Jahr spielte ich wieder bei der Ersten Herren. Der Ehrgeiz und ein neuer Trainer waren die Gründe. Nach dem zweiten Spiel voller Irrtümer und Achselzucken, prellte ich mir im Training den Mittelfuß. Ein gefrorener Maulswurfshügel tauchte plötzlich vor dem Sechzehner auf  und nahm mir den Ball ab. Durchgezogen hatte ich trotzdem. Nachdem mir eine typische Simulation attestiert wurde, durfte ich zum Abgewöhnen gleich die anstehende Ecke schießen. Der Ball hoppelte zwei Meter weit und ich in die Kabine. Ich hinkte von Arzt zu Arzt und die Mannschaft von Niederlage zu Niederlage. Der direkte Abstieg war die logische Konsequenz. Eine Schlappe, die vermutlich viele in ihren Alltag mitnahmen und vielleicht heute noch mit sich rum tragen. Wer kann es ihnen verdenken?
Ich habe in der Zeit nur wenige unserer Spiele gesehen. Der Grund waren die anstrengenden Grundsatzdiskussionen. Man bezichtigte mich weiterhin der Simulation und folgerichtig machte mich das zum Hauptverantwortlichen des Abstieges. Es ist schon gruselig, wenn ein erwachsener Amateurkicker dich mit seiner ganzen pädagogischen Einfühlungsgabe fragt, ob du denn überhaupt in deinen Körper hineinhorchen könntest. Er wollte wohl sehen, wie ich mich selbst entlarve und weglaufe.

Das tat ich dann auch, im übertragenen Sinne. Es war am letzten Spieltag. Seit ungefähr einem halben Jahr stand fest, dass ich im Falle eines Abstieges und gleichzeitigen Aufstieges des Nachbarvereins, genau dorthin wechseln würde. Auf irgendeiner der vielen Silberhochzeiten innerhalb der Familie wurde dieser Deal mit meinen Cousins geschlossen. Der Gedanke: entweder spielen wir gegeneinander oder miteinander. Sonst wusste niemand davon, das hätte man mir sonst nur nachgetragen.
Grüße an Manuel, bald ist Weihnachten.

Mittwoch, 17. Dezember 2014

Adventskalender 17. Fenster

TEIL 2


Wenn du als talentierter Jugendspieler an die Herrenmannschaften herangeführt wirst, ist es für deine weitere Entwicklung elementar wichtig, in welcher Liga die Erste Herren deines Vereins spielt. Umso besser deine Mitspieler sind, desto besser bist du. Das war eine von vielen Lektionen, die ich als A-Jugendlicher, der sich langsam an das Verlieren gewöhnen musste, mitnahm. Das Können der Mitspieler wurde immer wichtiger, bis es entscheidend war und wir in der Saison öfters verloren, als gewannen. Dabei waren wir nicht schlecht, eine gute, harmonische Truppe sogar. Falls ich mich nicht täusche, holten wir für den Verein mit dem B-Jugend Ligapokal den einzigen Titel in Pokalform. Das ist ungefähr mit vier Touchdowns in einem Spiel zu vergleichen, falls ihr versteht, worauf ich hinaus will. Das Problem, die Gegner waren weiter als wir, also besser.

Rückt man in den Herrenbereich auf, rückt man automatisch in den Fokus von mehreren Fußballspezialisten, bestehend aus Dreißigjährigen Legenden, die mal betrunken drei Elfmeter gehalten oder eine Ecke direkt verwandelt haben. Dazu kommen die Experten am Spielfeldrand, die jedes Spiel analysieren können, ohne hinzuschauen. Die Welt des Amateurfußballs ist eine Scheibe.
Mein Fußballspiel war simpel und eigen. Ich profitierte von meiner Statur, dem schnellen Antritt und Ballkontrolle. Damals wurde das Fummeln und brotlose Kunst genannt. Heute definiert sich der moderne Fußball über solche Spielertypen. Im Nachhinein klingt das größenwahnsinnig, aber als Teenager war das genau mein Ding.
Im Grunde wollte ich nur weiterhin Fußball spielen und gewinnen, erstmal egal wie. Und genau da war das nächste Problem. Die Gegner wussten alle wie sie zumindest nicht verlieren. Es gab damals keine taktische Ausbildung und für wen der Begriff Ausbildung zu übertrieben ist, der darf ihn gerne durch den Begriff Aufstellung ersetzen.

Ich war es gewohnt die Fehler bei mir zu suchen und falls ich sie selbst nicht gefunden hatte, half mir schon irgendjemand aus der Mannschaft oder vom Spielfeldrand. Fehler konnte ich mir gut eingestehen, nur in Gänze konnte ich sie nicht nachvollziehen. Schon allein aus reinem Interesse am Fußball, fing ich an, die Einschätzungen der alten Riege zu hinterfragen. Anweisungen wie: „Du spielst Mitte“, wollte ich in einem taktischen Verhältnis setzen. Was bedeutete in welchem Zusammenhang überhaupt Mitte? Die Antwort: Mitte, Mitte. 
Ach so. Selbst heute kann ich nur ahnen, was gemeint war. Die taktischen Missstände bestätigte mir erst vor kurzem ein Mannschaftskollege aus jener Zeit. Er sollte auf der „Sechs“ spielen und wusste immer noch nicht wo und was das sein soll. Irgendwie beruhingend und für mich der Beweis, dass vieles im Fußball überbewertet wird.
Aus Trotz stellte ich mich damals in den Mittelkreis und verweilte dort bis zum Abpfiff. Am Ende wurde ich tatsächlich dafür gelobt! Ich habe den Sport wirklich nicht begriffen. Oder anders: ich habe es so nicht hinnehmen wollen.

Natürlich hatten die Verantwortlichen keine Ahnung wovon sie redeten. Darum ging es auch nicht. Das ist die Kreisklasse, Hobby, morgen müssen alle wieder zur Arbeit usw. Nur hörte man solche Sätze nie aus deren Mündern. Irgendetwas reden, dabei die Wichtigkeit des Wettbewerbs hervorheben, mit dem Erfolg kommt der Spaß, darum ging es. Ich war anderer Meinung und so entwickelte ich mich von einem Siebzehnjährigen, der nichts anderes im Kopf hatte als Fußball, zu einem Achtzehnjährigen der sich den Spaß am Fußball bewahren wollte.

Alles sehr hochgestochen, weiß ich heute. Doch damals endete es für mich im Frust. Mit Achtzehn fällt es schwer Dinge als gegeben hinzunehmen und es fehlt der Überblick. Es war für mich nicht nachvollziehbar, wieso sich jemand als gut und weisungsbefugt hinstellt, der nicht gut war, sondern einfach nur älter. Mir fehlten die Argumente, die Taktik dahinter. Falls es eine gab. Es herrschten Willkür und Gleichgültigkeit.
Grüße an Kai, bald ist Weihnachten.

Dienstag, 16. Dezember 2014

Adventskalender 16. Fenster

TEIL 1

Wer träumte als Kind nicht davon? Wenn ich groß bin, will ich Amateurfußballer werden. Wo sonst hat man soviel Spaß?

In einer Fußballmannschaft vom Dorf hast du einen Querschnitt durch alle Spielertypen, die der Sport hergibt. Achtzehnjährige, die alles andere im Kopf haben als Fußball. Achtzehnjährige, die nichts anderes im Kopf haben als Fußball. Achtzehnjährige, die nichts im Kopf haben. Daneben Dreißigjährige, die den Sonntag lieber mit der Familie verbringen würden. Dreißigjährige, dessen Familie der Verein ist. Dreißigjährige, die froh sind, wenn sie mal für ein paar Stunden aus der Familie und sich ausbrechen dürfen. Daraus ergibt sich ein hochexplosives Gemisch aus Hobbykickern, die Niederlagen schon vor dem Anpfiff einfach so hinnehmen und Sportskameraden, die die Hobbykicker für Niederlagen verantwortlich machen. Und da niemand gerne verliert, wird vor der Saison der maximale Erfolg ausgerufen.

Ich spiele jetzt seit vierzehn Jahren in den untersten Klassen, die der Landkreis zu bieten hat. Leider nicht durchgehend. Insgesamt warfen mich dutzende Verletzungen ganze drei Jahre zurück. Womit zurück an den Spielfeldrand, näher an die Bierbude meint. Ich dachte mir, ich schreibe mal nicht von den Schwärmereien, der Ironie, über die herbei gesoffene Kameradschaft und all die Legenden, die davon handeln, welcher Torwart total betrunken zum Spiel kam und trotzdem drei Elfemeter hielt oder nach wie wenigen Einsatzminuten jemand direkt wieder mit Rot vom Platz geschickt wurde. Diese Geschichten hört man überall, immer etwas anders. Ich wollte mal von den Schattenseiten erzählen, aber vor allem von mir. Die Identifikation mit diesem Sport, kann ja jeder selbst für sich zwischen den Zeilen herauslesen.

Wenn man in der Jugend oft und hoch gewinnt, ist das meist als ein Anzeichen von vorhandenem Talent zu deuten. Ich selbst habe das nie so gesehen. Das lag vor allem daran, dass bei den seltenen, aber scheinbar entscheidenden Niederlagen unserer Mannschaft gerne meine Tagesform als Indiz für die Niederlage hergeholt wurde. Damals habe ich das geglaubt und akzeptiert. Ein Fehlpass, ist ein Fehlpass zuviel, aus drei Torschüssen können drei Tore fallen, und nicht nur zwei. Das war mir klar und ärgerte mich. Ebenfalls ist klar, dass man mit sechzehn, siebzehn Jahren nicht besonders viel vom Fußball versteht. Es gab ja niemanden, der es einen hätte beibringen können. Die Trainer waren selbst fußballerisch nie besonders in Erscheinung getreten und wie gesagt, reichte das was man da tat, oft aus. Die Zweifel am eigenen Spiel begleiteten mich natürlich, dazu war ich unheimlich ehrgeizig, was ebenfalls ein hochexplosives Gemisch war. Spätestens als ich registrierte, wie ehemalige Mitspieler aus früheren Spielgemeinschaften einen riesigen Schritt in ihrer Entwicklung gemacht hatten, während ich selbst auf der Stelle trat, begann ich meine Einstellung zum Fußball zu ändern. Ich entdeckte die Welt des Amateurfußballs, dieses große Dorfding, an dem soviel hängt.
Grüße an Timo, bald ist Weihnachten.

Montag, 15. Dezember 2014

Adventskalender 15. Fenster



Lange habe ich überlegt welche Überschriften ich für einen Jahresrückblick verwenden kann.
Ich kam auf ganze drei Stichpunkte:
Fußballweltmeisterschaft
Wetten dass…?
Mauerfall und
Tugce

War das Jahr 2014 so ereignisarm? Es kommt mir so vor, selbst wenn die wenigen Ereignisse einen entsprechend tiefen Fußabdruck hinterließen. Über die Fußballweltmeister will ich einen gesonderten Beitrag schreiben. Wetten dass…? ist als Thema so durch und ermüdend. Der Mauerfall ist ja eigentlich 25 Jahre her und die Bilder und Geschichten dieselben wie vor fünf oder zehn Jahren. Bleibt nur noch das Reizthema Tugce.

Die Meldung, dass eine junge Frau an den Folgen ihres mutigen Einschreitens verstorben ist, nahm ich nur am Rande auf. Vor mehreren Jahren gab es eine ähnliche Meldung schon mal. Da war es ein älterer Bayer, der an einer S-Bahn Station ausstieg um einem Jugendlichen gegen eine Überzahl anderer Jugendlicher beizustehen. Der Mann wurde darauf von den Jugendlichen erstochen. Daran kann ich mich gut erinnern, weil Uli Hoeneß sich damals sehr für die Familie des Verstorbenen eingesetzt hat.

Welche hohen Wellen der Tod der jungen Frau schlägt, bekam ich erst viel später mit. Kollegen redeten darüber und in der Innenstadt standen auffällig viele Windlichter, anbei Bilder des Mädchens. Im Fernsehen wurde diskutiert, ob Tugce symbolisch das Bundesverdienstkreuz überreicht werden sollte. Als ein Fußballprofi bei seinem Torjubel ein T-Shirt vorzeigte, dessen Schriftzug ebenfalls Bezug auf die Tat von Tugce nahm und der Spieler im Nachhinein nicht vom DFB für das Verbreiten von Botschaften abgestraft wurde, las ich mir genau einen Bericht zu dem Fall Tugce durch.

Vielleicht ist es politisch korrekter, wenn ich von vornherein zugebe, dass ich nicht verstehe worum es gerade geht. Bei mir ist folgendes angekommen: In einem Schnellrestaurant kam es zu einem Streit zwischen zwei Mädchen und einem Typen. Betroffene Tugce ging dazwischen. Der Typ folgte den Mädchen auf den Parkplatz und schlug Tugce an den Hinterkopf. Sie stürzte mit dem Kopf voran auf den Asphalt und starb an den Folgen der Verletzung. Was ebenfalls aus dem Bericht bei mir hängen blieb, die Mädchen und Tugce kannten sich und der Typ wiederum kannte die Mädchen. In einem Fernsehinterview sagten die aufgebretzelten Mädels was für ein toller Mensch Tugce war. Okay, die werden befreundet gewesen sein, dachte ich. Hm, das kann ja gar nicht stimmen. Befreundete Mädchen, die sich mit einem Bekannten streiten, alle ein bisschen gereizt und einfach gestrickt, eins der Mädchen zieht ihre Freundinnen weg, dem Bekannten brennen die Sicherungen durch und schlägt zu. Das klingt nach einem Vorfall, wie er regelmäßig in jeder x-beliebigen Dorfdisco passiert.

Ich kenne Jemanden, der sich vor einer mittlerweile geschlossenen Disco in einer Kleinstadt ebenfalls in einen Streit einmischte, dabei handelte es sich um Fremde. Nachdem der Rauch verzogen war, wurde er die Treppe runter getreten. Er sah entsprechend zugerichtet aus. Geschichten solcher Art hörte ich bereits oft, deshalb widmete ich dem aktuellen Fall bisher nur wenig Aufmerksamkeit.

In welche Richtung sich der Streit vor der bereits geschlossenen Disco entwickelt hätte, kann man nicht wissen. Dasselbe kann man wohl auch über den Streit, in den sich Tugce einmischte, sagen.

Ungefähr zeitgleich zu der aktuellen Tragödie ist in Stöcken ein 21-Jähriger bei einem Raubüberfall erschossen worden. Er wollte den Räuber überwältigen. Die Polizei wies den jungen Mann im Nachhinein darauf hin, dass man sich bei Raubüberfällen besser nicht einmischt. Meine Kollegen unterhielten sich auch über diesen Fall. Mein Problem: Ich verstehe die Relationen nicht, falls ich die Zusammenhänge überhaupt richtig verstanden habe.

Tugce war ein hübsches Mädchen, das kommt den Medien sehr entgegen, die machen da Unterschiede. Sie war eine Türkin, das kommt den Politikern sehr entgegen, die machen da Unterschiede. Aber wenn man an diesen Unterschieden Courage misst, dann lohnt sich das für mich ja gar nicht! Wäre es nicht viel motivierender für alle, wenn die Medien und Politiker danke sagen und in Zivilcourage eine Selbstverständlichkeit sehen und den Menschen vermitteln, das die einzige Form von Altruismus es ist, sich selbst einzubringen, anstatt daraus einen Hype zu machen, woraufhin sich jeder ein gutes Gefühl abholt, indem er eine Kerze anzündet?

Ich hoffe, ich habe das richtig erklärt. Ansonsten denkt da solange drüber nach, bis ihr es verstanden habt.
Grüße an Thorben, bald ist Weihnachten.

Sonntag, 14. Dezember 2014

Adventskalender 14. Fenster

Ich würde mir gerne einen Kinnbart stehen lassen, ich kann mich nur nicht entscheiden an welches Kinn.

So langsam habe ich den Verdacht, das Büro hat mich dick gemacht. Ich hoffe, es liegt vor allem an der Jahreszeit, ständig wird im Büro Kuchen oder Schokolade kredenzt. Zudem kann die Kaffeemaschine auch heißen Kakao abliefern. Alles viel zu verlockend. Gerade montags, wenn man am Adventskalender gleich drei Fenster öffnen darf. Wir haben auch einen wöchentlichen Obstlieferanten, aber der böse Fruchtzucker soll ja noch viel gnadenloser mit der Figur umgehen.
Erschwerend hinzukommt, dass ich regelmäßig zweimal am Tag warm esse. Eigentlich immer dann, wenn ich nicht ins Fitnessstudio gehe, macht ungefähr jeden zweiten Tag. Das impliziert natürlich, dass ich jeden zweiten Tag ins Fitnessstudio gehe, was aber in diesem Zusammenhang nicht mehr als Erfolg ausgelegt werden kann. 

Übergewicht lautet das Resultat. Ich komme davon nicht mehr weg, sich seinem Schicksal zu ergeben, kommt aber auch nicht in Frage. Ab nächstem Jahr, wenn sich sowieso alle gerade was vormachen und mein Entschluss abzunehmen gar nicht weiter ins Gewicht fällt, geht es los mit dem Verzicht. Das Wie ist offensichtlich, einfach weniger essen. Meine selbstgebastelte, und ich möchte sagen: selbstprogrammierte Kalorientabelle kommt wieder zum Einsatz. Bis zum neuen Jahr wird noch richtig reingehauen, das ist schwierig zu beeinflussen, bei einem Bürojob. Ich glaube, das kann man über jedes Büro sagen.
Grüße an Patrick, bald ist Weihnachten.

Samstag, 13. Dezember 2014

Adventskalender 13. Fenster

Heute ist das Ende der jährlichen, zwei Monate anhaltenden "Saufpause". Das hat schon was religiöses, obwohl großartig freuen, tue ich mich jetzt nicht darüber.

Ich hatte mich in den zwei Monaten nur auf einen strittigen Abend eingelassen: Kuppelsaal, Dresscode – Smart, Stylisch, Tré Chic oder wie ein Mitarbeiter es vorlas… Trashig. VIP Karte, auf der Gästeliste, nette Begleitung, alle Drinks bis 24 Uhr kostenlos, Buffet usw. Das Buffet war recht einfallslos, für mich als Nichttrinker gab es nur zuckerhaltige Getränke, die Musik war House-Gematsche mit bekannten Vocal-Samples oben drüber und die Begleitung hat für mich mitgetrunken. Spätestens nach 24 Uhr war ich dort völlig fehl am Platz. Eigentlich weiß ich es besser, dennoch habe ich kein Problem damit, den gleichen Fehler jedes Jahr zu wiederholen.

Nachdenklich machte mich ein Kommentar einer Verkäuferin an der Kasse vom Supermarkt. Sie wies mich nach dem Einkauf daraufhin, dass ich alkoholfreies Weizen erwischt hatte. Schon traurig, wenn direkt davon ausgegangen wird, ich hätte mich vergriffen.

Einen Abend kam es zu einer Grundsatzdiskussion über das Trinken. Der Satz: "Ich trinke nichts", ließ die anderen Anwesenden leicht panisch reagieren. Ist da was mit dem Alkohol, über das wir nicht nachgedacht haben? Wurde uns eine wichtige Information vorenthalten? Die Feierwütigen entschlossen sich daraufhin, mich für verrückt zu erklären und sobald ich wieder was tränke, sich lauthals in die andere Richtung zu beschweren. Das wurde so untereinander abgemacht.

Die restlichen Leute, die von meiner Abstinenz wußten, lobten meine Disziplin, als ob Nüchternsein von der Gesellschaft nicht toleriert wird.

Was ich erfahrungsgemäß sagen kann, manche Menschen muss man sich okay trinken. Es ist egal, ob sie selber was trinken, wichtig ist, dass ich betrunken bin, damit das Bräsige, Langsame und das Angefasse nicht mehr allzu sehr stört. Nüchtern sind solche Leute einfach nur da und beliebig austauschbar, sie stören niemanden, betrunken bagatellisieren sie wenigstens meinen eigenen Suff, aber wenn der wegfällt, ja, dann bin ich wohl selber schuld. Mit anderen Worten, ich blieb an den Wochenenden oft zu Hause.

I want a place to stay, get your booty on the floor tonight. Make my day.
Grüße an Martin, bald ist Weihnachten.
 


Freitag, 12. Dezember 2014

Adventskalender 12. Fenster

Wenn mir nichts einfällt, kann ich ja den Tag einigermaßen elegant mit Musik überbrücken. Da freut sich ja jeder drüber. Seit September hat die Sängerin Lia Ices ihr neues Album Ices veröffentlicht. Das Album ist nicht so stark wie die beiden Vorgänger, aber der Song Thousend Eyes haut es dann doch wieder raus.

Lia Ices sieht aus wie eine schönere reifere Version von Lana Del Rey. Erstaunlicherweise ähneln sich auch die Alben Cover ihrer beiden letzten Releases. Für mich ist der Vergleich zwischen den Sängerinnen auch ein gutes Beispiel, wie sehr die Begriffe Kunst und künstlich in der Musik auseinander gehen können.


Lia Ices ist mehr was für Fans von Hildegard von Bingen, von der Harald Schmidt mal sagte, es sei die perfekte Musik, um auf Autobahnkreuzen in Richtung Stadt abzubiegen. Das hätte was sehr Erhabenes. Vielleicht, wenn man in einem Jaguar sitzt.

Das Fan Video zu Thousend Eyes ist von Bollywood Filmen beeinflusst. Na gut, nicht jeder mit einer roten Lederjacke ist ein Michael Jackson. Wenn man sich aber auf die Landschaft konzentriert, geht es. Grüße an Diana, bald ist Weihnachten



Donnerstag, 11. Dezember 2014

Adventskalender 11. Fenster

Ich war dieses Jahr auf einigen Konzerten. Unter anderem hatte ich eine Karte für das Helge Schneider Konzert in Hannover. Die Tour mit dem Namen Pretty Joe und die Dorfschönheiten sollte Helges letzte werden. Diese Aussage hört man ja oft von alternden Legenden, bestenfalls einmal im Jahr. Dass Helge es ernst meinte, kriegte ich erst während des Auftrittes mit und im Nachhinein bin ich recht froh darüber. Dass wir uns nicht falsch verstehen, ich verehre Helge Schneider und war die letzten Jahre immer auf seinen Tourneen, deshalb traue ich mich auch zu behaupten, sein Publikum hat sich gewaltig zum negativen verändert.

Helge ist nicht mehr der Kultkomiker und Musiker, der er noch zu seinen 00 Schneider Zeiten war. Es fällt mir schwer  zu sagen woran es liegt. Vielleicht sind es die Auftritte bei Stefan Raab oder seine musikalischen Kooperationen mit Chartgrößen wie Udo Lindenberg, Jan Delay oder Sido. In Hannover war das Publikum jedenfalls genau auf diesen gleichförmigen Geschmack ausgerichtet.
Vor mir saß eine Gruppe von Mitdreißigern, Typen wie Frauen. Davor wiederrum ungekämmte Studenten. Hinter mir saßen Jugendliche, die sich, ihrer Unterhaltung nach, in Helges frühen Werken auskannten. Die alternativen Studenten brüllten bereits vor den ersten Worten los. Sie forderten lautstark die Hits ein. Von Beginn an meinten Sie, das Helge Schneider Publikum mit einfallslosen Zwischenrufen belustigen zu müssen. Als ob der Meister das selber nicht hinbekäme. Viel schlimmer jedoch waren die Mitdreißiger direkt vor mir. Sie waren ungefähr zu zehnt und alle hatten die halbe Vorstellung über ihr Handy draußen. Das Licht der Bildschirme erhellte die gesamten, hinteren Sitzreihen und verschleierte die Sicht zur Bühne. Leider schrieben sie sich gegenseitig keine SMS, sondern laberten lauthals über irgendeinen privaten Kram. Vermutlich ging es um den nächsten Malle Urlaub oder darum, ob das auf der Bühne nun Mario Barth sei oder eben nicht. Sie wirkten auf mich, als hätten sie die Karten für das Konzert gewonnen. Es war unerträglich. Deren stumpfsinniges Gelaber übertönte auch noch den Auftritt von Helge. Mittlerweile ist der ältere Herr neben mir gegangen. Er ist raus und ward nie wieder gesehen. Damit hatte er 40 Euro für 30 Minuten Arschlöcher gezahlt.

Bevor ich der dusseligsten Kuh aus der Herde gegen den Hinterkopf treten konnte, beschwerten sich die Jugendlichen hinter mir bei der Gruppe. Sie sollten gefälligst die Schnauze halten!
„Ingo! Haste gehört was der Spasti gesagt hat? Der soll selber die Schnauze halten!“ Brüllte die degenerierte Kuh vor mir. Ingo saß fünf Plätze weiter links, war fast Vierzig, kräftig bis fett, hatte hochgegeltes Haar mit blondierten Stachelspitzen, ein aufgeknöpftes Hemd von Camp David an und ein Lederarmband um das rechte Handgelenk. Ingo hatte sich für den Abend schick gemacht. Ich weiß nicht mehr, was er geantwortet hatte, aber es war nichts Beschwichtigendes. 

Noch schlimmer war die Alte ganz rechts in der Reihe. Sie beschwerte sich lautstark bei Helge, was das denn für scheiß Musik und wie dumm die Texte seien. Sie hörte keinerlei Witz zwischen den Zeilen heraus. Als Helge, virtuos wie immer, am Klavier improvisierte, fiel ihr doch tatsächlich die Melodie von Beethovens Für Elise auf. „Das nenne ich Musik“, skandierte sie und war direkt in der Melodie vertieft. Oder sie tat nur so, konnte auch sein. Jedenfalls wog sie bei geschlossenen Augen den Kopf von links nach rechts und legte sogar kurz das Handy beiseite. Wie es seine Art ist, baute Helge in sein Spiel die Melodien von bekannten Werbejingles ein. Die Avantgarde Klassikliebhaberin mit den Proletenfreunden checkte gar nichts. Wem zur Hölle wollte sie weismachen, dass sich überhaupt noch irgendetwas in ihrer Runkelrübe abspielte. Erschreckend, wie sich manche Menschen selbst sehen. 

Zum Glück war vieles, das Helge an dem Abend ablieferte, mir bereits bekannt, dennoch möchte ich jedes Wort genau mitbekommen und die musikalischen Einlagen sind sowieso jeden Abend einzigartig und von höchster Qualität. Zumindest das, was ich mitbekommen habe... Unterm Strich ein versauter Abend, dank dem Proletariat. Ich habe kurz überlegt, ob ich der gesamten Truppe ernsthaft wehtun sollte. Den Schnepfen hätte ich gerne nahe gelegt, welchen Beitrag sie leisten und hätte ihnen am liebsten aufgezeigt, wie sie auf andere wirken. Ingo hätte ich ganz einfach eine Gerade verpasst.

Jetzt mal sagen, sowas wie eine Diktatur der Intelligenz würde es tatsächlich geben, wer wäre dabei? Nur mal so ins Blaue gefragt. Und diese Mars Mission, wo genau kann man sich da bewerben? Helge Schneider hat sich richtig entschieden, bloß runter von der Bühne.
Grüße an Sönke, bald ist Weihnachten.

Mittwoch, 10. Dezember 2014

Adventskalender 10. Fenster

Nachdem geklärt wurde, dass Flash schneller ist als Superman, bleibt eigentlich nur noch eine unbeantwortete Frage, die die Menschheit bewegt. Wer ist stärker, Batman oder Darth Vader?
Beide tragen gerne schwarz, sind eher introvertiert und leisten sich nicht einen unüberlegten Schritt. Während unsereins die Treppe runtergeht und unten vergessen hat, was er dort wollte, schaffen es Batman, sowie Vader immer mit mehr oder weniger Aufwand ihren Gegnern den Weg abzuschneiden. Zudem verfügen beide über derbe Punchlines. Die verhauen dich nicht nur, sie erzählen dir auch währenddessen, warum sie stärker sind als du!

Batman ist der neue Hello Kitty. Total angekommen im Kinderzimmer. Mädchen tragen sein Merchandise und er taucht in jedem zweiten viralen Gag auf. Dagegen ist Darth Vader in einer amerikanischen Umfrage, in der es um die bösesten Menschen ging, vor Hitler gelandet. Ein sehr viel versprechender Zweikampf, das war er bereits vor meiner hakeligen Ausführung. Also nochmal etwas dramatischer:

BATMAN vs DARTH VADER

Grüße an Fabian, bald ist Weihnachten.


Wer wohl gewinnt? Ich weiß es schon!

Dienstag, 9. Dezember 2014

Adventskalender 9. Fenster

Texter sein, der Traum eines jeden Sparkassenazubis vom Lande. Zwei ganz kreative Junior-Texter haben als Bewerbung folgende Mini-Serie in bester Muppets Manier entworfen. Es ist eine Art Stromberg, nur dass die Serie in einer Texterschmiede spielt und eine Folge konzentrierte drei Minuten lang ist. Die Sprüche des Creativ Directors sind klasse und funktionieren auch auf meiner Wirkungsstätte. Fans von Anglizismen ist die "Serie" ebenfalls zu empfehlen. Meine Abneigung gegenüber Anglizismen sollte bekannt sein.Erst neulich habe ich festgestellt, dass das vorangehende Betreff "FYI" in den Mails eines Kollegen für "For Your Information" steht und nicht für "Fuck You, Ingenieur". Da sieh einer an.

Ich denke, die beiden Macher haben einen Job bekommen, ohne das Ende verraten zu wollen. Leider kann ich die Videos nicht einbinden, also einmal HIER klicken und viel Spaß.
Grüße an Thilo, bald ist Weihnachten.

Montag, 8. Dezember 2014

Adventskalender 8. Fenster

Zuletzt gesehen auf Dein Lieblingsmensch...



Am historischen 1. Dezember 2014 ist der Teaser zum neuen Star Wars Film - The Force Awakens - veröffentlicht worden. Auf Deutsch wird Episode 7 mit "Star Wars - die Laserschwertdiskussion" untertitelt. Der Shitstorm um die beiden Parierstangen an dem neu designten Laserschwert lösten im Netz das typische Entsetzen aus, wie es nach jeder Neuigkeit zu jedem x-beliebigen Film geschieht. Ich finde, die Parierstangen sind eine logische Schlussfolgerung aus den vielen abgetrennten Händen der vorangegangenen Episoden. Dutzende Sith und Jedi würden der dunklen Gestalt für das Laserschwert-Design Applaus spenden, wenn sie noch beide Hände hätten.

Insgesamt holte mich der Teaser komplett ab, mit Gänsehaut und allem drum und dran. Es war gegen Feierabend, als mich die Nachricht der Veröffentlichung erreichte. Nach einer kurzen Überlegung, ob ich den Teaser vielleicht eine halbe Stunde später, zu Hause auf den großen HD Fernseher und mit Dolby Surround Sound schauen sollte oder sofort im Büro, entschied ich mich für beides.

Ungefähr nach der vierten Wiederholung, beschloss ich mir auch die Trailer zu den Episoden 1-6 anzuschauen, so zum Vergleich und für das Gefühl. Daraufhin hörte ich mir im Internet eine Abhandlung an, weshalb die Prequels rein faktisch nicht zu dem Universum der alten Trilogie gehören können. Das war nach den Erinnerungen an die dümmlichen Prequels bitter nötig.

Meine Güte. Die tiefe Enttäuschung, die Episode 1 vor fünfzehn Jahren bei mir auslöste, preschte sofort wieder hervor. Damals hatte ich den Film bereits, auf iCD gebrannt, vor der Kinopremiere gesehen und trotzdem war die Enttäuschung riesig. Das ist wie bei einer Frau, die sagt, sie möchte nichts zu Weihnachten geschenkt bekommen und dann total sauer und vorwurfsvoll reagiert, weil du dich daran gehalten hast. Vielleicht können Frauen jetzt nachvollziehen, was alles an den ersten Bildern zu Star Wars – The Force Awakens hängt... eine 32 Jahre andauernde Beziehung.

Doch dieses Mal habe ich ein gutes Gefühl. Die Macht ist stark in JJ. Abrams. Es muss einfach was werden, noch so eine Enttäuschung überlebe ich nicht. Apropos, SKY zeigt bis zum 14. Dezember alle drei (sechs) Star Wars Filme in Dauerschleife. So kam es, dass ich zum ersten Mal die digital überarbeiteten Episoden 4-6 sah… Ein Schlag ins Gesicht für jeden erwachsenen Menschen.. Han Solo schoss zuerst!! Ich schaue mir nochmal den Teaser an...

Um die Wartezeit bis zum 17. Dezember 2015 um 23 Minuten zu verkürzen, schaut euch ein Zusammenschnitt der Star Wars Szenen aus Seth Rogens Serie Robot Chicken an. Seth Rogen ist Fan der Filmreihe und weniger von George Bush, wie man merkt.
Grüße an Timo, bald ist Weihnachten.


Sonntag, 7. Dezember 2014

Adventskalender 7. Fenster

Ein Interview mit Benjamin von Stuckrad-Barre zum direkt anhören oder zum herunterladen und später anhören. Er ist seit seiner Serie Stuckrads Homestory wieder im Gespräch. Die Serie lief übrigens bereits und ist nach 6 Folgen abgeschlossen. Vorerst. Das Buch über seinen Drogenabsturz wird wohl nie herauskommen oder gar zu ende geschrieben werden. Er ist jetzt Familienvater und seriöser Journalist. Irgendwie schade, aber sei es ihm gegönnt. Ich weiß nicht, ob sich Christian Ulmen, der die Sendung produzierte, wirklich erhoffte, dass die öffentlich Rechtlichen etwas von den Rundfunkgebühren locker machen, um weiterhin das Kamerateam zu finanzieren und dem Promineten etwas Geld zustecken, damit dieser sich motiviert fühlt seine Wohnung vorher aufzuräumen. In dem Interview geht es hauptsächlich um Musik, was ja nicht schlecht ist. In der zweiten Hälfte wird es "präziser".

HIER ist der Link zur Radio Eins Sendung Hörbar Rust.
Grüße an Benjamin, bald ist Weihnachten.

Samstag, 6. Dezember 2014

Adventskalender 6. Fenster

Zum Ende der Hinrunde der dritten Kreisklasse packte es mich wieder, das Hochgefühl auf dem Rasen zu stehen und mit den anderen zu kicken. Nach meiner Verletzungsmisere zählt für mich nur noch der Wettkampf, scheiß auf den Wettbewerb. Mir kann es völlig egal sein wer in der Tabelle oben und wer unten steht, der größte, sportliche Erfolg ist für mich die Rückkehr auf den Rasen.

Ein zweiter Bandscheibenvorfall bremste mich in der Saisonvorbereitung aus. Das Jahr davor hatte ich drei Muskelfaserrisse. Das muss man sich mal vorstellen, die Bewegungsfähigkeit ist mittlerweile so sehr eingeschränkt, dass ich nach einer Grätsche gezwungen bin an den Spielfeldrand zu rollen, wo man mir dann wieder aufhilft. Eingesprungene Direktabnahmen zum Beispiel sind gar nicht mehr drin, trotzdem muss man manchmal dahin gehen, wo es weh tut und dann trifft es dich doppelt. Thomas Müller fasste es vor kurzen in einem Interview mit Sport1 gut zusammen. 

„Austrainiert sind alle Spieler. Bei vielen Verletzungen muss man clever agieren. Man muss wissen, welche Aktionen gefährlich sind - vor allem im Training. Im Spiel ist es was anderes, da muss man manchmal hingehen und seinen Mann stehen. Manche haben auch nur Pech mit Verletzungen.“

Als 32 Jähriger kann ich endlich Alte Herren spielen, zusätzlich kicke ich in der untersten Klasse, die für Amateurfußballer vorgesehen ist. Das Niveau ist wirklich unterirdisch, der eigene Anspruch muss sich dem erstmal ergeben. Einige spielen erst seit wenigen Jahren Fußball, andere kommen aus langwierigen, komplizierten Verletzungen oder aus längeren, privaten Pausen, doch die Mehrheit, das muss mal so gesagt werden, ist einfach nicht besonders talentiert. Diese Aussage kann man nur von außen treffen, sobald man Teil des Ganzen ist, sieht es nämlich anders aus. 

Das Fußball Magazin 11 Freunde unterstützt in seinen Berichten auffällig häufig die Kreisklasse, nicht immer ohne Ironie, zudem schrieb vor kurzem ein Gleichgesinnter Sportskamerad über seinen Verein und die Verhältnisse im Amateurfußball. Daraufhin dachte ich das, was jeder engagierte Amateur Kicker denkt, wenn er ein Profispiel sieht: Das kann ich besser! 
Der Text ist hinter irgendeinem Fenster im Adventskalender versteckt...
Grüße an Hendrik, bald ist Weihnachten

Freitag, 5. Dezember 2014

Adventskalender 5. Fenster

"Ha ha ha haa - it's magic
Ha haa
Yeah yeah
Wooh
It's a kind of magic" Freddy Mercury


Es hat Jahre gedauert, bis ich mich der Harry Potter Saga angenommen habe. Und dann auch nur die Filme. Das Leben ist zu kurz für tausende Seiten Zauberscheiße. Die Simpsons haben die Reihe bereits veralbert, bevor ich über den ersten Film hinaus gekommen war. Ich wurde damals im Englischunterricht dazu gezwungen mir den Stein der Weisen anzuschauen. Die Story erinnerte mich sehr an Star Wars – eine neue Hoffnung, dabei wollte ich dem Film eine ehrliche Chance geben.
Ich hätte da ein paar Fragen an die Fangemeinde, damit ich das Thema Potter als gesehen und ertragen abhaken kann.

Also, ein Junge wächst bei Pflegeeltern auf, wird von einem Ziehvater abgeholt, um in der Macht Zauberkunst unterrichtet zu werden und ganz nebenbei ist er der Auserwählte. Das Laserschwert wurde durch einen Zauberstab ersetzt, Fertig. Mein Tipp war es, dass der Bösewicht Voldemort der Vater und Hermine die Zwillingsschwester von Harry ist. 

Mittlerweile kenne ich die zusammenhängende Geschichte aus der Filmreihe. Im Detail muss mir vieles entgangen sein. Erwachsene, die mit einem Zauberstab rumwedeln wirken auf mich wenig bedrohlich, dementsprechend albern kam mir Voldemort vor. Wieso er den anderen Zauberern so dermaßen überlegen ist, hat sich mir ebenfalls nicht erschlossen. Wurde das erwähnt? Und wieso wiederholt man effektive Zauber nicht bis zum erbrechen? Was einmal knallt, knallt auch ein zweites Mal. Naja, darüber muss man wohl hinweg sehen, wenn es um Magie geht. Mit Magie und Zeitreisen lässt sich alles erklären. Apropos erklären: Wie groß ist denn die Zauberwelt und in wie fern besteht eine Verbindung mit der realen Welt? (ja, lieber Kinder, dies ist die reale Welt). Wenn man sich beliebig Teleportieren kann, dann doch dorthin, wo man etwas sicherer ist. Wieso werden Zauberkinder zu Pflegeeltern gegeben und wachsen nicht in ihrer HokusPokus Welt auf?
Kleinigkeiten, klar, aber die Fragen hören nicht auf, wenn die Story nicht zu fesseln weiß. Leider. Die Bedrohung kommt überhaupt nicht rüber und was auf dem Spiel steht, wurde mir auch nicht richtig bewusst. Ständig gibt es irgendwo einen Gegenstand oder einen Zauber oder eine Person oder ein dümmlicher Umstand, der dem Bösen zusetzt. Alles schön kindlich, alles kein Problem. Bedrohlich fand ich das nicht.

Die Bücher werde ich nie lesen. Das bisschen Harry Potter reicht mir. Es gehört halt zur Popkultur. Am Ende von Harry Potter wird es noch mal pathetisch und besonders verwirrend. Harry stirbt, darf aber weiterleben, besiegt den Bösewicht mittels Armausstrecken und zugehörigen Zauberspruch natürlich und so wie ich es verstanden habe, ist tatsächlich am Ende der vermeintlich böse Zottelzauberer Severus Snape Harrys Vater! Taadaa! Und noch was. Bei Harry Potter geht die Gefahr von den Todessern aus und bei Star Wars vom Todesstern. Das ist doch kein Zufall.

Diese erwachsenen Kinderbücher sind nicht meine Welt... Falls irgendwer ein unzerreißbaren Gedultsfaden hat, kann er oder sie sich ja mal die Mühe machen und mir die Zusammenhänge erläutern.
Grüße an Silke, bald ist Weihnachten

Donnerstag, 4. Dezember 2014

Adventskalender 4. Fenster

Falls noch nicht geschehen, möchte ich euch die Sendung ohne Namen ans Herz legen. Mittlerweile gibt es 137 Folgen und fast alle sind auf Youtube zu finden. Die Sendung hat einen unheimlich hohen Informationsfluss, der mit Bildern humorvoll unterlegt wird. Auch der Sprecher trägt seinen Teil zu dem einen oder anderen Lacher bei. Nicht falsch verstehen, die Sendung ist in erster Linie informativ und betrachtet sehr allgemein gehaltene Themen wie Bärte, Rausch, Krieg und Frieden aus einem kritischen Blickwinkel. Kurz gesagt, die Sendung steht über den Dingen. Genau das richtige, für diejenigen, die immer auf das Fernsehen schimpfen. Das ganze läuft übrigens im österreichischen TV.  Wer mehr Informationen möchte: Wikipedia. Warum nicht mit Folge 1 starten?
Grüße an Manuel "Lazarus", bald ist Weihnachten.



Das gelernte Wissen lässt sich übrigens super am Tresen anbringen. Endlich Ahnung von allem haben.

Mittwoch, 3. Dezember 2014

Adventskalender 3. Fenster

Drei Lieder, die es nicht in zu einem James Bond Titelsong geschafft haben. Aber Madonna oder was?

1. Fangen wir mit dem offensichtlichsten an. Muse. Muse Lieder klingen immer wie ein James Bond Titel oder eben wie Queen. Feel Good.


2. The Stylistics mit People make the World go round. Da steckt der Filmtitel bereits im Refrain, eine Frechheit daraus nie einen Film gemacht zu haben. Der Song hätte am besten zu Sean Connery gepasst, genau wie der dritte Platz.


3.Space hat es mit Female of the Species schon mal in einen Bond Film geschafft. Austin Powers hieß der. Aber wir wissen ja alle was gemeint war. Diese Version ist etwas anders, die Stealdrum macht es noch exotischer. Hätte super zu dem Kitsch der alten Bond Filme gepasst.


Mehr Songs fallen mir gerade nicht ein. Das passiert spontan, beim hören.
Grüße an Christian, bald ist Weihnachten.

Dienstag, 2. Dezember 2014

Adventskalender 2. Fenster

Gestern war in dem ersten Adventsfenster ein Lied von Deichkind eingebettet. Ein Lied, das ihr zuvor noch nicht gehört habt und auch nicht auf einem der heruntergeladenen Alben drauf war. Panik!

Das Lied findet ihr auf dem kürzlich veröffentlichten Sampler Low Fidelity mit exklusiv Tracks von Adolf Noise, Die Sterne, Erobique, Rocko Schamoni, Kid Kopphausen, Almut Klotz & Reverend Dabeler, Saal 2, Heinz Strunk, Felix Kubin, Schorsch Kamerun, Jens Rachut, Lambert, Tocotronic und Deichkind. Alles Hamburger Jungs, was auch einen Grund hat. Das Album ist die musikalische Untermalung zu dem Buch Low Fidelity – Hans E. Plattes Briefe gegen den Mainstream von Gereon Klug, klingt ganz offensichtlich wie ein Pseudonym. Ich meine, Hans E. Platte… Hanseplatte ist ein Plattenladen in der Schanze zu Hamburg. 

Und genau davon handelt das Buch. Wie die Anspielung des Titels auf den Bestseller High Fidelity von Nick Hornby bereits verrät, geht es um Musik, genauer: wie erwehre ich mich mit einem physischen Plattenladen, so richtig mit Ladenmiete usw.,  gegen das Downloaden und weiterreichen von Musik. Alles auf sehr lustige Art und Weise erzählt. Das Thema interessiert doch jeden! Also ein super Weihnachtsgeschenk. Ich selbst besitze das Buch oder die LP leider NOCH nicht, aber das soll euch nicht interessieren.
Grüße an Ole, bald ist Weihnachten

Hier der Link zur LP + CD + Buch

Hier noch ein Interview mit Gereon Klug

Montag, 1. Dezember 2014

Adventskalender 1. Fenster

Parfum ist ein Accessoire, das ich immer noch unterschätze. Ich habe keinen „Duft“, wie man einen Zahnarzt oder Friseur hat. Vor allem aber, habe ich keine Ahnung was zu mir passt. Dass irgendein Duft zu mir passt, schließe ich aus den vielen Düften, die nicht zu mir passen. Weil sie nach Händewaschen riechen oder sich auffällig an eine bestimmte Zielgruppe ranschmeißen. Die heißen dann „Wild“ oder „Tattoo“ oder „Sport“. Das ist wenigstens offensichtlich und nachvollziehbar. Dagegen entzieht sich der Untertitel oft völlig meinem Verständnis. Der Geruch des Sieges oder der Duft für Eroberer usw. Attribute wie smart, kühl, überlegen, unnahbar, unwiderstehlich sind keine Versprechen des Herstellers an seinen Kunden, sondern werden vorausgesetzt!
Das passende Parfum unterstreicht offensichtlich nur den Charakter. Leider fühle ich mich eher wie ein Volksbank Azubi in seinem ersten Anzug und nicht wie jemand, der, auf einem Pferd sitzend, eine gute Figur abgibt.

In der Parfümerie stehend, hole ich mir Empfehlungen bei Facebook ein. Jeder scheint sich schon mal Gedanken über das Thema gemacht zu haben. Ich bekomme viele Kaufbefehle, blöd nur, dass mein Geruchssinn spätestens nach der zweiten Duftprobe überladen ist. Zudem landet das Parfum nicht nur auf dem Teststreifen, sondern auch auf meinem Handrücken und den Fingern und bildet dort eine Melange aus Gerüchen, die an Erotik Etablissement erinnert.

Eine naive Verkäuferin hat sich vorgenommen, mich von meinem Leiden zu erlösen. Gleich meine erste Frage lautet, warum die 50 ml Flasche Joop Jump 35 € kostet und die 30 ml Flasche, mit den gleichen Inhaltsstoffen, ganze 40 €…
Ich solle das einfach so hinnehmen. Na wenn das schon so losgeht. Joops Jump hatte ich früher mal vor dem Badezimmerspiegel stehen und ich fand es auch ganz okay, wollte aber was Neues probieren, am besten ein Parfum bei dem der Kaufgrund ein besserer ist, als: das hatte ich schon mal vor dem Badezimmerspiegel stehen.

Die Verkäuferin rät mir von den sportlichen Düften ab, die seien kurzweilig und nur was für Proleten, höre ich aus ihrer Einschätzung heraus. Zudem kostet diese Art von Eau de Toilette schmale 17 €, weshalb sie mich lieber an das Regal mit den richtig teuren Wassern führt. Die Marken sagen mir gar nichts, jedenfalls sind es keine Namen von Modedesignern. Das würde besser zu mir passen, meinte die Dame. Aha. Inzwischen hat sie aus mir herausbekommen, dass ich Ingenieur bin und täglich in einem Büro sitze. Sie zeigt mir einen Duft, der sich angeblich super für den Alltag eignet. Es riecht tatsächlich etwas anders als seine günstigeren Vorgänger. Ich bin unheimlich schlecht darin Gerüche zu beschreiben. Nachdem ich erwähne, dass mein Charme für den schweißtreibenden Arbeitsalltag noch gerade so ausreicht und ich dringend Unterstützung für das Wochenende benötige, hält sie mir einfach das Nächstbeste Fläschchen aus dem Regal hin. Sie hat ja Recht, der Preis ist das einzig messbare Qualitätsmerkmal. Der Rest ich Verkaufs-Blabla. Zu ihrem Pech, habe ich gerade genau darauf Bock.

Ich: „Haben Sie auch Diesel Brave? Common hat dafür mal Werbung im Fernsehen gemacht, das wirkte auf mich sehr authentisch.“

Sie: „Wer?“

I: „Common. Musiker und Schauspieler. In dieser Reihenfolge. Im Fernsehen war das.“

Ich habe mir angewöhnt auf Nachfrage Rapper als Musiker zu bezeichnen. Der Ruf von Rappern ist mittlerweile relativ angeditscht. So weit ist das schon.

S: „Ich habe keinen Fernseher, gut nä!?“

I: „Oh, das tut mir leid.“

S: „Ich mache stattdessen Sport, gehe jeden Morgen laufen.“

Dazu muss ich sagen, dass die Verkäuferin nicht dem Klischee einer Parfum Fachfrau entspricht. Anstatt hübsch und mit einem puppengleichen Gesicht ausgestattet, war sie Fünfzig. Plus. Dazu humpelte Sie.

I: „Keinen Fernseher also, kennen Sie dann wenigstens den Typen aus der Serie Lost, der für Davidoff Cool Water Werbung macht?“

S: „Nein, aber Davidoff hat doch jeder zu Hause.“

I: „Nen Fernseher auch. Ich glaube, wir kommen der Sache näher.“

Davidoff muss günstig sein, denke ich, das behalte ich mal im Hinterkopf.
Während die Frau versucht sich nonchalant von mir zu entfernen, kommen wir an einem Stand mit Hugo Boss Düften vorbei. Boss Bottled, 250ml, inklusive Duschgel in einem Paket von 62 € auf 40 € runtergesetzt. Das spricht mich an. Der Claim passte ebenfalls direkt zu mir: „For the man of Today“. Das bin ich!
Schnell zugreifen, bevor Heute morgen Gestern ist und alles wieder von vorne losgeht.

Grüße an Steffi, bald ist Weihnachten.