Dienstag, 12. Februar 2008

Map of my Head

"i'm sick of feeling my soul
two people who'll never know
just how purposely and empty they grow
because their language confuses
like computers refuse to understand
how i'm feeling today" Muse

Wenn ich Mails beantworten muss, lese ich alles dreimal. Spiele dabei mit Doppeldeutigkeiten, erwähne nur beiläufig in Nebensätzen worum es mir eigentlich geht. Manchmal behandle ich versehentlich Menschen wie Mails. Früher fand ich das viel interessanter als den gängigen Talk Show Slang. Live and indirect in your Face. Heute ziehe es durch, weil sich die meisten dran gewöhnt zu haben scheinen und gerne darüber reden wie was wohl gemeint gewesen sein könnte. Wenn ich telefoniere läuft Musik im Hintergrund. Keine zufällige „immer da“ Musik, sondern bewusst gewählt. Die passende Melodie fürs passende Girl. Wenn da Prince läuft mit „How come you don`t call me anymore“, dann hättest du dich mal wieder melden können und wenn da Norah Jones „I don`t know why I didn`t call“ singt, dann war es mal wieder höchste Zeit für mich.

Ich bekomme nichts unbegründet hin. Für fast alles könnte ich mich sofort rechtfertigen, wenn ich müsste. In Gedanken spiele ich Dialoge und Gegebenheiten durch, um, falls es dazu kommt, ohne eine Pause richtig reagieren zu können. Da steckt dann meist ein langer Gedankengang hinter. Oder ich besinne mich auf etwas, das ich mal gelesen habe. Erlesenes Wissen, aufbereitet und sofort abrufbereit. Mr. Schlagfertig wie Sprühsahne und so. Aus diesem Grunde merke ich mir auch alles was zu mir gesagt wird. Es könnte ja mal etwas Wiederverwertbares dabei sein. Man wundert sich wirklich, wie oft man immer dasselbe hört. Schnell denkt man in Kategorien. Das liegt aber natürlich auch an der Unsicherheit, dass man alles kategorisieren muss. Klar. Ich brauche für alles Gründe, das Bauchgefühl ist mir völlig abhanden gekommen. Ich tröste mich damit, dass es jedem so ergeht. Unbewusst, ein Segen. Wenn mir Leute als Antwort ein selbstverständliches „das ist halt so“ oder ein kindisches „darum“ liefern, dann erkläre ich sie heimlich für unzurechnungsfähig. Wenn ich trinke hört das auf. Früher dachte ich, ich würde unachtsam werden. Heute weiß ich die Scheißegal Haltung zu schätzen.

Selbstverständlich kann ich auch Dinge geschehen lassen, einfach so und dabei trotzdem gewaltig entspannt aus der Wäsche gucken. Es ist nicht so, dass ich jetzt jede Matheformel herleiten müsste, bevor ich sie anwende. Es ist ja kein Zwang, halt nur ein zwischenmenschliches Ding. Tja, so bin ich. Total verunsichert.

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