Dienstag, 13. Oktober 2009

Lazy Days - Samstag

zu Lazy Days - Freitag

Samstag

„And we could pretend it all the time
Can't you see that it's just rainin'
There ain't no need to go outside“ Jack Johnson

9 Uhr. Ich bin wach.

10 Uhr. Ich überlege aufzustehen um frische Brötchen zu holen.

11 Uhr. Es rappelt im Hausflur. Ich ziehe mir eine Hose an, schmeiße mir eine Jacke über und schlüpfe in meine zertretenden És Accel. In die Wohnung unter mir wird lautstark eingezogen. Ich sehe niemanden, höre nur die Stimmen. Irgendwer ruft „Houde“. Vor dem Haus parkt ein Bus von Sixt. Schöne Möbel stehen da drin.

12 Uhr. Ich treffe mich mit Katrin und Thilo um 14 Uhr im Café Engel. Meine Sonderregelung erlaubt es mir mittlerweile locker das Sofa ein zweites Mal zu verlassen. Jetzt noch einen Film reinzuschmeißen würde nicht lohnen. Brauche ich auch gar nicht, Pro 7 hat am Samstag um die Mittagszeit ein super Programm. Family Guy, Futurama usw. Es gibt nichts Besseres als Zeichentrickserien zum Frühstück.

13 Uhr. Ich stehe vom Sofa auf und, ja, dusche. Das würde ich auch nicht für jeden machen. Als ich mein Rad aus dem Keller hole, treffe ich auf ein recht attraktives Mädchen. Die muss neu sein. Schwer zu sagen wie alt sie ist, jünger als ich jedenfalls. Alleine kann sie in der großen Wohnung unter mir nicht wohnen. Also entweder Freundin oder Tochter von jemanden. Beides schwierig.
„Hallo“
„Hallo“

14 Uhr. Das Viertel ist nass und eine einzige Baustelle. Es gibt Milchkaffee für Katrin und Thilo und einen Kakao mit Sahne für mich. Der Laden neben Titus, den jeder anscheinend nur "der Laden neben Titus" nennt, hat echt leckere Muffins im Angebot. Zwei Stunden später sagen wir wieder Tschüß. Die Pflicht ruft.

16 Uhr. Ich hole mir zwei DVDs aus der Videothek, obwohl ich noch nicht einmal die aus der Bibliothek weggeschaut habe. Ich steige wieder in den Jogginganzug und schalte den lahmen Vorbericht zu dem Fußball Kracher Deutschland gegen die Russen ein. Arshavin ist so klein und sieht kränklich aus, leider ist er aber auch ein begnadeter Fußballer. Da können sich unsere gegelten Nationalspieler mal eine Scheibe von abschneiden.
Zum Fußball koche ich wieder Spaghetti. Keine Fantasie der Junge, aber die Soße muss weg.

17 Uhr. KLOSE!!! 0:1 Ich hüpfe klatschend auf dem Sofa rum. Zum Glück sieht das niemand.

18 Uhr. Wenn man einen René Adler im Tor hat, dann benutzt man ihn auch.

19 Uhr. SÜDAFRIKA wir sind dabei. Ich habe keine einzige Sekunde daran gezweifelt.

20 Uhr. Heute kommt auf SuperRTL zur Prime Time The Peanuts. Charlie Brown und seine Freunde. Snoopy gegen den roten Baron usw. Charlie Brown ist super. Ich kann mir nicht vorstellen, die Gags in Charlie Brown als Kind verstanden zu haben, aber die melancholisch schöne Grundstimmung, die Schwere des Seins in einer Welt ohne Erwachsene, begriff ich schon.

21 Uhr.
Ich schaue Homo Faber. Das Buch von Max Frisch finde ich sehr gut. Der Film wurde ganz nett umgesetzt, es fehlten die kracher Sätze, die im Buch so zutreffend waren, dass sie auch alleine hätten bestehen können. So für übers Bett. Dafür gab es sehr gelungene, pittoreske Landschaftsaufnahmen.

23 Uhr. Ich bin vom dauernden Fressen ziemlich müde und lege das Album 10.000 HZ Legend von Air auf. Das Buch Risiko des Ruhms liegt in griffweite. Ich wusste ja ungefähr was mich erwartet, nicht umsonst wog ich zwischen den Alternativen Ein Bonbon aus Wurst und Zurück im Paradies ab, aber dass es so abgedreht zugeht... wenigstens ist es nicht zu kopflastig.

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