Donnerstag, 22. November 2007

Tankstellen

”Some of the work gets kinda hard
This ain't no place to be if you planned on bein' a star
Let me tell you it's always cool
And the boss don't mind sometimes if you act the fool” Bruce Springsteen

Ich fahre nicht gerne an Tankstellen. Überraschung! Dabei meine ich nicht die viel zu hohen Preise, sondern mehr das Ambiente Tankstelle an sich. Ich habe erst nach einem Jahr Führerschein das erste Mal getankt. Es war einfach nie nötig. Bis heute habe ich die richtige Handhabung des Zapfhahns nicht verstanden. Drückt man zu fest, macht es klick und man muss neu ansetzen. Das soll ja gar nicht gut für die Umwelt sein, weil die entstehenden Dämpfe beim „Tickern“ nicht abgesaugt werden können… aha. Zu lasch gedrückt und man steht für einen Liter Super eine halbe Stunde an der Säule. Ich habe mal davon gehört, dass man den Hebel auch einhaken kann und dieser solange betankt, bis der Tank voll, das Portemonnaie leer ist. Den Versuch kann ich mir, im wahrsten Sinne des Wortes, sparen, bzw. nicht leisten. Es muss recht bescheuert aussehen, wenn ich tanke. Hausfrauen neben mir gehen weitaus geschickter mit der Anlage um als ich. Den Tankdeckel schließe ich nie ab. Ich bekomme es einfach nicht hin. Beim bezahlen dann werde ich hin und wieder mal gefragt, ob ich aus Versehen falsch getankt hätte. So erklären sich zumindest die Angestellten die geringe Füllmenge. Im Laden selber gibt es alles, was man an Sonntagen / Spieltagen benötigt. Nur kostet einem die exklusive Öffnungszeit auch 200% extra. Nirgends sonst wo bekommt man Lipton Ice Sparks oder Jack Daniels / Cola in 0,33l Dosen (4 €), einzelne Briefumschläge oder BIFI Carazza XXL.

Zum 24. Dezember hin werden wieder überteuerte Geschenkalternativen angeboten, die aufgrund dutzender möglicher Scheidungen am 25. Dezember wieder aus dem Sortiment verschwinden...

Mein persönlicher Alptraum ist aber die Autowaschanlage. Das darf man ja nicht mehr vor der eigenen Haustür erledigen. Umwelt und so. Als Kind fand ich es absolut cool durch die riesigen Bürsten chauffiert zu werden. So muss sich Marlon Brando am Waschtag fühlen.

Nervtötend sind nur der laute Staubsauger und das „Personal“. Diese beiden Eineurojobber haben eine so dermaßen nachfühlbare scheiß Laune, dass ich ein schlechtes Gewissen bekomme wenn ich im Auto von den Classic Soul Dogs – Car Wash aufdrehe. Der Mann mit dem Gartenschlauch in der Hand brüllt irgendetwas. Ich verstehe nichts. Das Fenster ist logischerweise unten, die Musik laut, der Motor soll an bleiben und im Hintergrund dröhnt immer noch der Staubsauger, weil ich zu viele 50 Cent Stücke eingeworfen habe. Was? Wo soll ich hinfahren? Weiter rechts? Aber warum winkt er dann links rüber? Einmal in der Waschanlage kann man nicht mehr viel falsch machen.

Auf der anderen Seite der WA ledert ein Schüler meine Karre ab. Dafür muss er die Türen öffnen, was dazu führt, dass er auch gleich den gesamten Inhalt des Türfaches wieder einräumen darf. Dem ist aber zum Glück alles egal. Fünf Euro zahlen, kein Trinkgeld und zusehen, dass man vom Hof kommt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen