"Ich suche den Power-Knopf bei solchen Vollspacken,
ein schlauer Kopf tankt Sauerstoff oder geht Holz hacken." Dendemann
ein schlauer Kopf tankt Sauerstoff oder geht Holz hacken." Dendemann
Ich rege mich auf, ich rege mich auf. In Wirklichkeit habe
ich mich schon lange nicht mehr so richtig echauffiert. Das habe ich abgelegt.
Dabei kann die wilde Raserei, die so genannte Schnitzelwut, sehr amüsant sein
und genug Angriffsfläche ist dafür zweifellos vorhanden. Schließlich macht die namenlose
Mehrheit vorsätzlich fast alles falsch. Man könnte damit ganze Blogs füllen,
dachte ich mir.
Und genau da kommt die neue Kategorie und das neue Label ins Spiel - Ich rege mich
auf. Einfach mal meckern. Wie viel Spaß das Aufregen machen kann, ist in den Büchern von Dietmar Wischmeyer nachzulesen oder man verfolgt es in den Fernsehauftritten von
Olli Schulz. Wie stumpf es dagegen hier im Blog zugehen wird, kommt auf das
Thema an. Ziemlich stumpf, schätze ich. So geniale Einfälle wie Homer Simpson (warum
ist der Toast eckig und die Salami rund?) habe ich nicht. Zumindest geht es
heute nicht besonders alltagstauglich los.
Liebe Online Gamer, ich rege mich auf.
Es gibt Menschen die machen so offensichtliche Dinge falsch,
dass man meint, die wollen gar nicht ernst genommen werden, obwohl ihr Mundwerk
was anderes behauptet. Ich denke da an Typen, die ihre Haare an den Seiten
raspelkurz tragen und oben auf dem Kopf wie eine Trophäe ihr Resthaar aufbewahren,
als sei es ihr geliebter, leider verstorbener Hamster aus Kindestagen. Oder
Menschen, die Shisha Rauchen für eine gelungene Samstagabendbeschäftigung
halten. In beiden Fällen ist deren Verhalten hochgradig asozial. Mal drauf
achten!
In dieselbe Kerbe haut auch ein grossteil der Online-Gamer.
Die Idee Spielerlebnisse auf der PS3, xBox 360 oder dem PC zu teilen, ist
grundsätzlich super. Hey, eine riesige LAN Party! Schach zum Beispiel ergibt für mich erst wirklich einen
Sinn, wenn man gegen jemand anderen antreten kann.
Nun muss man sich aber vorstellen, dass der Gegner beim
Schach sich nicht an die Regeln hält und meint, er könne pro Runde zwei Züge machen oder er verschwindet vor jedem Zug für zehn Minuten auf
der Toilette oder
er labert einfach die ganze Zeit über Scheiße. Bei Online Spielen ist dieses
Verhalten leider die Regel, scheinbar die einzige, weshalb ich schon länger den
Spaß daran verloren habe. Wieso beeinflusst jemand ein Spiel durch diverse Cheat
Möglichkeiten, Ablenkungen oder durch die Zahlung eines gewissen Geldbetrages so
sehr, dass er sich sicher gehen kann das Spiel auf jeden Fall für sich zu
entscheiden? Wo ist da der Reiz dran? Andere sind ehrlicher und verbringen einfach
die notwendigen 40-50 Stunden in der Woche vor dem Bildschirm, um ihre sog.
Skillz zu verbessern, um sich dann völlig überlegen den Sieg zu sichern. Das
ist vom Grundgedanken her fair, aber für mich ebenfalls absolut unverständlich.
Vor allem, weil die Wichtigkeit des Spielausganges deren Laune, ach was, deren
gesamten Lebensinhalt ausmacht. Die Reaktionen auf eine Niederlage sind entsprechend
heftig.
Ich spiele nur noch Poker oder rundenbasierte Strategie
Spiele online. Da ist es egal, ob jemand zehn Stunden am Tag Poker spielt, der
mit dem besseren Blatt gewinnt letztendlich und auch bei den Strategiespielen sind
die Möglichkeiten zu bescheißen eher gering. Auch wenn der Mitspieler schnell
offline ist, sobald seine Strategie nicht aufgeht.
Im Grunde sind es solche Symptome, die mich aufregen. Bei
dem beliebten Fußballspiel Fifa 14 drückt der besagte Onlinespieler bei einem
Rückstand gerne die Start Taste, um für zwei Minuten zu pausieren. Dies ist ihm
sechsmal während einer Partie erlaubt. Ziel ist es, den Gegner so sehr zu
entnerven, dass er von sich aus das Spiel abbricht und somit der Sieg für den durchtriebenen
Online Pro-Gamer gewertet wird. Auf gar keinen Fall verlieren! Was sollen sonst
die anderen Rotzlöffelkids auf dem Schulhof denken, wenn sie seine Spielstatistik
sehen?
Praktischerweise ist es möglich via Headset das Gelaber der
anderen Seite während eines Spieles Mitzuhören oder sich gar daran zu
beteiligen. Braucht man aber nicht, da sowieso nur Beleidigungen und
stumpfsinnige Aussprüche ausgetauscht werden.
Schade, im Grunde könnte das Online Gaming richtig Spaß machen,
bei all dem Potenzial, das es für die Spielentwickler hergibt. Rollenspiele, wo
sich die einzelnen Spieler eher selten in die Quere kommen, weil sie hauptsächlich
dafür da sind, die Spielwelt mit Leben zu füllen, gehen mir zu sehr in die
Tiefe, als dass ich mich darauf einlassen möchte. Lange kann ich mich eh nicht
am Kontroller festhalten, weshalb die Kürze meiner Online Auftritte das Gefühl,
es ausschließlich mit Assis zutun zu haben, noch steigert.
Online spielen funktioniert für mich nur noch mit Bekannten,
ansonsten geht nichts über die gesellige Doppelkopfrunde Vorort. Das ist noch
was Reelles.
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