"Auf den Alkohol, dem Ursprung und der Lösung sämtlicher Lebensprobleme" Homer Simpsons
Die Zeit der Enthaltsamkeit ist vorüber. Fast zwei Monate habe
ich auf Alkohol verzichtet. Was das sollte? Hier! Das klingt wie eine enorme
Anstrengung, aber im Grunde sagt man einfach nur „nein Danke“, erklärt sich
darauf hin mehrmals und verabschiedet sich wenige Minuten später. Ich habe nüchtern zwei
Partys mitgemacht. Wenn neben dem Suff auch noch die Musik wegfällt, weil der
DJ meint an alle denken zu müssen, also gar nicht denken zu müssen, dann wird es sehr
hart bis unerträglich. Die Besoffenen sprachen mich aufgrund meiner leeren
Hände an, entweder voller Verständnis oder voller Verachtung, jedenfalls immer
viel zu nahe an meinem Ohr. Ich mache deshalb niemand einen Vorwurf, außer dem
DJ vielleicht. Im laufe so eines abends, manövrierte ich mich eigenständig ins
Abseits. Am Rande des Tresens, der Tanzfläche, der Gesellschaft.
Trank ich alkoholfreies Weizen, kam grundsätzlich jemand an
und rief: AHA! Nach einer kurzen Erklärung wollte der Ungläubige natürlich
probieren, nippte und sagte daraufhin: na gut! Alkholfreies Weizen mittels „mal
dran nippen“ von Weizenbier zu unterscheiden, so was kann nur ein waschechter
Fachmann. Lange hielt ich es auf beiden Veranstaltungen nicht aus und mich
erinnern, wann ich das letzte Mal so viel eher als alle anderen gefahren bin, konnte
ich mich ebenfalls nicht. Nüchtern bekommt man viel zu sehr mit, dass niemand
aus der Menge wirklich heraus sticht. Partymatsch. Irgendwie traurig.
Mehrmals wurde ich auf mein körperliches Befinden
angesprochen, mindestens doppelt so oft auf mein geistiges. Besonders kluge
Leute fragten mich, was das denn bringen solle. Gar nichts bringt das nämlich,
lieferten sie die Antwort gleich mit. Halt besonders kluge Leute. Der kleinste
Aufstand gegenüber des dörflichen Bierkults wird direkt im Keim erstickt. Dabei
wollte ich die Trinkgewohnheiten nie in Frage stellen, das hätte mir sowieso
keiner geglaubt. Dennoch waren viele misstrauisch. Da ich keine Wette verloren
hatte, verdichtete sich der Grund für meine Saufpause auf eine Manie oder reinen
Spott.
Meine Argumente taugten leider überhaupt nicht als
Gegenargumente. Gesundheit, Disziplin, mehr Zeit und Geld hatten allesamt
keine Chance gegen: aber der Spaß! Der Spaß!!
Abgenommen habe ich leider nur wenig, etwas mehr als drei Kilo. Hauptgrund
ist, dass der Körper im Schlaf anstatt Alkohol abzubauen, sich um das Fett
kümmern kann. Das Ergebnis wäre besser ausgefallen, wenn ich nicht mit Alternativgetränken
experimentiert hätte. Vitamalz (+), isotonisches Apfelbier (-), literweise Cola und
fast wäre ich auf Ananassaft hängen geblieben.
Außerdem war das Timing etwas unglücklich. Verletzungsbedingt konnte ich während der Saufpause kein Fußball spielen. Die Samstage hätte ich ohne ein schlechtes Gewissenam nächsten Tag besser nutzen
können und zuschauen ohne Pils in der Hand zeugt nicht gerade von fußballerischer
Kompetenz. Prost.
Außerdem war das Timing etwas unglücklich. Verletzungsbedingt konnte ich während der Saufpause kein Fußball spielen. Die Samstage hätte ich ohne ein schlechtes Gewissen
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