Samstag, 4. Januar 2014

Knight Rider

Montag, 30.12.2013, 17:40, RTL Nitro – Ein mysteriöser Saboteur

„Das hier ist besser als French Connection.“ Kameramann

Die Intros 80er Jahre Serien sind der Wahnsinn. Ein Mann und sein Autowagen kämpfen gegen das Unrecht. Damit ist eigentlich schon alles gesagt, wenn es sich bei dem Mann nicht um David Hasselhoff, der nicht ganz unschuldig am Mauerfall ist und bei dem Autowagen um K.I.T.T. einem schwarzen Trans Am mit rotem LED Licht an der Motorhaube handeln würde. Ausgerechnet diese Folge ist der zweite Teil eines Zweiteilers. Michael Knight nimmt mit K.I.T.T. an einem Rennen teil, in dem alternative Antriebsstoffe im Vordergrund stehen. Solar, Alkohol, Strombenzin. K.I.T.T. tritt mit flüssigem Stickstoff im Tank an.
Es besteht der Verdacht, dass das Rennen Sabotiert werden soll. Sagt bereits der Titel, dazu gibt es eine kleine Einleitung, was bisher geschah.
Bevor das Dreitagesrennen beginnt, lernen wir die Fahrer und die Beteiligten drum herum kennen. Ein Spartenkanal überträgt die Veranstaltung und immerhin gibt es eine einzige Reporterin, die sich für das Rennen interessiert.

Die Serie ist bekannt für ihre Logiklücken, gerade was die Physik angeht. Neben den Dialogen, das unterhaltene Element. Michael fährt mit K.I.T.T. in die mobile Einsatzzentrale der Foundation für Recht und Verfassung. Ein zwei Meter breiter LKW mit Auflieger. In einer Einstellung passt das Auto von der Breite her gerade so in den Anhänger, unmöglich für den Fahrer auszusteigen. In der nächsten Einstellung ist reichlich Platz, es stehen sogar zusätzlich völlig überdimensionierte Rechner rum. Aber wenn Michael Knight es akzeptiert, tue ich es auch. Gerne.
Dass Reifen auf Sandigem Boden quietschen, für die einfachste Funktion, wie das Öffnen des Schiebedaches, drei knöpfe gedrückt werden müssen und Scanner die unmöglichsten Dinge erfassen, ist nicht zu hinterfragen. Auch ist es auffällig, dass der nächste Einsatzort immer in der entgegengesetzten Richtung zur fahrenden Kommandozentrale liegt, was einen coolen U-Turn unabdingbar macht.

Weiter in der verzwickten Story. Wer hätte Interesse das Rennen zu Sabotieren? Im Grunde ist jeder Verdächtig. Die beiden saufenden Texaner, deren Rolle eindeutig an die Duke Brüder, aus der Serie ein Duke kommt selten allein, angelehnt ist, sie fahren sogar einen orangefarbenen Dogde Charger, sie saufen und langen Mädels an den Hintern, sehr verdächtig! der arabische Fahrer, dessen Heimatland als größter Ölexponat weltweit gegen alternative Energien vorgeht! der Deutsche Helmut Glas, weil er Deutscher ist!
Es könnte sich auch um einen Verrückten handeln, wie Michael Knights Chef Devon Miles feststellt, was mit einem „völlig richtig“ seitens Michaels bestätigt wird. Es bleibt spannend.

Die Rennstrecke besteht aus einer uneinsichtigen Felslandschaft, Regeln gibt es scheinbar keine. Nachdem das erste Auto von einem Hügel aus beschossen wird und direkt explodiert, finden die Organisatoren ein Schießgewehr unter dem Bett des Arabers. Ich habe es gleich gewusst! K.I.T.T. meint, die Kugel und das Gewehr passen zusammen, wie Michael und schwarze Lederjacken. Anschließender Dialog:

DM: „Es war der Araber.“
MK: „Es hätte auch der Chinese sein können.“
DM: „Einfach jedoch sehr komplex.“

Der Fall scheint gelöst. Doof nur, dass am nächsten Renntag der Dogde der Duke Brüder explodiert. Zum Glück konnte die Reporterin, die hautnah beim Rennen dabei sein wollte und bei den Saufbolden mitfuhr, von Michael gerettet werden.
Ein weiterer Runnning Gag der Serie: ein Passant trifft auf K.I.T.T. und will ihn aufbrechen oder gegen pinkeln oder den Innenraum fotografieren oder abschleppen… und bleibt verblüfft zurück, weil K.I.T.T. für jede erdenkliche Situation eine coole Funktion eingebaut hat. Das durfte die Reporterin auch schon feststellen. Natürlich greift Michael Knight die Dame ab, unnötig zu erwähnen. So ist es heute und so war es damals, wer nichts im Laden hat, sollte sich ein teures Auto ins Schaufenster stellen.

In der zweiten Nacht im Fahrerhotel belauscht die Reporterin wie der Chef des Spartensenders mit seinem Saboteur schimpft. Das Morden ginge zu weit, obwohl die Quoten schon geil sind. Die Reporterin wird von ihnen ertappt, gefesselt und am dritten Renntag zwischen zwei Pappmascheefelsen gelegt, wo sie darauf wartet, dass eine meterlange Zündschnur runter brennt und sie mitsamt der Kulisse weggesprengt wird. Es hat was von Coyote und Roadrunner. Der Plan: Die Sabotage soll der Reporterin in die Schuhe geschoben werden. Das Motiv: Sie würde von der Berichtserstattung profitieren. Dummerweise jagte sie sich bei ihrem letzten Akt selbst mit in die Luft. Hähähäh [manische Lache].
Jedoch haben die Bösewichte, wie so oft, die Rechnung nicht mit dem Superauto K.I.T.T. gemacht. Wer rechnet schon mit einem sprechenden Auto?
In wirklich allerletzter Sekunde kann das Dynamit entschärft und das Leben der Reporterin gerettet werden. Sie petzt alles und im nächsten Moment sind der Saboteur und der Senderchef in Handschellen.

Natürlich kamen in der Folge der Turbo Boost, die zeitlos schöne Bonnie und David Hasselhoffs dreckige Lache zum Einsatz. Michael Knight gewann das Rennen übrigens, welches leider aufgrund der unberechtigten Verhaftung des arabischen Fahrers keine Gültigkeit hat. So komplex ist die Story, da hängt alles zusammen. Dazu hat man was über Vorurteile gelernt und es wurde die Quotengier der TV Sender kritisch hinterfragt. Letzter Abschluss Gag und man kann zufrieden den Fernseher ausschalten, was soll danach schon kommen? Vielleicht ja Baywatch!

5 Kommentare:

  1. http://www.youtube.com/watch?v=UIxQ24-aVuQ.
    Moinsen versuchs doch mal mit ner ganzen Folge^^!
    Gruß U.D.O.

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    1. Ich dacht es wäre eine ganze Folge gewesen, kam mit zeitlich so vor. Staffel 1 Folge 15...

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  2. Sehr schön!!
    Vor vielen Jahren gab es übrigens mal einen Menschen, der sich die große Mühe, bzw. den großen Spaß gemacht hat, ganz viele Folgen von Knight Rider auf 'Fehler' zu untersuchen. Herrlich!
    http://www.regelt.org/knightrider/sprittforfun/knightrider.html

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    1. Die Seite hieß www.Spritwoch.de Gibt es leider nicht mehr...

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  3. Ah, der Link führt direkt zu den Ruinen der alten Seite. Sehr schön. Spritforfun :)

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