Mittwoch, 23. April 2008

Law & Order

Dienstag, 22. April 2008, 23,15 Uhr, Law & Order – Wanderwege einer Schuld

Das amerikanische Rechtssystem ist mir ein Rätsel. Vieles dreht sich ums Geld, das habe ich verstanden. Außer bei Michael Jackson natürlich. Die Geschworenen haben das Schicksal der Angeklagten in ihrer Hand. Da kann vorher bewiesen werden was will.
In der heutigen Folge von Law & Order liegt eine Frau seit elf Jahren im Wachkoma. Ihr Mann wird in seinem Auto vor dem Krankenhaus in die Luft gejagt. Der Ehemann hat sich aufgrund der Behandlungsfehler an seiner Frau 3,2 Millionen Dollar (ca. 20.000 €) erstritten, die mit seinem Tod an die Eltern der Komapatientin (seinen Schwiegereltern) gehen. Ein zu offensichtliches Motiv! Von Barbara Salesch weiß ich, dass der erste Verdacht nie der richtige ist.

In den ersten fünf Minuten hat der Zuschauer schon so viele Informationen mitbekommen, dass es schwer fällt zufolgen. Dazu kommen noch Zeitsprünge, die mit einem kurzen, aber coolen Jingle angekündigt werden. Ich dachte, die Serie würde nur in einem Gericht spielen, knallharte Verhöre bis einer zusammenbricht. Es wird bisher nur langweilige Polizeiarbeit gezeigt. Auf einem Plakat bei einer Demo steht irgendetwas mit Hitler, was genau da steht konnte ich nicht erkennen. Vor einer Woche habe ich bereits in die Serie reingeschaut, da wurde am Ende ein zum Islam konvertierter Junge verurteilt, weil er eine Frau killte. Nebenbei wurde erwähnt, dass alle Islamiten Angst vor Frauen haben! Die Serie versucht auch in der heutigen Folge Kritik an alles und jedem zu nehmen und zu provozieren. Selten blicke ich da durch, ich kenne die kleinen Organisationen in Amerika nicht. Es geht um Sticheleien gegenüber Sterbehilfe und Gott, Nordstaaten gegen Südstaaten, das Rechtssystem und Abtreibung. Nach 20 Minuten sieht man zum ersten Mal ein Gerichtssaal. Der Richter haut mit seinem Hämmerchen öfters auf den Tisch als der Schreiner vor ihm. Boom, ich zeige sie an, Boom und sie auch, Boom und alle hier im Gericht! Alle schuldig wie die Hölle, Boom, Boom, Boom. 

Dank den Zeitsprüngen geht alles sehr schnell voran. Die Kläger, Angeklagten und Zeugen sind schnell gefunden und nach der zweiten Werbepause beginnt der eigentliche Prozess. „Es war kein Mord, es war der Wille Gottes und ich war nur sein Soldat“. So sollte mal einer in Deutschland argumentieren. In Amerika ist dieser Fall wohl wirklich diskutabel.
Verdammt, es war tatsächlich die Familie der Patientin mit Beihilfe eines Reverends. Der Reverend wurde allerdings freigesprochen. Das Schlusswort des Anwalts der Klägerseite ist irgendein Geschwafel über die Macht des Reverends mit diesem Urteil über Leben oder Tod entscheiden zu können. Verstehe ich nicht. Und dann war plötzlich Schluss. Das Ende kam so unfreiwillig komisch rüber, dass es mich an Leslie Nielsons Serie "die nackte Pistole" erinnerte.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen