Dienstag, 27. Januar 2015

Transformation - dritte Woche

"Welchen Sinn hat diese Methode?!
Keine, ich fand einfach nur, dass er etwas abnehmen sollte." Die Simpsons

Die dritte Woche auf dem Weg zu einem verhältnismäßig normalen Gewicht / Leben endete letzten Freitag mit einem Schock: 500g mehr auf den Rippen oder sonst wo. Ich war mir bisher gar nicht im Klaren, wie ich mit einem Rückschritt umgehe. Verheimlichen, dachte ich. Deshalb erst heute der wöchentliche Report. Dafür war das heutige Ergebnis umso besser: 2,60kg weniger seit Beginn der Aufzeichnungen. Das ergibt einen Fortschritt von 1,20kg zur Vorwoche, fehlen noch 7,40kg. So will ich das sehen, auch wenn ich es mir nicht erklären kann. 
Aber wie sagt der Volksmund? Auf hoher See, vor Gericht und bei hohem Gewicht… liegt dein Schicksal in Gottes Hand. So kam es, dass ich mir am Sonntag den Rücken total versaut habe. So richtig mit mitleidigen Blicken, wenn ich die paar Meter vom Büro in die Küche schleiche. Das bedeutet erstmal kein Fitnessstudio mehr. Schon deprimierend. Zum Trost gab es selbstgebackene Cookies. Oder wie ich sie nenne: Schoki Schock. Alles kontraproduktiv, aber wenigstens kaum Kohlenhydrate.

Viel erfreulicher ist die Nachricht eines baldigen Wechsels des Fitnessstudios. Das neue Studio wäre im selben Gebäude wie das Büro, es wäre kostenlos und es kann mit ausgebildeten Personal aufwarten und Sauna und Sonnenterrasse und Spa-Bereich und freien Hanteltraining. Alles besser also. Um aus den alten Vertrag zu kommen, immerhin noch vierzehn Monate Laufzeit, werde ich wohl meinen Erstwohnsitz ändern müssen. Sonderkündigungsrecht ist das Stichwort. Klingt nach viel Papierkram und es ist zudem eine Gewissensfrage, weil ich mir von der juristischen Seite her nicht sicher bin.

Sonntag, 18. Januar 2015

I forgot to remember

„Was war, das war! Ja, so war das, Leute! Heute lach’ ich über gestern, morgen lach’ ich über heute!“ Mutter Natur

Vor kurzem rollte ich meine Socken paarweise zusammen und dieses Wochenende machte ich meine Steuererklärung. So einwenig den Spießer zuzulassen kann nicht schaden. Es sorgt jedenfalls für einen aufgeräumten Schreibtisch und Sockenfach. Während meiner Recherchen in den Schreibtischschubladen, auf der Suche nach diversen Nachweisen und Fahrkarten, stieß ich auf einen Berg von Erinnerungen. Gruß-, Urlaubs-, Eintritts-, Dankeskarten usw. Ich muss die Sachen beim Umzug in die hintere Ecke der Schubladen gefeuert haben, merkwürdig, dafür gibt es doch Schuhkartons und Bettkästen. In meiner kaltherzigen Steuerbetrügermentalität wollte ich erst den ganzen Haufen direkt absetzen wegwerfen.
Bei einer oberflächlichen Durchsicht fielen mir jedoch ein paar Zahlen ins Auge. Ein Datum aus dem Jahr 2000 und ein Eintrittspreis gewannen meine Aufmerksamkeit. Es handelte sich um die Eintrittskarte für das Flash Festival im Hamburger Millerntor. Das Flash Festival 2000 kostete damals lächerliche 46,70 DM. Auf dem Festival traten Künstler wie die Absoluten Beginner, Eins Zwo, Ferris MC, Dynamite Deluxe, Davis P, Spax, Nico Suave, Flowin Immo und D-Flame auf. Im Jahr 2000 hatte der deutsche HipHop Hochkonjunktur. Nochmal: Alles für 46,70 DM.
Ich habe kürzlich für das Olli Schulz Konzert in Hannover knapp 30 EUR bezahlt. Die Relation muss mir mal jemand erklären. Ich rolle zwar meine Socken zusammen, aber den Begriff Inflation habe ich dennoch nicht begriffen.
Warum ich welche Eintrittskarte aufbewahrt habe, lässt sich nur erahnen. Viele Konzerte oder Festivals fehlen auf dem Papier, trotzdem kann ich mich sehr genau an sie erinnern. Erinnerungsstützen wie Fotos oder Armbändchen habe ich in dem Sinne nie benötigt. Ob die Menschen, mit denen ich damals auf den Konzerten war, sich ebenfalls noch daran erinnern können? Das würde mich wirklich interessieren.


Zwischen dutzenden Eintrittskarten fand ich Hochzeitsfotos mit den entsprechenden Einladungen und Danksagungen. Noch sind die Veränderungen im Gesicht oder der Kleidergrößen nicht gravierend genug um bei mir Wehmut auszulösen. Glückwunschkarten zu meinen einzelnen Geburtstagen bewegen mich da mehr. Allein schon, weil Grüße und Glückwünsche heutzutage mit einem Facebook Eintrag beiläufig erledigt werden. Nicht wenige haben sich richtig reingehängt und eigene Karten gebastelt. Sehr aufwendig, sehr nett.


Nachdem ich die Erinnerungen in einen extra dafür bereitgestellten Schuhkarton verstaut hatte, meldete sich die ELSTER Online Steuererklärungsplattform mit dem Hinweis, dass die Aktionszeit abgelaufen ist und mein gesamter Fortschritt nicht gespeichert wurde. Naja, so wichtig ist das jetzt auch nicht, das hat noch Zeit.




 1 Etage höher Wohnung Links mit der ganzen Musik 

Freitag, 16. Januar 2015

Transformation - zweite Woche

"Schön wenn du als Schmalhans mit deinen Muskeln prahlen kannst." Dendemann

Mein auf Fakten basierender Fitnessplan scheint zu funktioneiren.
Insgesamt 1,4kg weniger, also ein wöchentlicher Erfolg von 600g. Das ist ein guter Schnitt, denke ich. Aber wie Jögi Löw schon richtig sagte: ein 7:1 gegen die Brasilianer bringt uns gar nichts, wenn wir das Finale verlieren. Und wie das ausgegangen ist, wissen wir ja alle. Optimistisch ins Wochenende.
Im Fitnessstudio habe ich etwas Lustiges beobachtet. Ein Mitbürger geht neben mir auf dem Laufband, die Geschwindigkeit auf ein angenehmes Wandertempo eingestellt. Dabei betrachtete er sich im reflektierenden Fenster und probierte verschieden Gangarten aus. Entsprechend richtete er seine Trainingsjacke aus, mal offen, mal Kragen hoch. Der Breitbeinige mit ausgefahrenen Schultern Proletengang sah am authentischsten aus. Das Ganze erinnerte mich sehr an den „am Türsteher vorbeikommen Gang“. Seit der Gruppe OK GO hat niemand mehr so lässig auf einem Laufband ausgesehen.

Bisher bin ich mit meinem Fitnessprogramm auf dem richtigen Weg. Wenn nächste Woche auf der Waage eine andere Zahl vor dem Komma steht, bin ich zufrieden. Warum sollte ich auch unzufrieden sein? Mittlerweile gibt es sogar wieder warmes Wasser in den Duschen des Fitnessstudios.


Montag, 12. Januar 2015

Der versprochene Roman Teil 2

Teil 1

Was den Inhalt des Romans angeht, würde ich einfach mal drauflosspinnen. Zum Beispiel:

Erster Handlungsstrang: Desorientierter Durchschnittstyp kommt irgendwie durchs Leben. Er war nie besonders auffällig oder gar beliebt und wartet im Grunde nur darauf, dass das Schicksal oder wenigstens der Zufall etwas daran ändert. Eines Tages erwirbt er eine teure Fotokamera. Ein Profifotograf kommt bei einem waghalsigen Shooting ums Leben und da die Mütter des Typen und des Fotografen befreundet sind und die Hinterbliebenen die Beerdigung mit allem Drum und Dran nicht bezahlen können, hat er die Gelegenheit für wenig Geld ein teures Kameraset zu erwerben. Endlich ein Instrument, mit dem er den Zufall auf die Sprünge helfen kann. Da das Internet mit künstlerisch motivierten Bildern überfüllt ist, hat er die Idee jungen Frauen professionelle Shootings für ihre Profilbilder einschlägiger sozialer Netzwerke anzubieten. Er „entführt“ junge Dinger in den Wald oder an andere, sogenannte „Lost Places“, wie verlassene Industrieanlagen und hält seine Kundinnen in lasziven, aber stilvollen Posen fest. Im Angebot enthalten sind ästhetische Aufbereitungen und Kalendersprüche, die unter das Bild platziert werden. "Liebe ist die Poesie des Herzens."  – hier könnten u.a. Songfetzen von beliebten Bands verwurstet werden.
Beispiel: If you never tell a lie to her, you don't have to remember anything.
It all goes out the window, when I try to do it myself.

Oder: Don´t start a revolution from my bed.

Während eines dieser Shootings kommt es zu einem Ärgernis mit resultierender Vorstrafe. Er entschließt sich dazu das Konzept beizubehalten, es lief schließlich bisher ausgezeichnet, möchte aber zukünftig die Anspannung bei den Shootings ausschließen. Wieder hat er eine gute Idee. Dank eines alten Schulfreundes, ein gehetzter Hipster, der mittlerweile ein Reisebüro leitet, bekommt er die Gelegenheit bei Abenteuer-Gruppenreisen für junge Menschen ein begleitendes Fotoshooting anzubieten. Die Idee dahinter, auf den Bildern wird nie zu erkennen sein, dass es sich bei den Reisen nach Kuba, Indien oder Australien um komplett durchorganisierte, kostengünstige Gruppenreisen handelt. Die pathetischen Bilder entstehen in der Abgeschiedenheit der Gruppe und betonen die Unabhängigkeit des Kunden und die Schönheit des Landes. Ein riesiger Ankommer.

Auf einer dieser Reisen, setzt er sich, nach der Abarbeitung mehrerer Backpacker, auf den Rand eines Felsvorsprungs, der über eine tiefe Schlucht ragt, lässt die Beine Baumeln und fühlt eine altbekannte Leere in sich, die aus den Fragen resultiert: gibt es diesen Moment überhaupt, wenn niemand ein Foto davon macht? Antwort: Nein. Eine heikle Position für solche Gedanken. Wie geht es weiter, wird alles gut?

Zweiter Handlungsstrang: Sie ist eine junge, übertrieben strebsame Frau, die bereits in ihrer frühen Kindheit an den herrschenden Leistungsdruck ihrer Generation herangeführt wurde. Von ihr selber. Durch ihr Kalkül und analytisches Denken ist sie tatsächlich vielen voraus. Eins ist klar, Karriere muss her. Früh hat sie erkannt, dass Beziehungen ihr dabei helfen. Ständig wechselnde Partner in völlig durchorganisierten, moralisch fragwürdigen Beziehungen mit den dazugehörigen konspirativen Hintergründen. Wo profitiere ich wann von wem und wie bleibt alles so wie es ist? Das kann dann gerne in Richtung Thriller gehen. Kriegt Sie es hin, dass der Fitnessstudio-Partner nichts vom Universitäts-Partner mitbekommt? Oder der Geburtsort-Partner nichts vom Nebenjob-Partner und der wiederrum vom Lieblingsstadt-Partner? Die Namen im Handy werden kodiert, niemals dürfen zwei Verehrer gleichzeitig auf derselben Party sein und sich schon gar nicht unterhalten…
Der Weg zur Karriere, ja vielleicht sogar zum Glück, ist nicht einfach und fordert Opfer. Wird sie den Überblick behalten? Ihr Facebook Profil muss natürlich entsprechend wasserdicht und gleichzeitig repräsentativ sein. So ergab es sich, dass sie für eine ihrer vielen Gruppenreisen ein Shooting mitbuchte…

Werden die burschikose Frau und der etwas bräsige Typ zueinander finden oder schupst sie ihn vom Rand der Welt? Falls jetzt schon jemand Bock auf die Scheiße hat, ich bin bereit die Rechte für viel Geld abzutreten, garantiere aber nicht, dass Disney oder so die Geschichte nicht bereits erzählt hat.
Gewürzt mit doppelte Verneinungen, Kapiteln, die nur um eine einzige, mittelmäßige Pointe herumgeschrieben sind und halbherzige Gesellschaftskritik… bitte! Wo soll ich unterschreiben?



Der Titel des Buches ist natürlich wichtig. The hardest way to make an easy living gefällt mir, da müsste ich aber nochmal mit Mike Skinner reden. Oder: Das ist einfach so in mir passiert. Der Titel macht doch neugierig und ist gleichzeitig ein flapsiger Rückzieher.

Naja, sollen solche Bücher mal diejenigen schreiben, die sich dafür berufen fühlen oder die es können. Absagen kassieren und das dann allen mitteilen, die bereits rumerzählt haben, dass sie jemanden kennen, der ein Buch geschrieben hat, ist bestimmt unangenehm. Das schlimmste jedoch wäre es, sich für viel Geld selbst herausgeben zu müssen. On Demand heißt das, glaube ich. Oder man hat einen Verlag und findet sein Werk eine Woche nach Veröffentlichung in der Auslage für Mängelexemplare in Bahnhofkiosken wieder. Brutal, gerade wenn der Kioskbesitzer ganz offensichtlich mit einem Cutter-Messer den Bücherrücken mutwillig zerkratzt hat, damit er einen Rabatt auf das Buch geben kann. Hölle Hölle Hölle. Oder Lesereisen… das geht doch nur wenn du Mitte Zwanzig bist und dich schon immer mal gefragt hast, wo denn der Ort mit dem lustigen Namen Unterursel liegt.

Freitag, 9. Januar 2015

Transformation

„Ich pump die Kilos bis das ganze Gym bei meiner kruppstahlharten Brust
mit der Zunge schnalzen muss.“ Kollegah

Seit einer Woche versuche ich abzunehmen. Das ist nur zu einem kleinen Teil ein schlapper Neujahresvorsatz, der Großteil der Motivation geht auf Foppereien von Ärzten und einer Masseurin. „Drei oder vier Kilo weniger würden dem Rücken auch gut tun.“ Du fette Sau, fügt sich automatisch an den Satz. Das Problem habe ich natürlich selbst schon lange erkannt. Ich wiege 10kg zu viel. Die Kombination aus zwei Diäten „Low Carb“ und „High Carb“ hat sich als Flop erwiesen. Für das Jahr 2015 will ich auf Kohlenhydrate verzichten, grob gesagt auf Nudeln, Reis und Kartoffeln. Der Rest ist egal. Was bedeutet, dass ich weiterhin Brot und Brötchen esse. Das muss drin sein. Ansonsten versuche ich bei einem Kalorienschnitt von 2000kcal am Tag zu bleiben. Das allein sollte bei meinen Essgewohnheiten ausreichen. Kohlenhydrate bilden die bösen Fettpolster. Für die Motivation folgender Fakt: 100kcal am Tag zu viel, machen 5kg Gewichtszunahme im Jahr. 

Begleitend gehe ich jeden zweiten Tag ins Fitnessstudio. Bisher drückte ich drei Sätze à 20 Wiederholungen. Das bringt nicht so viel. Die Gewichte zu erhöhen und weniger Wiederholungen, macht mein lädierter Körper nicht mit. Das musste mir aber auch erst ein Arzt erklären, etwas detailreicher, als hier dargestellt. Zum Muskelaufbau trainiere ich nun das Ralf Möller Programm. Ich nenne es so, basierend auf ein Interview von Ralf Möller, zu Zeiten als er noch ein gefragter Statist in Hollywood war. Um so auszusehen wie er, sollte man solange eine Übung wiederholen, bis es nicht mehr geht und dann noch zwanzig drauf. In meinem Fall runtergebrochen auf fünf schmerzhafte Wiederholungen über die Schmerzgrenze. Wichtig ist, dass man erkennt wann der Muskel übersäuert. Erschöpfung ja, Schmerzen nein. Das hat den Vorteil, dass es sich zumindest nach Leistung anfühlt und ich bin viel schneller mit den Übungen durch, was in den dunklen Monaten vom Vorteil ist. Niemand möchte länger als notwendig in einem Discounter Fitnessstudio verweilen. Außerdem glaube ich dran! Dazu versuche ich meine Schrittfrequenz auf 5000 Schritte am Tag hochzuhalten. Gestern kaufte ich mir eine zweite Hantel für das „Hometraining“, somit sollte sich der Effekt verdoppeln.

Nach der ersten Woche habe ich 800g abgenommen. A real fine way to start. Über das Jahr gesehen macht das dann… 52 x 800g… meine Herren… 41,60kg Gewichtsverlust. Ich bin dann mal weg. Da klingen 10kg plötzlich wieder realistisch. Updates gibt es nach Möglichkeit wöchentlich. Schöner ist es natürlich, wenn ich es gar nicht mehr erwähnen muss.

Donnerstag, 8. Januar 2015

Der versprochene Roman Teil 1

Anfang 2013 saß ich mit einer Freundin in einem Berliner Café. Wie man das so macht. Während des Gespräches wurde mir das Versprechen abgerungen, spätestens mit meinem 32. Geburtstag ein Buch geschrieben zu haben. Na gut, das war in einem Café in Berlin. Ich möchte nicht wissen, wie viele Versprechen dieser Art allein in diesem Café gegeben wurden. Vermutlich schrieb gerade der Gast neben uns an seinem Erstlingsroman. Noch ein Piranha im Haifischbecken. Das Versprechen ergab sich aus dem Gespräch über Beruf und Berufung und wohin mit sich usw. Ich fand es gut, dass am Ende des Gespräches wenigstens das Versprechen bleiben würde und wir nicht mit unseren Gedankenspielen nur die Berliner Luft weiter anheizten. Mittlerweile bin ich 32 und das Buch gibt es genauso wenig, wie die Absicht mich Autor oder ähnliches zu nennen. Was es weiterhin gibt, ist der Gedanke etwas zusammenzuschreiben.

Wenn ich einen Roman schreiben würde, dann doch einen Frauen-Roman. Weil ich mir das am einfachsten vorstelle. Ungeachtet des schriftstellerischen Anspruches, würde ich den Roman auf drei Säulen stellen. Aufeinander basierend:

1.       Das „Pairing“. So nenne ich das Puzzlespiel, das Frauen versuchen zu lösen, sobald mehrere Menschen aufeinadertreffen. Das ist den Frauen das Größte. Wer gehört zu wem, wer passt gar nicht zusammen, wer passt besser zusammen, was verbindet die, das hält nicht lange, das wiederrum muss ewig halten usw. Man kennt das aus Daily Soaps, wo jeder schon mal mit jedem zusammen war und es untereinander Vorverträge gibt. In jeder Serie wird das Pairing thematisiert, Charakterentwicklung nennen das die Produzenten dann, und eben Frauenromane handeln davon.

2.       Der Vergleich. Kandidaten werden wie wild untereinander verglichen. Wieso ist der besser, wo liegen die Schwächen, in welchem Verhältnis stehen Stärken und Schwächen zueinander, er ist mehr so und der ist mehr so usw. Die Wertung wird dem Leser überlassen.

3.       Der ständige Vorwurf. Der Vorwurf ist ein effektives Mittel zwischenmenschliche Gefälle und Abweichungen glatt zu planieren. Mit einem gezielten, gut ausformulierten Vorwurf kann man jeden Menschen auf Augenhöhe bringen. Er verdient mehr als du, dafür schöpft er sein Potential nicht aus. Er sieht besser aus, dafür strengt er sich nicht ausreichend an. Er hat mehr Spaß, dafür sind seine Interessen infantil. Er ist intelligenter, dafür hat er die falschen Freunde usw. Das Prinzip ist klar.

Wenn diese drei Punkte den roten Faden flechten, dazu ordentlich popkulturelle Bezüge einfließen, kann nichts mehr schiefgehen. Im Falle des sicheren Erfolges kann ich daraus eine Buchreihe machen. Der Titel und das Cover hätten jeweils ein bestimmtes Wiedererkennungsmerkmal, damit die Hausfrau im Buchhandel direkt zugreifen kann. Der Inhalt ist da eigentlich egal, dennoch muss was auf dem Bücherrücken stehen, das den unsteten Käufer überzeugt.
Weil ich es nicht besser weiß, würde ich eine gegenwärtige Rahmenhandlung mit zwei Handlungssträngen vorziehen. Das Internet, junge Menschen, Reisen, sowas... hm.

wird fortgesetzt...

Dienstag, 6. Januar 2015

Picture my Day #17

Gestern war wieder Picture my Day Tag. Aus Rücksicht vor den "Guter Vorsatz" Mädchen im Fitnessstudio gibt es davon keine Fotos. Ansonsten ein unspektakulärer Montag. Eine Teilnehmerliste gibt es hier. Stellt euch vor, ich hätte eine Katze und fotografiere sie nicht! Bam Bam Baaammm












 


Montag, 5. Januar 2015

Back in the days

Die erwähnten Monate Januar und Februar gehören zu dem Jahr 2010, genauer zu einem Jahresrückblick, der nie veröffentlicht wurde. Wie so vieles. Fünf Jahre später ist eine gute Reifezeit. Alleine schon um zu sehen was sich geändert hat, bzw. noch besser geworden ist. Vorsicht: privater Content!

Januar 2010

Geschlafen hatte ich kaum, als ich die spartanisch dekorierte Doppelgarage verließ. Irgendwo unter einem Spannbezug lagen noch Reste von Martin und Mo, die anderen Verbliebenen erkannte ich nicht in ihren Verkleidungen. Zum Tschüß sagen reichte es aber noch. Ich aß die Reste vom Buffet, das iPhone hing am Ladegerät. Die Silvester Party mit dem Motto 70er, zu der ich spontan mitgenommen wurde, war eher überschaubar und so gar nicht groovy. Das Gute, es fand in Eystrup statt. Eystrup hat nicht viel zu bieten, außer einem Bahnhof, der schnellste Weg hier raus. Das iPhone zeigte mir den Weg durch die weiße Landschaft, die Straßenverläufe nur erahnen ließ. Selten war ich kaputter in ein Jahr gestartet. Wenigstens fuhren die Züge am Neujahr regelmäßig.

Die Abmachung Lüder in Barcelona zu besuchen, bevor dieser seine Reise in die USA antrat, wurde mit der Buchung der Flugtickets besiegelt. Ein guter Anlass sich endlich einen sogenannten Weekender zu kaufen. Eine lederne Tragetasche mit Handgepäckmaße und viel Stil. Die Reise war ebenfalls ein guter Anlass meine ersteigerte Canon Eos 500d auszuprobieren. Ach ja, und Lüder natürlich.
Es sollte mein erster Flug werden, obwohl Fliegen so günstig geworden ist, dass ich Models, die mit ihren Rollköfferchen am Bahngleis auf den Zug warten, nicht ernst nehmen kann.Vor kurzem erst gesehen.
Fliegen löst in mir Unbehagen aus. Ich möchte nicht von einer massiven Flugangst sprechen, es ist eher der Gedanke die Kontrolle, sein Leben und den neu erworbenen Weekender in die Hände eines vermutlich übermüdeten Piloten zu legen. Wo sollte denn auch so plötzlich das Vertrauen in den Menschen herkommen?

Mit mir flog Linus. Christoph war bei unserer Ankunft bereits Vorort. Wir hausten zu viert in Lüders Junggesellenbude. Zum Glück kam während der Zeit keine angestrengte Touristenhaltung auf. Ich interessierte mich nur nebensächlich für die Geschichte und gar nicht für die Menschen dieser Stadt. Wenn Lüder etwas zu den Auffälligkeiten der Stadt erwähnen wollte, dann tat er das und wenn nicht, dann konnte man sich gut selbst ein Bild machen. Im Grunde tranken wir die ganze Zeit und spielten Karten oder Fifa auf der Xbox 360. Mehr aus einer Geste heraus aßen wir am angrenzenden Meer einen fragilen Borito, ärgerten uns etwas über die ausbleibenden Senioritas, trotz 19°C, streiften durch die Touristen Bars, gingen zum Spar Markt, tranken wieder und spielten Karten. Alles easy und entspannt. Nicht deutsche Städte haben ja grundsätzlich einen Sympathievorsprung, so auch Barcelona. Aber hier leben, nein danke. Der Einblick hat mir gut gefallen und ich denke auch das richtig eingeschätzt zu haben.

Zum zweiten Mal in meinem Leben habe ich den großen FC Bayern live im Stadion gesehen. Das erste Mal zählt nicht, da war ich zehn Jahre oder so alt. Hardcore "Fans" werden mir vehement widersprechen, aber ich weiß wirklich nichts mehr vom Spiel, was soll ich da behaupten? ich hätte bereits mit zehn Jahren die Bayern spielen sehen? Ribery und Robben kamen nach Bremen. Das Spiel endete 2:3 für die Bayern und mit ein paar blauen Flecken für mich.

Ich meldete mich bei Twitter und im Fitnessstudio an. Ersteres habe ich direkt wieder aufgegeben, bei der Fitness bin ich geblieben. Das Ziel lautete abnehmen und Kondition pumpen. Mein geschundener Rücken sollte den Belastungen Bürojob und dritte Kreisklasse standhalten. Der Wechsel zu einem neuen Fußballverein und der damit verbundene Versuch auf dem Rasen wieder eine gute Figur abzugeben, war die Triebfeder.

Februar 2010

Ein Abnehmcontest unter Bloggern animierte mich zusätzlich. Ständige Rücksprache mit erfahrenen, sportlichen Menschen, ließ mich mein Abnehmmanifest formulieren. Ich hatte mir sprichwörtlich die Butter vom Brot nehmen lassen. Es sollte eine dauerhafte Lösung her, ein Umdenken.

Die Nachrichten vermeldeten einen Rekordwinter. Seit dreißig Jahren war es nicht mehr so anhaltend kalt. Matsch auf den Straßen, Sand als Streusalzersatz, weißer Winter war in meinen Erinnerungen etwas anderes. Das ist doch kein Winter. Winter ist in Russland, kommentierte Sönke das Wetter. Hin und wieder ertappte ich mich dabei, wie ich ein Gespräch auf Barcelona lenkte, dabei die Tappas oder den Thunfisch erwähnte. Selbst wenn wir uns über etwas wichtiges wie resignierte Jugendliche lustig machten, setzte ich mit meinen Auslandserfahrungen noch einen drauf. Ganz schlechte Eigenschaft. Es störte zum Glück niemanden.

Die ersten Partys und Geburtstage standen an. Würde ich jede Einladung zum "in Gesellschaft betrunken sein" annehmen, wäre ich jedes Wochenende in Gesellschaft. Und betrunken. Wir versuchten es mit einem Spieleabend in der alten Jägerhütte am Strand. So richtig bekamen wir es nicht hin. Das Regelwerk wurde in Laufe des Abends zu kompliziert, gerade das vermeidlich simple Spiel Jenga und selbstgebrannter Schnaps vertragen sich nicht gut. Wir schossen Silvesterraketen in die Luft, freuten uns kurz und gingen nach Hause. Es war sehr kalt.

Element of Crime spielten in Bremen. Bereits letztes Jahr habe ich damit begonnen alleine auf Konzerte zu gehen. Das ständige Anfragen, ob jemand, der denselben Musikgeschmack teilt, es mit mir ein paar Stunden aushält, dazu in der Woche nach Bremen kommen möchte und das alles unter Zeitdruck, hat schnell etwas von Verzweiflung. Das Konzert war großartig. Zwischen den ganzen pathetischen Liedern, schrieb ich eine SMS. Ich hatte irgendwann mal ihre Nummer bekommen, für den Notfall, falls ich ihrer Wegbeschreibung nicht hätte folgen können. Ironischerweise lag sie damals schon mit ihrer Einschätzung meines Orientierungssinnes richtig. Ich bin immer da, wo du nie bist. Ungefähr so lautete der Inhalt meiner, mit wenig Rückrad versendeten, SMS.

Thilo lud mich nach Hamburg ein. Das am Weihnachtsabend geplante Treffen mit Thomas und ihm war am Klausurenstress gescheitert. Studentenausrede Nummer zwei. Studentenausrede Nummer eins ist das Konto. Stellvertretend schauten Katrin, Thilo und ich uns das Theaterstück zu Sven Regeners Herr Lehmann an. Eine sehr gelungene Umsetzung. Das Stück entwickelt gegenüber dem Buch seine ganz eigene Dynamik. Das kann man zwar immer behaupten, aber in diesem Fall stimmte es.

Donnerstag, 1. Januar 2015

Persönlicher Jahresrückblick 2014... in Stichworten

Arbeit
Nach einem ziemlichen Reinfall, Karrierebedingt, bin ich mittlerweile in Hannover angekommen.

Buch
Sven Regener – Magic Mystical Tour
Linus Volkmann – Lies die Biber
Charles Bukowski – Das Liebesleben der Hyäne
Christoph Schlingensief - Ich weiß, ich war´s
Rocko Schamoni - Fünf Löcher im Himmel
Heinz Strunk - Das Strunk Prinzip

Empfehlungen
Rocket Beans TV – Kino+
Attack on Titan

Frohe Kunde
Vereinswechsel
Brügge gesehen und überlebt
SKY Kunde
Gesund
Weltmeister

Gescheitert
SVSB
Wandern
DRL
CL Halbfinale
Bandscheibe

Kino
Guardians of the Galaxy

Interstellar

zählbare Erfolge
Dark Souls durchgespielt
Weltmeister
Einen Monat Vegan

Konzerte
Olli Banjo - Dynamit
Torfrock
Blumfeld - L´Etat et moi
Helge Schneider - Pretty Joe & die Dorfschönheiten
Symfonieorkest Vlaanderen - Star Wars
Jens Friebe - Nackte Angst Zieh Dich An Wir Gehen Aus
Funny van Dannen - Geile Welt

Lesungen
Sven Regener – Magic Mystery Tour
Martin Sonneborn - Krawall und Satire
Katrin Bauerfeind - Mir fehlt ein Tag zwischen Sonntag und Montag
Frank Goosen - Heimat, Fußball, Rockmusik
Rocko Schamoni - Fünf Löcher im Himmel
Create.FM - Zombies in Linden

Liebe
In der Schwebe des Lebendigen

Musik
Lia Ices - Ices (2014)
Jurassic 5 - The way we do it (2014)
Jack White - Lazaretto (2014)
Philip Selway - Weatherhouse (2014)
Lorde - Pure Heroin (2013)
Django Django - Django Django (2012)

Städte
Brügge
Hamburg

Theater
Fenster zur Stadt - Im Schatten des Mondes
Theater an der Gloscksee - Neuland
Pavillion - Alfons - Wiedersehen macht Freunde 

Tore
Einen Elfmeter verwandelt

Urlaub
Vier Tage Brügge

Verluste
Adidas Trainingsjacke

Wohnung
Die dritte Wohnungsbesichtigung wurde erfolgreich abgeschlossen. Keine Provision, Einbauküche vorhanden. Top Lage, Lage, Lage