"Fertig ist nicht fertig wenn du sagst ist fertig. Fertig ist fertig wenn ich sag` ist fertig. Fertig!" schönes Zitat von Jan Fedder
"où est-il de la prochaine demande de supermarché?" nicht so schönes Zitat von mir
Supermarché ist das einzige Wort, das ich einst aus Paris mitgebracht habe.
Supermärkte sind zum abhängen und Zeit vertreiben perfekt geeignet. Das geht bei der Klimaanlage los und hört beim Autosuchen wieder auf. Ich sagte mal, dass man Supermärkte nur für den täglichen Markenalkoholeinkauf braucht, alles andere bekommt man auch beim Discounter. Das stimmt was den Einkauf betrifft. Was das Ambiente angeht, sind die wohl klimatisierten Riesen unübertroffen. Schöne Frauen gehen bei Real einkaufen wäre ein passender Slogan. Ich mag die großen Gemüseecken, wie dort die Fleischbeilagen hintrapiert werden und mittels Sprühnebel eine gesunde Frische suggeriert wird. Die Bildchen auf der Gemüsewaage zum selbst quittieren waren für mich wie ein kleines Memory Spielchen. An der Kasse wurde dann immer laut gelacht wenn ich eine Banane als Apfel quittiert hatte.
Der hauseigene Radiosender spielt wirklich gute Musik, es hat mich sehr amüsiert, als aus den Lautsprechern über dem Weinregal The Verve mit The Drugs don´t work gespielt wurde. Einmal ging ich an der Käsetheke nicht an mein Handy, weil ich dachte, die spielen jetzt tatsächlich Kanye West - School Spirit im Markt. Die verdutzte Käsefachverkäuferin beneidete mich sicherlich um meine stoische Ruhe.
Ich kann mich wirklich lange in solchen Märkten aufhalten. Ich esse die Gratisproben mit den Holzpiekern drin, lehne mich über die Tiefkühltruhen und warte auf einen Rentner und wenn einer kommt sage ich: „Stalingrad war kälter“, ich schaue nach, ob auch wirklich alle Verkaufstricks angewendet wurden, zum Beispiel die sogenannten „Wagenstopper“ an den Regalenden zu den Querfluren. Dort wird oft Bifi oder anderes „Mama, ich muss das haben“ Gedöns platziert. Ich lege heimlich Wassermelonen in fremde Einkaufwägen und schaue Fleisch TV an der Wursttheke. Treffpunkt Wursttheke, dort spielt sich das Leben ab. Ich kenne Leute, dessen Freundinnen bekommen noch die obligatorische Scheibe Wurst an der Wursttheke geschenkt! Beneidenswert. Sei eingestreut.
Wirklich jemals etwas gekauft habe ich dort nur Alkohol und Grillaccessoires, Fleisch und so.
Wo Neonlicht ist, ist meist wenig Schatten.
Die beiden dicken Nachteile an den Supermärkten sind zum einen die Preise und zum anderen die Propotionierung. Wenn man sich Hamburger machen möchte, gibt es 16 Buletten in einer Verpackung zu kaufen und die dazu passenden Brötchenhälften gibt es nur in einer 6er Verpackung. Wo ist denn da der gemeinsame Nenner?* Mit Hot Dogs wird genauso verfahren. Das Spiel lässt sich beliebig fortsetzen. Überall wo kombiniert werden muss, wird über oder unter dimensioniert. Eine andere Frechheit ist die Personenangabe passend zum Inhalt. Wenn da steht für zwei Personen, dann ist das für eine Person! Ich beruhe mich da immer wieder auf die Statik. Da ist die „Mannlast“ mit 100 kg realistisch bemessen. Das scheinen Fahrstuhlhersteller oder Ernährungsforscher noch nicht mitgeschnitten zu haben.
Doof nur, dass dann Soßen wiederum, wenn da für 2 Personen draufsteht, es locker 3-4 Personen gereicht hätte, überproportioniert sind. Nachher schwimmt noch immer der Teller und es ist kein Reiskorn mehr übrig. SCHWEINE.
Die schönen, sporadischen Besuche in den Supermärkten sind in Bremen leider vorbei. Hier ist zuwenig Platz in den Läden, für zuviel Durchgangsverkehr. Da sieht auch ein REWE schnell aus wie ein liebloser ALDI. Palette rein, Palette leer, Palette raus. Zum schlendern gibt es hier IKEA, nur mit gratis Bleistiftenden anstatt gratis Cabanossi.
Adieu
*Wer soll denn bitte schön 48 Hamburger essen?
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