„Auf zum Atem“ Radioaktiv Man
Dienstag, 10. März 2009
Dieses Jahr verspricht wieder so einige Kinokracher. Das Beste daran, es sind keine Sequels dabei. Zumindest keine richtigen. Terminator: Salvation (spekulativer deutscher Untertitel: Roboter übernehmen die Macht) und X-Men origins: Wolverine (spekulativer deutscher Untertitel: das Raubtier) sind eher vielversprechende Ableger einer Trilogie und Transformers 2 ist kein guter Film.
Ein weiterer Film, der mir bisher auch als Comicfan nichts sagte, ist „The Watchman“. Plötzlich wusste jeder, dass The Watchman der einzige Comic ist, der es in die Bestsellerliste der New York Times geschafft hat. Soso. Also eine weitere Comic Verfilmung. Ich habe nichts dagegen, viele gelingen ja auch sogar und als ich lass, dass der Macher von „300“ Zack Snyder Regie führt, wurde ich neugierig. Die Trailer versprachen viel Action in einem Gewand aus düsteren Bildern.
Dienstag ist in Bremen Kinotag, eine hervorragende Gelegenheit mir den Film anzuschauen.
Aus 12 Bändern der Comicreihe wurden 160 Minuten Film. Nicht wenig.
Das erste Mal erschrak ich, als das DC Logo auf der Leinwand erschien. Die müssen sich die Rechte im Nachhinein gekauft haben, dachte ich. Von DC kennt man doch eigentlich alles dagewesene.
Der Film ist düster und Action gibt es auch viel, in dieser Hinsicht schon mal kein Trailer Fake ala Transformers. Die Handlung spielt in einem Los Angeles, das von Moral und Anstand nicht mehr viel hält. Kinderpornos laufen im Kino, Gangs regieren die Straßen und die Welt steht fünf vor zwölf vor einem Atomkrieg. Mitten in diesem Moloch kämpfen die „Watchman“ in der zweiten Generation. Oder besser, sie kämpften. Präsident Nixon hat in seiner fünften Amtsperiode den Helden (bewusst ohne super) das Heldsein verboten. Die „Watchmen“ sind eher Helden aus der Riege Batman. Keine Superkräfte, dafür ungewöhnlich stark, schnell und clever. Coole Auftritte und Abgänge gehören auch zu ihren Merkmalen. Der Film schafft es perfekt die für Comic typischen Elemente in eine denkbar realistische Umwelt zu setzen. Wenn man bereit ist, gewisse Dinge einfach hinzunehmen, erschließt sich einem der Film von ganz alleine. Ähnlich wie bei Sin City.
In wenigen Szenen wurde mein guter Geschmack auf die Probe gestellt. Nämlich immer dann, wenn es zu brutal wurde oder bei billig wirkenden Softporno Einlagen. Zum Glück wird die Schockerschiene nicht andauernd gefahren, sondern wechselt sich ab mit lediglich einer Andeutung einer Verstümmelung. Die Lacher kommen, wenn man über einen etwas makaberen Humor verfügt, auch nicht zu kurz.
Die Story wird aus der Sicht von Rorschach, einer der „Watchmen“, dennoch ein totaler Antiheld, erzählt. Seine Tagebucheinträge sind der rote Faden, der die mysteriösen Ereignisse zusammenfasst. Jedes Mitglied hat einen völlig unterschiedlichen Charakter, die dementsprechend häufig aneinander geraten. Zudem bekommt jeder seine kleine Nebenhandlung, was bei der Komplexität der Charaktere auch dringend notwendig ist. Und wenn schon ein Mitglied Superkräfte haben muss, dann richtig. Mr. Manhatten ist ein gottgleiches Wesen, das im Grunde alles Vorstellbare verrichten kann. Er erinnert stark an den Silversurfer. Wer hätte gedacht, dass die Blue Man Group solche abgedrehten Dinge draufhat? Dennoch macht dieser nicht mal eben alles gut, sondern handelt nach moralischen Motiven, die im Laufe des Films immer mehr in die Emotionslosigkeit abdriften.
Zum Ende hin kommt es zu einem moralischen Zwiespalt der besseren Sorte.
Rundum ein gelungener Film, der es schafft, die verschiedenen Charaktere perfekt ins Licht zu rücken. Wem 300 oder Sin City gefallen hat, wird „The Watchmen“ auch mehr als nur mögen. In diesem Stil könnten meinetwegen alle Comic Verfilmungen sein. Es fehlen ja noch „Captain America“, „The Flash“ und „Lobo“.
Eben noch schnell hinterher geworfen… Hollywood kauft zurzeit die Rechte an diversen Mangaverfilmungen. Ich sage nur Akira, Ghost in the Shell, Masters of the Universe… Kann es sein, dass meine gesamte Kindheit bald verfilmt ist?
Dienstag, 10. März 2009
Dieses Jahr verspricht wieder so einige Kinokracher. Das Beste daran, es sind keine Sequels dabei. Zumindest keine richtigen. Terminator: Salvation (spekulativer deutscher Untertitel: Roboter übernehmen die Macht) und X-Men origins: Wolverine (spekulativer deutscher Untertitel: das Raubtier) sind eher vielversprechende Ableger einer Trilogie und Transformers 2 ist kein guter Film.
Ein weiterer Film, der mir bisher auch als Comicfan nichts sagte, ist „The Watchman“. Plötzlich wusste jeder, dass The Watchman der einzige Comic ist, der es in die Bestsellerliste der New York Times geschafft hat. Soso. Also eine weitere Comic Verfilmung. Ich habe nichts dagegen, viele gelingen ja auch sogar und als ich lass, dass der Macher von „300“ Zack Snyder Regie führt, wurde ich neugierig. Die Trailer versprachen viel Action in einem Gewand aus düsteren Bildern.
Dienstag ist in Bremen Kinotag, eine hervorragende Gelegenheit mir den Film anzuschauen.
Aus 12 Bändern der Comicreihe wurden 160 Minuten Film. Nicht wenig.
Das erste Mal erschrak ich, als das DC Logo auf der Leinwand erschien. Die müssen sich die Rechte im Nachhinein gekauft haben, dachte ich. Von DC kennt man doch eigentlich alles dagewesene.
Der Film ist düster und Action gibt es auch viel, in dieser Hinsicht schon mal kein Trailer Fake ala Transformers. Die Handlung spielt in einem Los Angeles, das von Moral und Anstand nicht mehr viel hält. Kinderpornos laufen im Kino, Gangs regieren die Straßen und die Welt steht fünf vor zwölf vor einem Atomkrieg. Mitten in diesem Moloch kämpfen die „Watchman“ in der zweiten Generation. Oder besser, sie kämpften. Präsident Nixon hat in seiner fünften Amtsperiode den Helden (bewusst ohne super) das Heldsein verboten. Die „Watchmen“ sind eher Helden aus der Riege Batman. Keine Superkräfte, dafür ungewöhnlich stark, schnell und clever. Coole Auftritte und Abgänge gehören auch zu ihren Merkmalen. Der Film schafft es perfekt die für Comic typischen Elemente in eine denkbar realistische Umwelt zu setzen. Wenn man bereit ist, gewisse Dinge einfach hinzunehmen, erschließt sich einem der Film von ganz alleine. Ähnlich wie bei Sin City.
In wenigen Szenen wurde mein guter Geschmack auf die Probe gestellt. Nämlich immer dann, wenn es zu brutal wurde oder bei billig wirkenden Softporno Einlagen. Zum Glück wird die Schockerschiene nicht andauernd gefahren, sondern wechselt sich ab mit lediglich einer Andeutung einer Verstümmelung. Die Lacher kommen, wenn man über einen etwas makaberen Humor verfügt, auch nicht zu kurz.
Die Story wird aus der Sicht von Rorschach, einer der „Watchmen“, dennoch ein totaler Antiheld, erzählt. Seine Tagebucheinträge sind der rote Faden, der die mysteriösen Ereignisse zusammenfasst. Jedes Mitglied hat einen völlig unterschiedlichen Charakter, die dementsprechend häufig aneinander geraten. Zudem bekommt jeder seine kleine Nebenhandlung, was bei der Komplexität der Charaktere auch dringend notwendig ist. Und wenn schon ein Mitglied Superkräfte haben muss, dann richtig. Mr. Manhatten ist ein gottgleiches Wesen, das im Grunde alles Vorstellbare verrichten kann. Er erinnert stark an den Silversurfer. Wer hätte gedacht, dass die Blue Man Group solche abgedrehten Dinge draufhat? Dennoch macht dieser nicht mal eben alles gut, sondern handelt nach moralischen Motiven, die im Laufe des Films immer mehr in die Emotionslosigkeit abdriften.
Zum Ende hin kommt es zu einem moralischen Zwiespalt der besseren Sorte.
Rundum ein gelungener Film, der es schafft, die verschiedenen Charaktere perfekt ins Licht zu rücken. Wem 300 oder Sin City gefallen hat, wird „The Watchmen“ auch mehr als nur mögen. In diesem Stil könnten meinetwegen alle Comic Verfilmungen sein. Es fehlen ja noch „Captain America“, „The Flash“ und „Lobo“.
Eben noch schnell hinterher geworfen… Hollywood kauft zurzeit die Rechte an diversen Mangaverfilmungen. Ich sage nur Akira, Ghost in the Shell, Masters of the Universe… Kann es sein, dass meine gesamte Kindheit bald verfilmt ist?
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