Samstag, 20. März 2010

Nimm die Wäsche vom Waschbrett - Das Abnehmmanifest

Abnehmen leicht aussehen lassen. Der beste Antrieb dies zu erreichen, sind die Frauen. Zwar immer noch teurer als Benzin es jemals werden wird, aber wenn man alles richtig macht, dann braucht man wenigstens nicht mehr von A nach B zu gondeln, dann kommt sie nämlich zu dir gegondelt. So sieht das aus.

Jede Frau die dir sagt, sie würde deinen kleinen Bauch lieben, oder die deinen Hüftspeck als Love Handels bezeichnet, lügt. Mit Liebe hat das gar nichts zu tun, im schlimmsten Fall geht sie dir fetten Sau fremd. Schon motiviert?
Die Ausreden, ich gleiche das mit Charakter wieder aus oder sie weiß meine Bildung zu schätzen, sind nur die anfänglichen, kleinen Hürden, die auf dem Weg zum Glück genommen werden müssen.

Hierarchie des Sexappeals:

Geld
Körper
Fresse
Nichts
Nichts
Handwerkliches Geschick
Charakter
Nichts
Nichts
Bildung

Die besten Beispiele hierfür, findet man bei Profifußballern oder schaut euch mal in euren Bekanntenkreis um.

Wenn das akzeptiert ist, muss der nächste Bann gebrochen werden. Körper definiert sich nicht durch die Waage, sondern durch den Spiegel. Gezielt weniger zu essen ist das Handwerk, der Muskelaufbau ist die Kunst. Bedeutet Sport. Einfach nichts mehr essen ist was für Loser.
Es ergibt keinen Sinn auf Masse zu trainieren, zudem sieht es scheiße aus. Falls ihr noch keinem ernstzunehmenden Sport frönt, hierbei denke ich an sämtliche Ballsportarten, Athletik und Schwimmen, dann tut wenigsten so, als ob ihr für eine dieser Sportarten trainiert. Der Gedanke dahinter ist der, dass man beim Trainingsplan auf den Erhalt seiner Kondition und Beweglichkeit achten muss. Agilität ist Attraktivität. Wer dies einsieht braucht auch keine weiteren Kapitel mehr über den gesundheitlichen Aspekt zu lesen. Der schwingt im Subtext bereits mit.

In der Ernährung steckt der Teufel. Beim Sport vermitteln die Endorphine einem die nötige Motivation, bei der Ernährung liegt der Schlüssel zum Glück im Fett. Hier muss von Verzicht die Rede sein, alles andere hat auf Dauer keinen Nährwert. Es muss reduziert werden, aber nicht radikal. Auf Fett und Kohlenhydrate muss ganz besonders geachtet werden. Abends, abends ist dann, wenn man nichts mehr tut, muss auf Kohlenhydrate verzichtet werden. Stattdessen ist eine Eiweißhaltige Ernährung zu empfehlen. Angeblich hält es auch länger satt. Obst und Gemüse gehen allerdings immer und sind ein wichtiger Grundstein. Morgens hingegen darf geschlemmt werden. Morgens ist, bevor man etwas tut. Fett braucht der Körper leider, um die Vitamine aufzunehmen. Hierbei beachten: keine tierischen Fette zu sich nehmen. Butter und Margarine sind quasi überflüssig, da in der Nahrung genügend Fett vertreten ist.

Was für den einen oder anderen hart klingen mag, ist wirklich realistisch durchführbar und fällt einem nach kurzer Zeit schon positiv ins Gewicht. Eine Schlüsselrolle hierbei spielt das Trinken. Weiterlesen!
Der versuch drei Liter Wasser oder Tee zu trinken, sollte jeden Tag erneut angegangen werden. Auf die frühere, standardmäßige Völlerei, die übertriebene Zunahme von Fett, Zucker, Alkohol und sonstigen Kalorien, soll nicht vollkommen verzichtet werden. Dafür schmeckt es auch zu gut.
Ganz nach dem Motto: „Bier trinke ich auch gerne, da habe ich aber hart für gearbeitet“, darf man sich natürlich mal was gönnen. Geradezu aufdrängen tun sich hierfür die Wochenenden. Wichtig ist der Kopf bei der ganzen Sache. Wenn es ein Leidensweg wird, dann macht man etwas falsch. Die Sache sollte von vornherein angegangen werden, wie Vegetarier ihren Vegetarismus angehen: Es muss zum Alltag werden, ohne dass es den Alltag vereinnahmt. Ansonsten ist der JoJo Effekt vorprogrammiert.

Hunger darf deshalb nicht zugelassen werden. Der Körper fühlt sich verarscht und speichert bei der ersten Gelegenheit alles was er gebrauchen kann und wo er dieses tut, kann man sich ja denken. Wasser und Tee füllen den Magen, sodass kleinere Mahlzeiten es leichter haben zu sättigen. Diese darf man ruhig über den Tag verteilt zu sich nehmen. Am Anfang hat man Hunger, klar, es fehlt ja auch was, woran sich der beleibte Körper über Jahre hinweg gewöhnt hat. Da muss man sich den Kopf zunutze machen. Ich habe Bücher über die Juden im Holocaust gelesen. Danach schämt man sich für seinen Hunger. An dieser Stelle sei gewarnt es mit dem Lesen nicht zu übertreiben, da das den oben genannten Antrieb verwässert. Bildung ist diesbezüglich eher hinderlich. Der Anspruch an den Ansporn Frau steigt, was die Motivation sinken lässt. Auf ein Diagramm kann ich jawohl verzichten.

Viel Erfolg wünscht Dein Lieblingsmensch (bald auch in dünn)

Ich behalte es mir vor das Manifest jederzeit zu ändern oder mich bei Misserfolg davon zu distanzieren.

Mittwoch, 17. März 2010

Der Berufsberater

"Bist du Fleischermeister? Studierst du Medizin?
Bist du ein Zugereister oder kommst du aus Berlin?
Bist du Dominatrix oder doch eher devot?
Bist du Pianistin oder Hubschrauberpilot?" Farin Urlaub

Im Grunde steht der Berufsberater auf einem verlorenen Posten. Was soll er den Kids im Abschlussjahr ihrer Schullaufbahn schon großartig vermitteln? Anhand von Noten, was ich sowieso für einen Fehler halte, schieben die einem immer dieselben Berufsempfehlungen zu, immer etwas abseits von der Realität. Nur Berufsberater will keiner werden.
Frei nach Farin Urlaub „Es ist egal was du bist, Hauptsache ist, es macht dich glücklich“, sollte man die Berufswahl angehen. Wie oft begegne ich Verkäufern an der Kasse eines Supermarktes in meinem Alter oder in einem Außenposten eines Internetanbieters gestriegelt im Anzug und unheimlich wichtig ausschauend und ahnungslos. Denen ist das ganze Jobding entweder nicht so wichtig, die sparen ihre Kohle für den jährlichen Urlaub oder den Flachbildfernseher, oder sie machen sich glaubhaft etwas vor.
Absolut beneidenswert, wenn man sich dem Druck, sich über die Tätigkeit definieren zu müssen, völlig entledigen kann. Schlechte Erziehung vorausgehend, habe ich das Gefühl das elterliche Haus und Hof, plus übertrieben großer Garage, Toppen zu müssen. Ist Quatsch, weiß ich auch, soweit aber die Erwartungshaltung.

Ich habe in verschiedenen Berufen gearbeitet, auch auf Lohnsteuerkarte. So viele Jahre sind noch nicht zusammen gekommen, aber aufgrund von Vergleichen und spannenden Erzählungen von Freunden aus deren Berufsalltag, kann ich mir ein Bild machen, wie ein angenehmes Berufsleben, das sich nicht allzu sehr in das echte Leben einmischt, im Idealfall sich sogar gut untermischt, auszusehen hat.

Was ein angenehmer Beruf mitbringen sollte:

1. Man sollte nicht am Wochenende arbeiten müssen
2. Man sollte seine eigene Kleidung tragen dürfen
3. Man sollte vor der Arbeit duschen müssen, nicht danach
4. Man sollte sich nicht nur auf sich selbst verlassen können

Es gibt ja einen Grund warum nirgends so sehr gelogen wird, wie in beruflichen Angelegenheiten. Das geht von den Kollegen, über die Tätigkeit, bis hin zum Gehalt. Immer wird etwas beschönigt. Ach ja und ausfüllen tut es einen auch.
Gesellschaftlich gesehen darfst du nicht einfach etwas tun, was dich am kacken hält. Wenigstens sollte nebenbei etwas laufen, das den kargen Job in jungen Jahren rechtfertigt. Aber da ist kein Roman in der Mache, keine Studioaufnahmen, kein extravagantes Hobby, kein illegaler Handel mit irgendwas, keine revolutionäre Geschäftsidee, kein Patent, kein Studienplatz, sondern man kommt einfach nur über die Runden.
Für strebsame Karrieremenschen und diejenigen, die diese vorantreiben, ist das so, als würde man bei Monopoly vergessen Straßen zu kaufen und sich nur durch das Wasser- und Stromwerk und den einen oder anderen Bahnhof über Los halten. Unvorstellbar, so ganz ohne Gewinnstrategie ins Berufsleben einzusteigen.

Für mich sind diese Leute ein Indiz dafür, dass es auch anders geht. Sozialwissenschaftler haben dafür bestimmt einen unelegant abgekürzten Begriff parat.
Letztens kam bei uns die Frage auf: Wie können Busfahrer in München sich dort ein geregeltes Leben finanzieren? Allein die Tatsache, dass sie umsonst die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen dürfen, kann das gesicherte Familienleben wohl kaum garantieren.
Für mich stand im Grunde schon immer fest, dass ich studieren möchte. Allein wegen des Bildungsstatus. Erst mit der Enttäuschung, was das Studienleben und das damit hergehende Verhalten einiger Gleichaltriger angeht, begann ich umzudenken. Scheiß auf die, die von mir irgendetwas erwarten.
Es stand so schlecht um mich, dass ich damals davon ausging, dass Busfahrer grundsätzlich mies gelaunt sind; Kellner nach der Arbeit heulend ins Kissen fallen und Kundenberater sich in ihren Anzügen viel zu ernst nehmen; logisch, die haben ja alle auch einen scheiß Beruf.

Heutzutage ist der Arbeitsmarkt Krieg. Alleine das ist schon ätzend genug, zusätzlich noch davon auszugehen, sich den aussichtsreichsten Posten erkämpfen zu müssen, artet in puren Stress aus und man entfernt sich schneller von sich selbst, als es einem bewusst wird.

Sich den Beruf wieder zunutze zu machen anstatt umgekehrt, ist ein erstrebendwertes Ziel.

Egal was man ist. Natürlich bin ich froh dieses aus einer Position heraus schreiben zu können, aus der der Schuhverkäufer einem immer noch an Al Bundy denken lässt, aber das Recht zu Scheitern möchte ich mir deshalb nicht nehmen lassen.


Donnerstag, 11. März 2010

Theorie Dr. Holiday

"Tja, wie soll ich es ihnen klar machen? Sie haben Krebs, überrascht?"
Dr. Hasenbein

In der Schule war ich der Rekordhalter was die Anzahl der Schulstunden anging. Ich war nie krank. Es kam mal vor, dass ich vom Sportunterricht wegen irgendwelcher Brüche oder Bänderrisse befreit wurde, aber zu ganztägigen Schulausfällen wegen Volkskrankheiten wie Grippe, Allergien oder irgendwelchen aktuellen Trendviren, kam es so gut wie nie. Auch 2009 war ich nicht einmal beim Allgemeinmediziner, geschweige denn krankgeschrieben.
Das mag an der schon früh ausgeprägten Verachtung gegenüber all jenen gelegen haben, die sich an Klausurtagen krank schreiben ließen, um dann eine Woche später die gleiche Arbeit, mehr oder weniger gut informiert, nachschreiben zu können. So was war natürlich verdächtig, ganz besonders bei den Wiederholungstätern, die ihren Hausarzt liebevoll Doc Holiday nannten. Sonderlich ausgebufft fand ich so ein Verhalten nicht. Letztendlich kamen solche Kandidaten immer in Zugzwang und auf dem Dorf waren sowieso nur kernige Jungs und Mädels gefragt, die auch mal bei Regen raus durften.

Kränkliche Kinder sind eventuell noch bemitleidenswert, mit kränklichen Jugendlichen aber lässt sich gar nichts anfangen und kränkliche Erwachsene sind nur noch peinlich und anstrengend.
Vitamin A, C, E, viel Alkohol, Magnesium und anderer Standardkram, der sich von vornherein in den Lebensmitteln befindet, sind meine einzigen Gesundheitserhaltenen Maßnahmen. Das lässt auf ein gutes Immunsystem schließen, auf das ich auch seit Jahrzehnten zurückblicken kann, welches ich dennoch mittlerweile anzweifele.
Ich fühle mich seit Tagen krank. Eigentlich sind es eher die kleineren Symptome, die mich veranlassen, mir Gedanken zu machen. Die Brecheranzeichen wie Appetitlosigkeit und ein gewisses Grundschwächegefühl, bis hin zur Übelkeit, bleiben aus.

Die Klüsen und die spröden Lippen führe ich mal auf die furztrockene Luft zurück, die die scheiß Klimaanlage im Büro einem acht Stunden lang ins Gesicht bläst. Selbst drei Liter Wasser am Tag und Nivea Creme helfen dagegen nicht. Durchgehend rauscht dieses Monstrum monoton vor sich hin und wenn es mal eine Pause macht, bekommt man einen größeren Druck auf die Ohren als beim Cranium Crunch. Das ist der Nachteil wenn man im 2. Stock arbeitet und sich die Bürofenster nicht öffnen lassen, da hier jeder zweite Mitarbeiter suizidgefährdet ist.

Dass ich friere, mag am Wetter liegen. Die Hoffnung, es könnte endlich langsam besser werden, liegt unter einer Decke Neuschnee begraben. Zu dumm, die Büroluft gibt weder Wärme noch Feuchtigkeit her und dennoch läuft die Nase. Das können doch nicht nur äußerer Einflüsse sein. Am meisten macht mir die ständige Müdigkeit zu schaffen.
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Montag, 1. März 2010

Funky for you II

zu Teil III

"Du und ich, ich und du, viel mehr gehört wohl nicht dazu." Dendemann

Sie bekam ihr Fahrradschloss nicht auf. Endlich, das war meine Gelegenheit, ihr zu beweisen was ich auf dem Kasten hatte. Eine schlechte Partie war ich mit Sicherheit nicht. Ich konnte den Ball auf dem Finger drehen, trug betrunkene Freunde nach Hause, stritt nicht beim Autofahren, wusste genau wo welcher Sender auf der Fernbedienung zu finden war und verschenkte mühsam aufgenommene Tapes. Nur handwerklich geschickt war ich nicht besonders. Die sollten in Pornofilmen mal mehr Fußballer und Bauingenieure in ihre komplexen Handlungen einbinden, dann wäre der Umgang mit dem Hammer für viele Frauen auch kein so wichtiges Auswahlkriterium. Ich bekomme noch nicht einmal einen vernünftigen Knoten hin, geschweige denn auf. Wäre ihr Fahrrad angeknotet gewesen, dann wäre an dieser Stelle womöglich schon wieder Schluss.

-Komm, gib mal den Schlüssel her.

Einmal den Schlüssel im Schloss gedreht und das Rad war von der Straßenlaterne befreit. Mich erstaunte es selbst wie lässig ich das habe aussehen lassen. Na, wenn sie das nicht beeindruckte, dann muss sie mit David Copperfield per Du gewesen sein.

-Haste gesehen wie das geht? Ich werde nicht immer da sein können, um dein Fahrrad von Straßenlaternen zu befreien.

Sie verdrehte die Augen und boxte mir auf die Schulter.

Vor einer Stunde lagen wir noch auf einem Wäscheberg in einem Geschäft für die Dame von Welt. Sie suchte ein Sommerkleid und ich flanierte hinter ihr her und kommentierte ihre Auswahl mit super und damit siehst du aus wie eine richtige Dame aus einem Pariser Vorort. Keine Ahnung ob das ein Kompliment war, es war jedenfalls so gemeint.

-Nervt es dich nicht, wenn ich ständig hinter dir herlatsche?
-Nee, was willst du denn sonst machen? Die Kleider anprobieren?
-Ich könnte mich hinsetzen und später beim bezahlen helfen.



Während sie durch die Reihen hüpfte und anprobierte, holte ich mein Handy raus und schrieb ins Telefonbuch vor ihren Namen ein doppeltes A, damit sie über allen anderen stand. Eine Frau, die einem beim Fahrstuhl fahren umarmt, sollte man nach ihrer Telefonnummer fragen. Sie hatte Höhenangst, so zumindest die offizielle Version. Seit diesem Tag waren wir noch auf so manchem Berg oder Dach und es ging immer gut, ohne großartiger Nervosität. Beim Fahrstuhl fahren umarmten wir uns dennoch weiterhin.

Als ich sie wiederfand, stand sie gerade vor einem drehbaren Kleiderständer.
Ihr zu folgen war nicht besonders schwer. Überall lagen Klamotten, Gürtel, Schäle über den Regalen geworfen und markierten ihre Spur.

-Warst du das?
-Ja, dafür arbeiten die Leute doch hier.
-Okay.

Ich räumte ein bisschen hinter ihr her, wusste aber auch nicht wohin mit den ganzen Sachen und warf alles wieder lieblos über einen Tisch mit Angeboten. Eine Verkäuferin beobachtete mich und fragte, ob sie das schon mal zur Kasse bringen dürfe. Ich erklärte ihr, das sei alles noch in der engeren Auswahl und verschwand in die Entgegengesetzte Richtung.
Wofür brauchte sie überhaupt ein Sommerkleid? Das passte doch gar nicht zu ihr.

-Wie findest du das?
-Sehr schön, aber wie bekommst du so deinen Walkman mit und überhaupt, hast du dann vor eine Handtasche zu tragen und wer trägt dann deine Handtasche wenn wir tanzen gehen wollen?
-Es gibt auch sportliche Taschen.
-Ich habe auch so was. Du kennst sie, die liegt bei mir stinkend in der Ecke. Die mit den Fußballschuhen drin.


Das Musikargument hinterließ Eindruck. Musik war ihr Ding. Sie bekam in Clubs oft ungefragt gebrannte CDs von den DJs geschenkt. Auf den CDs waren eine einfallslose Auswahl von angesagten R´n´B Songs und eine Telefonnummer. Diese Saftnacken. Die CDs liegen heute alle bei mir unterm Autositz. Die meisten ungehört. Sie war es auch, die mir früh beibrachte, dass man Kopfhörer aufsetzt und nirgends hineinstopft.
Ich sagte ja, ein Sommerkleid passte zu ihr wie ein Zigarettenautomat ans Weserstadion. Sie war sowieso mehr der sportliche Typ. Fast täglich rannte sie der Bahn hinterher und rief dabei: „erst aussteigen lassen!“. Jetzt also Kleider anstatt urbanen Sneaker Look.

Eine nicht so sportliche Frau, die ihren Arsch der Breite von Wühltischen angepasst hatte, vermutlich um so besser die Schnäppchen jagende Konkurrenz abzuwehren, versuchte sich zwischen uns und den Kleiderständern durchzudrängeln. Ich zog sie zu mir.

-Komm zu mir, damit die dicke Frau…
-Denkt wir wären zusammen?


Die sperrige Dame interessierte sich nicht für uns. Selbst nachdem sie uns mit ihrer ausladenden Hüfte erwischt hatte, drehte sie sich nicht um. Ich hielt sie immer noch fest als wir gemeinsam in die kompletten Kollektionen der letzten paar Sommer fielen. Es war ein bisschen wie Fahrstuhl fahren.

-...durch den Gang passt.