„Ich stehe zu meinem Laster wie Spediteure“ Dendemann
Mein Urlaub ist geplant. Wie ich bereits erwähnte, ist der klassische Club Urlaub nichts für mich. Urlaub ist sowieso das falsche Wort. Meine freien Tage in der ersten Juni Woche sind verplant, ist richtiger. Es geht auf Achse. Martin, der während der vorlesungsfreien Zeit sich das Geld für die horrenden Studiengebühren mit LKW Fahren verdient, fährt auch dieses Jahr wieder und nimmt mich sogar mit. Wir liefern Fracht aus in alle Herrenländer. Wahrscheinlich aber nur nach Dortmund oder Bochum, maximal Österreich. Hoffentlich Österreich. Vorgenommen hatten wir uns das schon lange, nur wie es halt so ist, jeder macht seinen Kram und schwups ziehen die Jahre ins Land.
50 Tonner. Das klingt nach Arbeit, ist es aber nicht. Nicht für mich. Eher Kategorie komfortabler Abenteuerurlaub. Jeden Tag wird mindestens ein Ganove zur Strecke gebracht.
Die heutigen Lastkraftwagen erinnern mehr an ein Wohnmobil mit Einbauküche als an ein Nutzfahrzeug. Luxus pur. Früher, als mein Vater noch Zuckerrüben zwischen alle Herrendörfer kutschierte, durfte ich hin und wieder mitfahren. Damals hatten die Trucks, wenn es hochkam, eine Schlafkabine direkt hinter dem viel zu harten Fahrersitz. Mein Vater behauptete einst, dass LKW Fahren erst richtig Spaß mache, wenn man Kolonne fahre. Er meinte damit wohl die halbstündigen Überholmanöver. Über Funk wurde verabredet, dass der hinterste LKW auf die linke Fahrbahn ausschert und die gesamte Autobahn hinter sich staut, die anderen vor ihm ziehen alle in die frei gewordenen Lücke und überholten. Bergauf.
Entdeckte man eine Kontrolle von der Rennleitung (Polizei), wurden entgegenkommende Kollegen mittels hochhalten der orangefarbenden Tachoscheibenverpackung gewarnt. So eine Kameradschaft findet man auf der Straße heutzutage nur noch in Motorradgangs.
Martin ist ein richtiger Mothertrucker. Jederzeit bereit die Tachoscheibe zu fressen oder bei schlimmeren Vergehen auch mal eine Entführung vorzutäuschen. Mein Job wird es sein Martin die Muntermacher in den Mund zu werfen und alles textlich zu dokumentieren. Bild- und Videomaterial wären, was die Beweislage angeht, ein Schuss ins eigene Bein. Ich bin mal gespannt, wann auf unserer Tour das erste Mal auf die Funkdisziplin geschissen wird. Das wird groß, Schmidt groß. Danach werden wir uns womöglich ein Jahr nicht wieder sehen wollen.
Mein Urlaub ist geplant. Wie ich bereits erwähnte, ist der klassische Club Urlaub nichts für mich. Urlaub ist sowieso das falsche Wort. Meine freien Tage in der ersten Juni Woche sind verplant, ist richtiger. Es geht auf Achse. Martin, der während der vorlesungsfreien Zeit sich das Geld für die horrenden Studiengebühren mit LKW Fahren verdient, fährt auch dieses Jahr wieder und nimmt mich sogar mit. Wir liefern Fracht aus in alle Herrenländer. Wahrscheinlich aber nur nach Dortmund oder Bochum, maximal Österreich. Hoffentlich Österreich. Vorgenommen hatten wir uns das schon lange, nur wie es halt so ist, jeder macht seinen Kram und schwups ziehen die Jahre ins Land.
50 Tonner. Das klingt nach Arbeit, ist es aber nicht. Nicht für mich. Eher Kategorie komfortabler Abenteuerurlaub. Jeden Tag wird mindestens ein Ganove zur Strecke gebracht.
Die heutigen Lastkraftwagen erinnern mehr an ein Wohnmobil mit Einbauküche als an ein Nutzfahrzeug. Luxus pur. Früher, als mein Vater noch Zuckerrüben zwischen alle Herrendörfer kutschierte, durfte ich hin und wieder mitfahren. Damals hatten die Trucks, wenn es hochkam, eine Schlafkabine direkt hinter dem viel zu harten Fahrersitz. Mein Vater behauptete einst, dass LKW Fahren erst richtig Spaß mache, wenn man Kolonne fahre. Er meinte damit wohl die halbstündigen Überholmanöver. Über Funk wurde verabredet, dass der hinterste LKW auf die linke Fahrbahn ausschert und die gesamte Autobahn hinter sich staut, die anderen vor ihm ziehen alle in die frei gewordenen Lücke und überholten. Bergauf.
Entdeckte man eine Kontrolle von der Rennleitung (Polizei), wurden entgegenkommende Kollegen mittels hochhalten der orangefarbenden Tachoscheibenverpackung gewarnt. So eine Kameradschaft findet man auf der Straße heutzutage nur noch in Motorradgangs.
Martin ist ein richtiger Mothertrucker. Jederzeit bereit die Tachoscheibe zu fressen oder bei schlimmeren Vergehen auch mal eine Entführung vorzutäuschen. Mein Job wird es sein Martin die Muntermacher in den Mund zu werfen und alles textlich zu dokumentieren. Bild- und Videomaterial wären, was die Beweislage angeht, ein Schuss ins eigene Bein. Ich bin mal gespannt, wann auf unserer Tour das erste Mal auf die Funkdisziplin geschissen wird. Das wird groß, Schmidt groß. Danach werden wir uns womöglich ein Jahr nicht wieder sehen wollen.
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