Freitag, 15. Oktober 2010

Exit through the Gift Shop

„Ich wollte einen Film machen, der für Streetart das bewirkt, was Karate Kid für den Kampfsport bewirkt hat. Aber wie sich herausstellt, haben wir einen Film gemacht, der für Streetart so viel getan hat wie Der weiße Hai für den Wassersport.“ Banksy

Da ich scheinbar der einzige Blogger bin, der den Banksy Film bereits im Kino gesehen hat, berichte ich mal in aller Kürze, was der Streifen so hergibt.

Der Film ist eine Dokumentation über Streetart. Als solche ist er jedenfalls geplant gewesen. Herausgekommen ist dabei ein Mitschnitt der Bewegung aus der Sicht des Franzosen Thierry Guetta. Hobbyfilmer und Familienvater und Cousin von Space Invader, seines Zeichens Streetart Künstler. Anfangs begleitet Guetta mitsamt der Kamera seinen Cousin auf die Straßen LAs. Daraufhin lernt er Shepard Fairey kennen, den Erfinder und Verbreiter von Obey und schlussendlich landet er bei dem derbsten der Szene: Banksy.

Banksy nutzt die Gunst des allgegenwärtigen Filmers, um der Kommerzialisierung des Genres entgegenzutreten und Streetart als die Kunstform zu repräsentieren, die es ursprünglich mal war. Ein netter Nebeneffekt ist es, dass die Künstler zum ersten Mal eine Reaktion auf ihre Arbeiten direkt aus der Bevölkerung bekommen. Während sie nach ihrem Schaffen stiften gehen, bleibt die Kamera vor Ort und steckt auch schon mal die Prügel dafür ein.
Um die Dokumentation in die richtigen Bahnen zu lenken, rät Banksy Guetta dazu, sich ebenfalls in Streetart zu versuchen. Was natürlich herrlich schief gehen muss. Oder auch nicht, wie man will.

Der Film ist ein dickes Ausrufezeichen für die Streetart Szene geworden. Alle Charaktere kommen unheimlich sympathisch rüber. Banksy scheint, trotz politischem Schwerpunkt in seinen Werken, ein sehr humorvoller Typ zu sein. Eine coole Sau, wie man so sagt. Dazu kommt die naive, etwas unbeholfene Art von Thierry Guetta, welche so manchen Lacher provoziert.

Die zum Teil großartigen Ideen der Künstler und dessen Umsetzung sind schlicht inspirierend. Allein der Umgang mit dem strittigen Gesetz oder die Herausforderung die Werke an möglichst spektakuläre Orte anzubringen, lässt in einem dieses Gefühl von „man kann alles schaffen, wenn man nur will“ keimen. Das passiert ganz ohne Kitsch, schließlich werden alle Bemühungen und Fehlschläge dokumentiert. Der Film hat sehr viel Witz und Charme und ich wette, jeder wird nach dem Kinobesuch mit der Kunstform Streetart etwas anfangen können. Für mich ein absolutes Highlight dieses Kinojahres. Ich werde mir die DVD holen, alleine deshalb, um sie an jeden zu verleihen. Das wäre dann meine zweite DVD.


Offizieller Kinostart ist am 21. Oktober. Tu es.



2 Kommentare:

  1. Wo hast Du nur das phantastische Hintergrundbild her?! Thumbs up:)

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  2. du weißt es, ich weiß es... :) Mukkelig ist es

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