Samstag, 6. Juni 2009

Weshalb ich nicht nur wegen einem Cent in die Stadt ging

"Your body needs water - so DRINK THAT SHIT" D´Mite

"Read a book! Read a book! Read a muh'fuckin book!" D´Mite

2,38 Euro befinden sich in meinem Portemonnaie, dazu kommen noch 25 Cent Pfand. Das reicht gerade so nicht für 6 Flaschen Wasser beim Penny. Die würden laut meinem ehemaligen Mathelehrer, Herrn Riese, 2,64 Euro kosten. Ein scheiß Cent fehlt mir. Ich schaute in den Sofaritzen, den getragenen Jeans und Jacken und an den anderen üblichen Verstecken von Kleingeld nach selbigen. Fehlanzeige. Ich brauche Wasser. Das letzte Mal habe ich mich schon geärgert, als beim Penny nur noch das naturelle Wasser übrig war. Da kann man gleich aus der Leitung saufen und das ist womöglich auch noch gesünder. Ich könnte natürlich auch mit Karte zahlen, müsste dann aber noch unnützen Kram dazu kaufen, um auf den 5 Euro Mindestsatz für Kartenbezahler zu kommen. Keine Ahnung ob es den wirklich gibt, aber ab 5 Euro erntet man wenigstens keine bösen Blicke mehr.
Da das Wetter so mies ist, suche ich im Internet nach Büchern, anstatt das von mir bevorzugte „Stöbern“ im Buchladen. Falls jemand ein weniger schwules Wort für „Stöbern“ kennt, bitte melden. Mich wurmt es, geliehene Bücher gelesen zu haben, ohne sie früher oder später auch zu besitzen. Bei Amazon gibt es die fast alle gebraucht. Das reicht mir. Leider schnalle ich nicht, wie man das da bestellt und ob da noch Kostenfallen versteckt sind. Vom Porto abgesehen.
Frustriert vom Aufwand und der bevorstehenden Lieferzeit, entschließe ich mich doch noch in die Stadt zu gehen. Das Wetter scheint stabil. Ich hole 30 Euro von meiner Bank, die nur Automaten in Stadtmitte zur Verfügung stellt, und betrete Thalia.
Erst wollte ich mir „Zurück im Paradies“ von Fanny van Dannen holen, dann sah ich „Ein Bonbon aus Wurst“ von Helge Schneider. Daneben Serdar Somuncu und ein neues Buch von Harald Schmidt. Ich trete einen Schritt zurück und sehe, dass ich in der Komikerabteilung gelandet bin. So was will ich ja nun überhaupt nicht lesen, so eine fiktive Schreibe. Außerdem konnte ich mich nicht entscheiden. Am Schalter frage ich das Personal nach Büchern, auf die ich mehr Lust habe. Jedes Buch das ich ihr nannte, kommt nächsten oder übernächsten Monat in Taschenbuchform heraus. Da warte ich doch lieber. Schade nur, dass ich es bis zum Release wieder vergessen haben werde. Da mache ich mir nichts vor.
In der Ecke für Jugendbücher fand ich dann Jörg Fauser´s „Rohstoff“, mit Nachwort von BvSB. Gebunden. Das ist es doch. Auch dieses Buch kommt nächsten Monat als Taschenbuch heraus. Das ist mir egal, ich will es jetzt. Nicht egal ist der Preis. 20 Euro. Ich rede mir ein, dass es eine ganz spezielle Sonderedition ist und reihe mich vor der Kasse ein. Vor mir kauft eine Frau ein Buch über das Kartenlegen oder über die praktische Anwendung von Magie oder so. Esoterischer Mist jedenfalls. Es ist als Entgegenkommen zu verstehen, dass die Verkäuferin sie fragt, ob das Buch eingepackt werden soll. Auch wenn es nur Alibi ist, würde ich das Angebot doch annehmen. Sie tut es nicht und entlarvt sich als Spinnerin.
Die Verkäuferin weiß es, ich weiß es und ihr wisst es jetzt auch.
Beim Penny kaufe ich Wasser, Cola im Angebot und Lipton Ice, ebenfalls im Angebot. Dazu Cordon Bleu für Sonntag für insgesamt 6 Euro irgendwas. Da hätte ich auch mit Karte zahlen können.

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