Montag, 22. Oktober 2012

Call your Girlfriends!

“Ladies! Seamen, twelve o’clock!” Samantha Jones


Im Gegensatz zu anderen Blogs verzichte ich gerne auf Aktualität. Was auch gut ist. Ansonsten wäre ich jetzt in einem ziemlichen Konflikt, was dieses Video von Oktober 2011 angeht. Ebba Lovisa Andersson, Amanda Wikström und Petra Brohäll heißen die drei Mädels. Klingt Skandinavisch, sieht auch so aus. Der Song heißt Call your Girlfriend. Im Original von Robyn.
Es hinterlässt bei mir einen faden Beigeschmack, wenn Rhythmusgefühl, Gesang und Aussehen so harmonisch beisammen sitzen. Ich traue dem nicht. Da muss es doch einen Zusammenhang geben. Schaut euch das Video an und urteilt selbst.


Ich weiß, es ist falsch. Trotzdem, ich bezeichne das jetzt als normal und lege die Messlatte bei den drei Mädels an. So sollte Frau sein. Hey, ich meine, drei junge Frauen, die jeweils vor einem leeren Margarinebecher sitzen und anstatt zu flennen, lieber musizieren! Apropos Aktualität, die Realität haben andere schon lange vor mir verschoben. Ich dachte, es interessiert euch.

Dienstag, 9. Oktober 2012

Cro - Anders als intelligent

„Und da ich wohl kaum den Inhalt meiner Verträge kenn',
werde ich falls sich mal die Wege trennen,
sicher auch ausgebeutet wie Legehennen“ Dendemann


Nach dem Auftritt von Cro bei Wetten dass…? bin ich neugierig geworden. Er wirkte doch sehr… simple auf mich. Wie alle anderen hörte ich von Cro zuerst über Youtube. Easy. Es ist nicht mein Sound gewesen, das Lied ließ aber erahnen, dass die Kids und mehr als eine handvoll Mädchen das Lied in Zukunft weiterverbreiten werden. Die schämen sich wahrscheinlich nicht bei der Passage, in der Cro Bobby Hebbs Sunny verunstaltet, so sehr wie ich. Cool ist das nicht.

Cro selbst sah ich erst viel später auf den Covern von Musikmagazinen. Bis dahin wusste ich nicht, dass er sich eine Pandamaske vor das Gesicht bandagiert hat. Der Sido Effekt. Oder ob Cro gar weiß wer MF Doom ist? Die Maske wirkt aber eher billig und muss mit einem Stirnbad, Schnürsenkel oder Bindfaden am Kopf befestigt werden und darunter kommt ein Cap, natürlich falsch herum. Ansonsten sah er auf den Bildern aus wie eine Figur aus Irvine Welshs Trainspotting. Skinny Jeans, Sneaker, Jeans Hemd, Flattershirt mit V-Ausschnitt, kein einziger Muskel, er entspricht vollkommen meinem Bild eines Heroin Abhängigen.

Dann lief das Video zu Du in Heavy Rotation auf Viva. Es sah sehr konzeptionell aus, wie virales Marketing. Die Tiefenunschärfe, ein bisschen Strand und Good Life. Alles klar. Nichts Überraschendes. Was mir da zum ersten Mal auffiel, war diese Kürze in den Liedern. Kommt Cro überhaupt mal über 16 Bars hinaus? Seit den Funk-, Soul-, Pop-Ausflügen einiger Rapgrößen vergangener Tage, wie zum Beispiel Max Herre, Chima, Jan Eißfeldt oder Denyo, wissen wir ja, dass man sich nicht mehr zwingend an ein Reimschema halten muss, aber Cro erzählt wirklich nur ein paar inhaltslose Sätze dahin. Wenige, zuckersüße Zeilen.

Auf Youtube gibt es genug Lieder von Cro, um sich einen guten Eindruck zu verschaffen. Es fiel direkt auf, dass kaum ein Song über drei Minuten geht. Die Zeilen habe ich nicht mitgezählt, sondern eher auf die Technik geachtet… man darf halt nicht alles vergleichen. Er hat ja trotzdem Erfolg, oder gerade deswegen. Bei Youtube gibt es auch einige Interviews von ihm. Es würde mich nicht wundern, wenn Cro der erste Musiker ist, dessen Vertrieb nicht die Songs aus dem Netz nehmen lässt, sondern die Interviews. Dieses Gestotter und Lakonische „ja, nein, weiß auch nicht“ kann der doch nicht ernst meinen. Maske: okay, aber dann sag doch wenigstens irgendetwas. Sido war da viel unterhaltsamer.
Mein Eindruck aus der Wetten dass…? Sendung, übrigens ein auffallend kurzer Auftritt, bestätigt sich in den Interviews. Der scheint richtig, also RICHTIG dumm zu sein. Wenn er selbst den eigenen Fans zu blöd ist, die seine Interviews damit kommentieren, dass er total bekifft sei und sie darin etwas cooles, bzw. positives erkennen, ist das schon peinlich genug.

Ich würde gerne mal ein Interview von ihm sehen, in dem er was sagt, also wirklich etwas zu sagen hat. Gibt es so was oder kann ich getrost mein Urteil fällen?
Ein Song gefiel mir übrigens sehr gut. Meine Zeit. Wer hat den Beat gemacht? Cro selbst? Dazu der lethargische Flow von Cro, das passt. Da ist der Text egal. Danach noch ein Interview für 16 Bars. Ich habe es bis zur 19. Minute ausgehalten. Wer schafft mehr?



Montag, 8. Oktober 2012

Wetten dass...? ein erster Eindruck

"Markus Lanz hat das klasse gemacht. Das war ein gelungenes Debüt. Wir haben mit ihm genau den richtigen Mann für «Wetten, dass..?" ZDF-Intendant Thomas Bellut


Zugegeben, ich habe gestern Wetten dass… nicht über die volle Länge geschaut. Zusammen mit der Wiederholung am Sonntag fehlen mir der Anfang, und damit der Auftritt von Lanz durch die Showtür, und ein paar Minuten mittendrin. Für einen ersten Eindruck reicht das aber allemal. Was ich aufgrund meines Verfehlens nicht begriffen habe, ist die Funktion der Menschen, die hinter dem Sofa, in der Lounge Platz nahmen. In Laufe der Sendung konnte ich mir erschließen, dass das die Wettkandidaten sein mussten und dass sie eine beratene Funktion gegenüber ihrem prominenten Wettpaten hatten. So weit, so überflüssig.

Mit Markus Lanz hat das ZDF einen würdigen Nachfolger gefunden. Der Mann ist grundseriös, ein Charmebolzen und mit Lebenserfahrung ausgestattet, die er hin und wieder latent einfließen ließ ohne angeberisch zu klingen. Lanz ist also schon mal voll akzeptiert. Im Gegensatz zu der Gottschalkära saßen die Gäste bereits von vornherein geschlossen auf dem Sofa. Nur Jennifer Moped kam nach ihrem Auftritt dazu. Als Stargast eben. Ich war gespannt, ob ZDF die alberne Starallüre, die vorzeitige „ich muss meinen Flieger kriegen“ Verabschiedung, beibehält. Entweder setzt sich Jennifer Lopez schon deutlich genug vom Rest der Prominenz ab oder ZDF hat gelernt die Flüge in einem angemessenen Zeitrahmen zu buchen. Sie bleibt tatsächlich bis zum Schluss, einen Blumenstrauß gab es dafür trotzdem nicht.

Der „Rest“ waren Karl Lagerfeld, der kurz politisch werden durfte und die Zeit nutzte um etwas Allgemeingültiges über die Wirtschaft zu sagen. Campino, der einzige Mensch, der über Düsseldorfs Stadtgrenzen hinaus bekannt ist, wer wird wohl nächsten Monat diese Funktion für Bremen einnehmen? Mir fällt niemand ein. Die Ministerpräsidentin von NRW Hannelore Kraft, ganz sympathisch, weil unaufdringlich. Wotan Wilke Möhring, kenne ich aus einer Zimmer Frei Folge, hat in King Kong mitgespielt, soll angeblich ein Frauenschwarm sein. Bülant Ceylan, er kommt von der Ethno-Comedy nie weg und genau wie seine Kollegen hat auch er keine vernünftige Frisur. Startenor Rolando Villazón, Roberto Blanco hatte wohl keine Zeit, was ich selbst nicht glauben kann. Die van der Vaarts Sylvie und Rafael, wobei Sylvie offensichtlich für das Auge eingeladen wurde und Rafael durfte halt mit, aber nur, weil der HSV gewonnen hat. Sylvie macht man nichts mehr vor, die ist so professionell, ich glaube, da gibt es gar keinen Privatmenschen mehr hinter der Schminke. Apropos schöne Frau mit Dialekt, die Hunziker musste ja noch ersetzt werden und da es im deutschen Fernsehen nur zwei Typen von Frauen zu geben scheint, und die Rolle der dummen Hübschen bereits besetzt war, nahm die lustige Dicke die Assistentenrolle ein. Cindy aus Marzahn. Sie füllte die Rolle, genau wie ihre Glitzerkleider, mehr als hinreichend aus.

Die Wetten fand ich allesamt unspektakulär. Über die Wetteinsätze brauchen wir gar nicht zu reden. Wer von den Gästen sagte so treffend? „Wenn sie es geübt haben, dann werden sie es auch können.“? Klingt nach Lagerfeld. Einzig die Kinderwette hatte mich schockiert. Dieses überzüchtete Kind, das die Haltestellen der Berliner Straßenbahn in der richtigen Reihenfolge der zu fahrenden Strecke aufsagen konnte. Offensichtlich hatte er sich die original Durchsagen wieder und wieder zum einschlafen auf MP3 angehört. Das ist so, als wenn man Elmo nach dem Alphabet fragt. Wenn er es auswendig gelernt hat, dann kann er es wohl auch abrufen. Ich hatte als Kind andere Interessen.

Die Lanz Challenge erinnert an Raabs Samstagabend Erfolg „Schlag den Raab“. Finde ich eine gute Idee, die Idee zu übernehmen. Lanz ist belastbar, das hat er in zahlreichen Reportagen unter Beweis gestellt. Irgend so ein Studnik, glaube ich, aus dem Publikum trat in der Disziplin: Liegestütze mit einem Kasten Bier auf dem Rücken, gegen Lanz an. Was dann passierte, habe ich nicht ganz nachvollziehen können. Hatte der Publikumsheini versucht an das Bier auf seinem Rücken zugelangen und sich dabei das Handgelenk gebrochen oder weshalb konnte er die Challange nicht durchziehen? So schlimm kann es nicht gewesen sein, die Kameras blieben weiterhin drauf. Jedenfalls kam daraufhin ein anderer Student aus dem Publikum zu Hilfe. Der hatte Power, das wird auch die Freundin von dem Versager gesehen haben. 38 zu 30 für den Publikumsjoker. 30 Liegestützen mit einem Kasten Bier auf dem Rücken. Hut ab. Nachdem ich das gesehen hatte, habe ich mir vorgenommen eine Anzugsweste zu kaufen und ständig daran rumzuzupfen. Ich finde das macht viel aus.

Die Musikauftritte waren entweder langweilig professionell oder einfach nur langweilig. Achtung, super Kompliment: Und wenn du dich wie ein Arsch benimmst, dann wie der von Jennifer Lopez. Habe ich das aus irgendeinem Song?
Cro durfte Fick und Fuck sagen und ein T-Shirt tragen [Reim], auf dem was draufstand. Was reimt sich auf Lanz? Angst? Jedenfalls hatte ich Angst, dass hinten „kann`s“ draufsteht. Ganz unspektakulär stand da aber Gans. Hm. Der Hinweis auf „kann`s“ wurde von Cro in dem kurzen Gespräch trotzdem noch gegeben. Cool abgeschmettert von Lanz, der den Guido Cantz ins Spiel einbrachte. War der auch als Wetten dass… Moderator im Gespräch? Zumindest habe ich Kesslers Günther Jauch Parodie so interpretiert. Nach dem Auftritt wurde über Cros Maske geredet, gute Idee meinte Lanz. Obwohl Cro nicht der Erste ist, der diese Idee hatte, musste darüber geredet werden. Das ZDF Publikum traut scheinbar Menschen nicht, die etwas zu verbergen haben.

Wettkönig wurde ein junger Mann, der mehrere Fallrückzieher von einer Slackline machte. Das Abstimmergebnis fand ich nur fair. Es wäre schade gewesen, wenn er nur aufgrund der falschen Formulierung seiner Wette, das Auto nicht gewonnen hätte [Reim]. Eigentlich hätte es heißen müssen: Ich wette, ich mache mehrere Fallrückzieher von einer Slackline aus, schieße dabei kein einziges Tor, solange, bis ich runterfalle. Dann wäre die Sache sofort klar gewesen. Was hat der Typ dem Lanz bei dessen Abmoderation ins Ohr geflüstert? Wollte er wissen, ob der Führerschein bei dem Auto mit dabei ist?

Hätte ich an dem Abend nichts Besseres zutun gehabt, wäre ich gut unterhalten gewesen. Schätze ich. Nur Wetten dass… alleine zu schauen ist schon anstrengend. Samstagabend Sendungen sind für viele Familien der einzige Anlass überhaupt noch miteinander zu reden.

Sorry, ich habe einwenig überzogen!

Samstag, 6. Oktober 2012

Extrablatt

„Zwar hab' ich absolut rein gar nichts gegen Schlagzeilen,
zum einen klappt's so gut und man kann nicht jeden Tag stylen.
Doch 'ne gute Geschichte in Form eines Artikels

braucht 'n bisschen Platz, wenn Du gerne Meinung vermittelst." Dendemann


Besuch ist vor allem deshalb so klasse, weil man gezwungen ist aufzuräumen. Für mich selbst muss ich das nicht zwingend erledigen, ich bin da unkompliziert. Der Anspruch der Gäste ist mein Ansporn. Wenn die mal wegbleiben, muss ich wohl den gesamten Frühling durchputzen. Zwischen den Besuchszeiten sieht es in meiner Wohnung nämlich so aus, als ob dort jemand wohnen würde!

Ein guter Grund in meinem Blog mal aufzuräumen, ist dieser Artikel aus dem Jugendteil der Syker Kreiszeitung, der/die/das Chili. In den letzten fünf Jahren wurden im Blog schon einige Partys gefeiert, aber das ist noch mal was anderes. Sind alle Kommas an der richtigen Stelle? Ist das Archiv entrümpelt? Sind die Bilder abgestaubt? Wurde auch kein Copyright verletzt? Und ergibt das was ich da geschrieben habe überhaupt einen Sinn? Zu spät, es klingelt bereits an der Domain.

Hauptsache ist, die Getränke gehen nicht aus und die Musik gibt was her.


Donnerstag, 4. Oktober 2012

Lieblingssong Oktober 2012

"Du glänzt im Internet mit deinem gehässigen Wortwort, in einem Forum beim Chat mit minderjährigen Dorfkids" AchWas 


Es gibt Situationen, da kann man wirklich von Einsamkeit sprechen. In den Momenten steigt die Sehnsucht nach jemand, der einem unterstützend unter die Arme greift oder zumindest einen Zettel an den Kühlschrank heftet. Danke, Abraham Lincoln…

  • Wenn man bei Hemden die Manschettenknöpfe nicht zubekommt, dafür aber einen Krampf in der Hand
  • Wenn man eine Ohrenkerze benutzt und nicht weiß wann Schluss ist
  • Wenn man einen Sonnenbrand auf dem Rücken hat
  • Wenn das Telefon klingelt und man steht gerade unter der Dusche
  • Wenn man vom traditionellen Hamburger HipHop der Gruppe AchWas erzählt und niemand hört zu
Eine tolle Einleitung um eine beliebte Kategorie wieder aufleben zulassen, den monatlichen Lieblingssong. Oder Bedarfssong. Der Streit zwischen Google und der Gema haben diese Tradition im Blog aussterben lassen, aber da gibt es ja Mittel und Wege. Nur ein Video springt nicht immer bei raus. Für alle HipHop Fans der alten Hamburger Schule fängt im Monat Oktober die Gruppe AchWas an. Sie brachten bisher nur eine EP "Feeling" heraus, dafür ist jeder Song darauf es wert auf Mädchenkassetten konserviert und verschenkt zu werden. Woran erkennst du denn nun ob du einsam bist? AchWas erklärt es dir! Der Blog zur Band ist auch gut.



Hier noch einer zum besseren Kennenlernen. Schön schrabbelig, Live eben.