Montag, 25. Mai 2009

Pro Brille

„Wie kann jemand mit einer so dicken Brille nur so dämlich sein? Bart Simpson

Harald Schmidt hat in seiner Focus Kolumne mal einen Text veröffentlicht mit dem vielsagenden Titel: Pro Brille. Das ist jetzt ein paar Jährchen her und deshalb auch bereits in Buchform veröffentlicht. Quadrupelfuge heißt dieses.
Wenn Harald und ich etwas gemeinsam haben, dann das Schicksal Brillenträger zu sein.

Schicksal deshalb, weil einem so etwas auf langer Sicht wirklich prägen kann. Man benötigt nur ein Gebrechen und etwas Potenzial nach oben und schon kann die Schulzeit das beste Trainingslager für angehende Entertainer/Arschlöcher werden. Vorausgesetzt man kompensiert es mit Humor/Sarkasmus. Hätte Karl Dall kein hängendes Augenlid, gäbe es keinen Karl Dall und Mike Krüger musste sich sicherlich auch ordentlich was über seine Nase anhören.

Nur mal so nebenbei. Ich wollte mich, 10 Jahre nach Schmidts Text, ebenfalls für die Brille aussprechen. Wenn man sich mal genauer umschaut, ist die Brille doch stark ins Abseits geraten. An einem ausgiebigen Abend unter Menschen, zähle ich gerade mal fünf Brillenträger, was bestenfalls zwei Prozent ausmacht. Dies bedeutet nochlange nicht, dass der Rest fantastisch gucken kann oder aussieht. Die Alternative lautet Kontaktlinsen. Auf den ersten Blick (ha!) haben die Kontaktlinsen nur Vorteile gegenüber dem guten, alten Kassengestell. Beim Sport wird es deutlich. Dennoch vermute ich, dass ganz viele Menschen morgens richtig mies gelaunt sind, eher sie nicht in popliger Fingerarbeit wieder für eine klare Sicht gesorgt haben. Ähnlich wie beim Kaffee trinken.
Ich habe mich davor immer gesträubt, mir einen rundgelutschten Glassplitter ins Auge zu drücken. Der Stress mit der vernünftigen Konservierung kommt erschwerend hinzu. Tageslinsen, die man betrunken irgendwo unterbringen muss und am besten nicht in die Alkoholrestbestände, nerven. Ich kenne jemanden, der ist so hartgesotten, der legt seine Kontaktlinsen übernacht in Tigerbalsam ein. Betrunken ist aber ein gutes Stichwort. Kontaktlinsen fallen natürlich schwerer in den Tzaziki Pott oder zerschellen bei spektakulären Fahrradunfällen.

Die Brille ist für Blinde das, was die Pfeife für den Raucher ist. Pure Geste. Zudem bietet sie zusätzliche Werbefläche. Wenn man Horashio Kain aus CSI Miami mal zuschaut, was der aus seiner Sonnenbrille für coole Moves holt, das ist an einem Pokerabend unverzichtbar.
Menschen hingegen, die Ihre Beine übereinander geschlagen haben, dabei auf ihrer Brille rumkauen und immer wieder „ja, ja, ja“ sagen, muss man nicht so ernst nehmen. Sie tun es selbst auch nicht.

Unterm Strich kann man sagen, Brillenträger haben alle mehr Humor, aber dafür hält sich das mit dem Willen in Grenzen…

EDIT: Top 10

Warum wurde die Sendung "Looki Looki" mit Nils Ruf eingentlich nie ausgestrahlt?

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