Sonntag, 1. Dezember 2013

Ich rege mich auf - Fyve


„Schluss mit dem Tarif-Wahnisnn!“ Werbeslogan von Fyve

Gerade schwofte ich noch mit den Füßen im Sand, im nächsten Moment lag ich samt Palmenmuster Hemd und Bermudashorts in einem übergroßen Planschbecken. Da hatte sich jemand einen Spaß erlaubt.
„Dass das dein Handy mitmacht!“
Dass das mein Handy mitmacht?
Mein iPhone war noch in der Shorts, wo sollte es auch sonst sein? Das Display flackerte anfangs etwas nervös vor sich hin, das kann aber auch an den Caipirinhas gelegen haben. Die Uhr zeigte eine Ziffer lange nach Mitternacht an, es schien alles normal zu sein, zumindest störte es mich nicht weiter.

Nächsten Tag stellte sich heraus, dass das iPhone die SIM Karte nicht mehr erkannte. Da ich gerade von vertraglichen Bedingungen befreit war, konnte ich mich auf eines der viel gepriesenen Schnäppchenangebote von diversen Prepaid Anbietern einlassen. Da ich weder Ahnung, noch Vertrauen habe, dauerte die Entscheidung für einen Anbieter ungefähr zwei Wochen. Stand bis hierhin: zwei Wochen kein Handy.
Ich entschied mich für Fyve. Günstig, Flexibel und eine eigene Universität für ihre ausschließlich weiblichen Modelangestellten. Auf wen wirkt das denn nicht souverän?

Nachdem ich meine Bestellung einer Micro SIM für mein iPhone 4 extra noch mal via eMail bestätigen ließ, kam eine Woche später eine Nano SIM mit der Post. Die dritte Woche ohne Handy. Die Leute von der Fyve Servicezentrale meinten, die Nano SIM funktioniere ebenfalls beim iPhone 4, man benötige nur einen Adapter. Ich nahm die Verwechslung hin und besorgte mir bei Amazon eine Palette SIM Adapter für alle Eventualitäten.
Die Nano SIM funktionierte nicht! Ich schickte die Karte zurück. Mir wurde in einer Mail zugesichert, dass die Rücküberweisung meiner zehn Euro bereits eingeleitet wurde. Einfach die richtige SIM im Austausch, gab es nicht. Ich musste also eine neue SIM bestellen. Wieder Micro. Irgendwann in der vierten Woche kam die Karte an, sogar die richtige.
Leider stellte sich heraus, dass es mein Handy war, das grundsätzlich keine SIM Karten mehr erkennt. Konnte ich vorher nicht wissen, dennoch hat Fyve bis heute die zehn Euro für die Nano Karte nicht zurück überwiesen! Liest sich kompliziert, ist es aber gar nicht.

Nachdem ich dankenswerterweise in der fünften Woche von einem Kumpel ein Ersatzhandy geliehen bekam, war ich zumindest wieder erreichbar. Das versprochene Startguthaben von elf Euro bezog sich offensichtlich nur auf die erste Karte, also die Nano Karte, also auf die Falschlieferung. Das Startguthaben auf der Micro SIM betrug einen ganzen Euro! 9 Cent die SMS und 9 Cent die Minute Telefonie.

Es war der 3. oder 4. Oktober als ich mir zwei Pakete bei Fyve abbonierte. 100 SMS und 100 Freiminuten in alle Netze im Monat für insgesamt zehn Euro. Internet kennt das Ersatzhandy nicht. Nachdem ich meine Kontodaten übermittelt hatte, kam direkt eine Bestätigung von Fyve. Lästigerweise schalten Fyve ihre Pakete immer erst am 2. eines Monats frei. Das bedeutet ich habe im Monat Oktober insgesamt einen Euro zur Verfügung. Mehr wollte ich auch nicht ausgeben. Nach zehn SMS und einen kurzen Anruf betrug das Guthaben folgerichtig nur noch einen Cent. Oder besser es BETRÄGT nur noch einen Cent, denn jedes Mal wenn ich jetzt telefonieren möchte, erklärt mir eine Computerstimme meinen derzeitigen Kontostand, obwohl ich seit dem 2. November 100 Minuten frei habe. Die Ansage von Fyve dauert ungefähr 30 Sekunden, daraufhin werde ich verbunden. Der Tarifwahnsinn hat ein Ende, dafür läuft alles andere schief. Give me ten, Fyve! 
Wie sehr das nervt, kann man sich denken und wo sind meine zehn Euro und wo soll diese Universität eigentlich sein und wieso gehört Fyve zur ProSiebenSat1 Media AG?
Nachdem man das verinnerlicht hat, klingt How I met your Mother wie eine Drohung. Meinerseits!

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