Dienstag, 29. Januar 2013

Belly Off #3 - Die Hundert vor Augen

Beitrag dritte Woche - 29. Januar 2013

Als wir noch dünner waren, standen wir uns näher.“ Georg Kreisler

Wie ihr sicherlich bereits bemerkt habt, schaue ich bei der Nummerierung der Beiträge nicht auf die vergangene Woche zurück, sondern optimistisch nach vorne.

Stand heute: 101,6 kg. Das macht zur vorigen Woche 400 Gramm weniger. Da habt ihr euren Rückblick. Success. Ein Erfolgsgarant war das Fußball-Hallenturnier am Samstag. In der Halle ist Schnellkraft gefragt. Explosionsartige Bewegungen und Kurzsprints, die Luft steht, der Boden federt nichts ab, Stillstand bedeutet Niederlage, anstrengender geht es kaum. Der Flüssigkeitsverlust wurde mit reichlich Bier gedeckt. Nicht dass später einer am Tresen wegklappt. Natrium-, Kalium-, Kalzium-, Magnesiummangel, diese Diskussion. Ein anderer Grund für den Gewichtsverlust war das Abrasieren meines Chuck Norris Bartes. Ein Opfer der 670 Gramm/Woche Quote.

Meine Vorgehensweise ist in diesem Stadium recht simpel. Bisher esse ich einfach weniger. FDV, wenn ihr so wollt. Friss 3/4. Da lohnen sich keine Bilder meines Mittagstisches, die findet ihr in jedem Kochbuch. Ich verzichte nämlich auf nichts, sondern achte ausschließlich auf die Menge. Der sportliche Part beginnt diese Woche mit dem regelmäßigen Fußballtraining. Im März kommt das Fitnessstudio dazu. Spannend, weil quälend, wird es sowieso erst bei einem Gewicht von unter hundert Kilo. Erfahrungsgemäß wird eine Stagnation einsetzen. Der Moment, in dem der Körper wirklich auf etwas verzichten muss und ein neuer Standard für die Ernährung und Bewegung definiert wird. Kurz: ich setze meinem Körper Wettkampfbedingungen aus. Die Batterien in meiner Waage sind leer. Ausgerechnet jetzt.

Macht eigentlich auch eine Fashion Bloggerin beim Belly Off mit? Würde mich doch sehr wundern.

Jeden Dienstag teilen diese Damen und Herren ihr Schicksal. Teilnehmerliste.

Dienstag, 22. Januar 2013

Belly Off #3 - A App a Day

Beitrag zweite Woche – 22. Januar 2013

„Nothing tastes as good as skinny feels.” Kate Moss

Die Belly Off Aktion geht insgesamt zwölf Wochen, ich möchte acht Kilo verlieren, das macht 670 Gramm pro Woche. 670 Gramm! Pro Woche! Die kann man doch locker abbummeln. In den ersten zwei, drei Wochen werden rasch Erfolge zu verzeichnen sein, der Grund, bisher aß ich schlicht zu viel. Nur ist die Grenze des auf Verzicht beruhenden Gewichtsverlustes schnell erreicht. Danach hilft nur noch Sport. Na, darauf freue ich mich schon. Stand heute: 102 kg. Bedeutet eine Verbummelung von einem Kilo. Das sind mehr als 670 Gramm. Das ist was ich meine, Abnehmen ist eine Exponentialfunktion. Da darf man sich nicht blenden lassen.

Ich habe mir eine kostenlose App heruntergeladen. Bei der App kann ich aus verschiedenen Gerichten wählen, oder sie kombinieren, und mir wird der Kaloriengehalt pro Portion (255g) oder pro verspeiste Menge angegeben. Die Ergebnisse wirken auf mich sehr fadenscheinig. Hat eine Portion Spaghetti Bolognese wirklich nur 322 kcal? Nach zwei Portionen sah ich aus wie ein Schwein und war so satt, dass ich noch nicht einmal mehr papp sagen konnte und das sollen nur 25 Prozent meines Tagesbedarfs gewesen sein? Das ganze spielte sich am Montag, so um 16 Uhr, ab und war meine einzige, vollwertige Mahlzeit an diesem Tag. Frühstück ist was für Weicheier. Ansonsten aß ich eine Karotte und trank ein Glas Milch, sowie zwei Tassen schwarzen Tee. Wasser zähle ich nicht mit. So geht das jetzt weiter, bis mir die Gelegenheit gegeben ist Sport zu treiben. Die äußeren Bedingungen geben nichts her. Drinnen ist das bessere Draußen und so weiter. Beweisfoto findet ihr im ersten Beitrag.

Dienstag, 15. Januar 2013

Belly Off #3 - Der Start

„Es ist mir egal wofür ihr mich haltet, egal, aber hoffentlich für dünn, dünn, dünn.“ Kristof Schreuf

Blogger sind von Natur aus zu fett. Sie hängen den ganzen Tag vor dem PC, schauen in Blogs was gerade so abgeht und posten es dann wiederum als erster im eigenen Blog. Daraufhin belohnen sie sich mit einer Essensbestellung, natürlich via Internet. So muss man sich das vorstellen und deshalb startet ab heute der Belly Off #3, ausbaldowert von Whudat.de. Gebunden an einige Vorraussetzungen, geht es im Grunde darum abzunehmen. Jeden Dienstag erscheint hier nun ein Beitrag, der meinen Fortschritt schonungslos dokumentieren soll. Das Ganze geht bis zum 09. April 2013. Etwas zu gewinnen gibt es auch.

Beitrag erste Woche - 15. Januar 2013

Kein Guter Zeitpunkt um mit dem Abnehmen zu beginnen. Ich habe erst vor kurzem mit dem Rauchen aufgehört, das soll ja voll auf die Hüften gehen, vermutlich, weil ausschließlich Kartoffelchips einen brauchbaren oralen Ersatz bieten. Zudem bin ich krank und schaffte es gerade mal mich zu überwinden meine nackten Füße auf die kalte, seelenlose Glaswaage zu stellen. 103kg stand da, das kann jawohl nicht stimmen. Leider ist es die einzige Zahl, mit der ich arbeiten kann.
103 / 1,95² => BMI 27,09. Mein Idealgewicht liegt somit bei 95 Kilo. Da möchte ich hin. Der BMI besitzt zwar keine Allgemeingültigkeit, dennoch sind acht Kilo weniger absolut realistisch. Alleine vom ästhetischen Gesichtspunkt. Das ist übrigens der Hauptgrund, weshalb ich beim Belly Off mitmache: Mein Spiegelbild stimmt dem zu.

Das Abnehmprogramm ist immer das Gleiche. Weniger essen und mehr Sport. Auf Kalorien verzichten, klappte in der Vergangenheit sehr gut. Ansonsten habe ich vor zwei Wochen eine Dokumentation in der ARD gesehen, in der erklärt wurde, dass, egal was man isst, es ausschließlich auf die Menge ankommt. Also die Kalorienmenge. Selbst beim exzessiven Fast Food Genuss, bleiben die restlichen, lebenswichtigen Werte im grünen Bereich, solange die Kalorienmenge im richtigen Verhältnis zum Tagesbedarf steht. Uhrzeit egal! Bei mir wären das bescheidene 2249 kcal/Tag. Das klingt doch mal herrlich nachvollziehbar. Ausschließlich das Vitamin C kommt bei einer angeblich ungesunden Ernährung zu kurz. Das nur am Rande.
Also werden grob Kalorien gezählt, das kann ich im Markt gleich beim Addieren der Preise mit einbeziehen. Wenn ich die Tage im Monat, in denen ich mir vorbehalte Alkohol zu trinken, von acht auf vier reduziere, könnte das ebenfalls was ausmachen.

Sport wird sich auf das im Februar beginnende Fußballtraining beschränken, solange, bis ich mich im März in einer Muckibude angemeldet habe. Vor Februar wird das mit dem Laufen nichts mehr. Der Schnee, die Kälte und die Nässe machen es unangenehmer als es sowieso schon ist. Dazu kommt das oft unterschätzte Verletzungsrisiko.

Das notwendige Foto wird editiert, wenn ich wieder gesund bin. Der Gedanke, auch nur ein wärmendes Kleidungsstück abzulegen, lässt mich niesen. Außerdem werden alle Teilnehmer verlinkt. Insgesamt viel Arbeit. Packen wir es an, die notwendigen Fettreserven sind dafür ja vorhanden.

EDIT: Startbild

Belly Off #3 - Teilnehmerliste

Samstag, 12. Januar 2013

Einladung zum lustig sein

Letztens in der Innenstadt von Hannover. Da ist schon wieder ein Buchstabe ausgebüchst. Oder etwa nicht? Ich freue mich auf unheimlich lustige Gagbeiträge und fange mal so an: „Tut mir leid, wir führen nur Zäpfchen.“ Muhahaha...


Sonntag, 6. Januar 2013

Alles Chemie

"Du und ich, ich und du, viel mehr gehört vielleicht nicht dazu" Dendemann

Psychologiestudenten geben nicht gerne zu, dass sie Psychologie studieren, wahrscheinlich, weil es das Aushorchen erleichtert.
„Nein, nein, nein, das ist alles Chemie!“ Von einer angehenden Psychologin habe ich mehr erwartet. Wir sitzen auf der Heizung eines WG-Zimmers, um uns herrscht rege Betriebsamkeit. Die Studenten feiern das Ende eines weiteren Semester und ich kenne da eine von. Das erklärt meine Anwesenheit, sie gehört zum Semester. Das Gespräch hat sich auf dem Balkon entwickelt und wurde nun drinnen fortgeführt. Im Schutze der Musik konnte man offener reden oder falsch singen. Sie wollte wissen, ob viele Frauen auf meine freche Art abfahren würden. Sie konnte es sich gut vorstellen. Na klar. Ich erzähle ein bisschen vor mir her, bis sie das Gespräch auf die ganz großen Gefühle bringt, wobei sie sehr pragmatisch vorgeht. Fünftes Semester: mind control. Sie ist der Überzeugung, jedes Gefühl, und gerade die Liebe, basiert ausschließlich auf chemische Reaktionen im Gehirn und sei nicht beeinflussbar und vor allem irrational. Dopamin, Noradrenalin, alles schon mal gehört. Ihre Meinung zusammengefasst: Wer sich der Chemie widersetzt, kann nicht glücklich werden. 
Ich habe da meine Bedenken. Klar, technisch wird es so funktionieren, aber muss man sich das wirklich bedingungslos gefallen lassen? Meiner Meinung nach geht dem immer eine bewusste Entscheidung voran. Ja, Nein und wenn man auf Zeit spielt: vielleicht. Reine Herzensangelegenheit.

Bevor sie mich als hoffnungslos romantisch abstempelt, führe ich das kurz aus. Was auf sie wie eine willkürliche, chemische Reaktion wirkt, dem geht immer eine rationale Entscheidung voraus. Entscheide ich mich für oder gegen jemanden, danach geht es erst mit der Willkür los. Denn für jedes Argument dafür, gibt es eins dagegen. Aus Intelligenz wird Angeberei, aus Interesse wird Aufdringlichkeit oder anders herum, aus Dummheit wird Unbedarftheit, aus Hochmut wird Spaßbereitschaft. Je nachdem wie man sich zu jemanden bekennt. Ob nun für oder wider hängt andererseits von den drei großen Themen ab: Geld, Sex, Macht.
Da gibt sie mir Recht. Ungern zwar, aber wahrscheinlich klang es sachlich genug um ihrem Verständnis zu entsprechen. Daraufhin erzählte sie von einer Freundin (jaja, eine Freundin - Psychorhetorik), die genau das tut und zwar mit unheimlich viel Akribie und Kalkül. Die Freundin selektiert und überlässt dabei wirklich gar nichts dem Zufall. Sie arrangiert sich nämlich wie folgt:

Damit ihr die Hormone kein A – wie Arschloch für ein T – wie Traummann vormachen, verteilt sie die wichtigsten Eigenschaften auf mehrere Männer. Einen für das Bett. Einer mit Geld. Einer für die humoristische Unterlegung. Einer, der sie in allem bestätigt. Einer, der sie hinterfragt. Einer, der sich anhören muss, wieso der für das Bett so ein Arschloch ist usw. Und dann noch einer für jede Stadt, die sie gerne besucht. Alles gute Freunde, versteht sich. Damit das reibungslos funktioniert, dürfen sich die Typen niemals begegnen oder gar miteinander reden. Leuchtet ein. So nimmt sie alles mit, ohne dass die Chemie eine Chance hätte. Jeden bei Laune zu halten ist das Handwerk, den richtigen Abstand zu bewahren, die Kunst. Da steckt viel Arbeit hinter.

Das klingt alles so dermaßen unmoralisch, dass ich mir das gut vorstellen kann. Und dann „erwischt“ es sie dennoch und sie ändert ihren Lebensentwurf um 180 Grad, wie im Film, vermute ich. Die Geschichte geht jedoch erstmal anders weiter.

Beziehungen sind natürlich in das Konzept mit einbezogen und werden gerne mitgenommen. Das garantiert den nötigen Abstand zu dem Rest der Bande. Ansonsten orientieren sich die Beziehungen an die richtige Zeit und den richtigen Ort. Zweckgebunden halt. Was soll sie mit einem Typen in Hamburg, wenn sie in München lebt? Was soll sie mit einem ordinären Angestellten, wenn sie Psycho… äh… Sprachen studiert? Oder sie adaptiert Interessen, so muss sie sich, was auch immer, nicht erst mühsam anlesen oder selbst beibringen. Zudem rechtfertigen Beziehungen falsche Entscheidungen und lassen Niederlagen wie einen Wink des Schicksals aussehen. Zum Beispiel war ihre Freundin mal mit einem namenlosen Studenten aus einem ihrer Kurse zusammen. Der Kurs und die Idee dahinter waren der letzte Mist und absolute Zeitverschwendung, doch bevor sie sich das eingestehen musste, war da bereits dieser scheinbar x-beliebige Kommilitone. Nach dem Motto: hätte ich den Kurs nicht belegt, hätte ich ihn nie kennen gelernt. Nach dem Kurs war Schluss. „Es sollte einfach nicht sein.“

Damit kommt man durch? Ich meine, vor dem Spiegelbild und wer einem sonst so im Alltag begegnet? Wird man davon nicht paranoid? Irgendwann fliegt doch der ganze Puff in die Luft. Ist sie denn nun glücklich damit oder nicht, möchte ich wissen. Angeblich ist sie sogar sehr glücklich damit. Es fühlt sich vielleicht falsch an, aber ihre Argumentation ist hieb- und stichfest.

Wieso sollte ihre Freundin nicht überall jemanden haben, auf den sie sich freut und der sich freut sie zu sehen? Ob sie nun in das Fitnessstudio, zur Uni, zum Nebenjob oder in ihre Heimatstadt fährt oder nur auf einem breiten Sofa liegen möchte. Sie bleibt sich ja treu. Wenn sie ein Auto benötigt, ist sie nicht nett zu demjenigen, der das teuerste Auto hat, sondern zu dem, der ihr am meisten entspricht und den sie auch mag. Und ein Auto hat.
Wie viele von denen, die sich auf die Chemie im Kopf eingelassen haben, sind denn wirklich glücklich damit? Und verfälscht Alkohol nicht das Ergebnis?

Das alles erinnert mich an Sarah Connor, die sich ähnlich verhielt um ihren Sohn John die bestmögliche Ausbildung als Anführer gegen die drohende Roboter Apokalypse zu garantieren. Nur dass es in diesem Fall wohl eher um den Vorteil von Sarah geht und die Roboter Apokalypse das scheiß, echte Leben ist. 
Mehr fiel mir dazu nicht ein. Weder die Chemie-Variante, noch die verschrobene Charakterauslese überzeugt mich. Für mich bleibt es eine Herzensangelegenheit. Womöglich bin ich doch hoffnungslos romantisch oder einfach nur dämlich. Mit dieser Diagnose verabschiedet sie sich jedenfalls von mir und wankt in den Flur. Sie kennt da einen.

Donnerstag, 3. Januar 2013

Royal Tristesse

„Pop basiert gleichzeitig auf das Prinzip des Ausschließens und des Konsens. Pop entsteht aus der Verschachtelung, aus dem Segmentieren und in einer Gegenbewegung, die dann wiederum vielen einleuchtet.“ Benjamin von Stuckrad-Barre

Es ist jetzt zehn Jahre her, dass ich Tristesse Royal gelesen haben. Damals haben sich fünf Autoren, die sich das popkulturelle Quintett nannten, im Kaminzimmer des Adlon Hotels in Berlin zusammengesetzt und die Lage der Nation aus ihrer Sicht von Kultur festgehalten. Bei Amazon findet man folgende Kurzbeschreibung:
„Im Auftrag des Ullstein Verlags verbringen fünf Jungstars der Popliteratur drei Tage im Kaminzimmer des Hotel Adlon - bei Champagner und mit freiem Blick auf das Brandenburger Tor und Berlins neue Mitte. Ihre Mission ist es, bei kultiviertem Gespräch ein Sittenbild ihrer Generation zu entwerfen. Es geht um Markenartikel und Ästhetik. Und es geht um Selbstinszenierung und Lifestyle. Das Buch wurde ein Bestsellererfolg und machte Furore in allen maßgeblichen Feuilletons.“

Ich weiß, dass das Buch in England vollkommen verrissen wurde. Der Vorwurf der Arroganz fiel auch. Kann man so wahrnehmen, sollte man aber nicht. Nach zehn Jahren könnte ich es eigentlich mal wieder lesen und sei es nur um zu sehen, ob sich meine persönlichen Ansichten eventuell geändert haben. Auf Youtube stieß ich auf den Pilotfilm Royal Tristesse. Ein illustriertes, zusammenfassendes Hörbuch. Die Sprecher kommen mir bekannt vor, jedenfalls machen sie einen sehr guten Job. Da ist es egal, ob man die Originalstimmen des Quintetts kennt oder nicht. Wer auf die Romane von Bret Easton Ellis steht, sollte sich das anhören. Wieso man nicht mehr über Pulp Fiction reden kann, wird nebenbei auch erklärt.


Dienstag, 1. Januar 2013

Lieblingssong Januar 2013

Erster! falls sich jemand herausgefordert gefühlt haben sollte. Frohes Neues! Der erste ist der schwerste.