Donnerstag, 11. Juni 2009

Das Leben der Anderen

„Gut zitiert ist halb erfunden“ Dendemann

„Es gibt nur cool oder uncool und so wie man sich fühlt“ Carsten Wilhelm

Nicht erst seitdem das Studienverzeichnis, kurz Studivz, kommerziell geworden ist, lungern dort abnormal viele Nicht-Stundenten rum. Ich schätze den Anteil der Nicht-Studierenden mittlerweile auf lockere 40 Prozent. Ist ja auch egal, umso besser sogar. Mir geht es eh nur ums spionieren, um dann resignierend mit dem Kopf zu schütteln. Stasivz, sagte mal Jemand scherzhaft. Ich frage mich wen manche Leute mit ihrem Geschmack, Urlaubsbildern (die Betroffenen werden es immer Bildungsreise nennen) und Pseudofreunden beeindrucken wollen? Mich nicht. Wenn das Netzwerk dafür da ist den Kontakt beizubehalten, wieso darf dann jeder in Deutschland zwischen 17 und 30 daran teilhaben? Mich erinnert das an die gute alte Geltungssucht aus der Schulzeit.

- Was für Musik hörst du?
- Kennste eh nicht!

Natürlich kann man auch sein Profil für andere, unbeteiligte User sperren. Aber dann verstehe ich es nicht, warum die Fotoalben noch freigeschaltet sind. Wenn ein Bild mehr als 1000 Worte sagt, dann macht das bei 22 Fotoalben und 200 verlinkten Bildern mal eben… eine ganze Menge Wörter. Niemand braucht da noch das Profil zu sehen. Piercing in der Schnauze bedeutet bei Lieblingsmusik steht Evanescens, Poison the Well, Avenged sevenfolds. Das zieht sich durch alle Genres. Umso einfacher, anonymer es ist jemanden zu erreichen, desto banaler, sinnloser werden die Informationen, die übermittelt werden. Die Pinnwände sind voll mit Schämenswerten Gehirnfürzen.
Ich habe noch nie Jemanden vollkommen Fremdes aufgrund ein oder zwei Übereinstimmungen angeschrieben. „Hey Puppe, lass uns mal zusammen Vegetariern das Essen wegessen.“ Ich kenne auch keinen der so etwas macht. Flirtversuche sehen im Studivz so aus: Man klickt auf das hübsche Foto einer Studentin, es ist selbstverständlich das gelungenste Foto von ihr, schaut sich die Fotoalben an und schreibt unter dem Foto, auf dem die meiste Haut zu sehen ist, etwas wie: grrrr, hechel, wow, perfekt, hübsch hübsch… und so weiter. Vielleicht funktioniert es ja wirklich, aber dann macht wenigstens über Mails weiter.
Warum bist du dann noch angemeldet?
erstens Werbung hierfür und zweitens gibt es Leute, die es nicht schaffen ihre sozialen Kontakte über das Studivz hinaus zu gestalten. Jedenfalls nicht mit mir… und drittens gibt es Gruppen, in denen sich Leute den Arsch für dich abrecherchieren.
Top Five der gestellten Fotos im Studivz:

- Mit Skateboard und Sonnenbrille, vielleicht noch Milchshake in der Hand, cool rumstehen.
- Mit Sonnenbrille am Wasser liegen und direkt in die Sonne gaffen.
- Auf einer Party zwei hübsche Frauen umarmen und die dann auch noch verlinken können (wichtig).
- In einem Porsche sitzend, so aufgenommen, dass man den fluchenden Autohausbesitzer nicht sieht.
- Wie bei allen coolen Fotos nie direkt in die Kamera schauen und nackt sein.

Mittwoch, 10. Juni 2009

Terminator - die Erlösung

"Mensch Machine
Ein Wesen und ein Ding" Kraftwerk

"Wir laden unsere Batterie
Jetzt sind wir voller Energie
Wir sind die Roboter" ebenfalls Kraftwerk

Wir schreiben das Jahr 2018. Die Maschinen haben die Vorherrschaft auf dem Planten übernommen. Das letzte Hochhaus steht in San Francisco und der Mieter heißt Skynet.
Ich habe gestern den 4. Teil der Terminator Saga gesehen. Terminator war für mich immer die Ausnahme von der Regel, dass jeder zweite Teil deutlich schlechter ist als der erste. Trilogien ausgeschlossen. Jonathan Mostow musste ja unbedingt eine Trilogie aus James Camerons Erbe machen. Die Hoffnung war groß bei mir, dass Joseph McGinty die ganze Sache zu einem versöhnlichen Abschluss bringt. Christian Bale für die Rolle des John Connor zu besetzen, war schon mal eine gute Idee.

Der Film beginnt im Jahre 2003 mit der Hinrichtung eines gewissen Marcus Wright. Eine, selbst im Angesicht des bevorstehenden Todes, unfassbar coole Sau. In seiner Todeszelle vermacht er noch schnell seinen Körper der Cyperdyne Skynet Organisation. Ein Kuhhandel, wie sich später noch herausstellen wird.

Das Jahr 2018. Alles liegt in Schutt und Asche. Die Menschheit besteht nur noch aus Militär und ein paar wenigen dilettantischen Rebellen, die auf verlorenen Posten kämpfen. Der Widerstand dringt in eine Zentrale von Skynet ein und stiehlt dort Informationen über den Supercomputer. Unter ihnen befindet sich auch der Soldat John Connor, der für sich persönlich die Information einholt, dass Skynet Menschen entführt und Experimente mit ihnen plant. Alles fliegt in die Luft. John überlebt als einziger. Ziel der erfolgreichen Mission war es, ein Kurzwellensignal zu finden, das die Maschinen außer Kraft setzt.

Parallel dazu erwacht Marcus Wright wieder zum Leben und stiefelt los in Richtung Zivilisation oder zumindest vermutet er das. Kurz darauf trifft er auf den Teenager Kyle Reese und seiner weitaus jüngeren Kumpanin Star. Kyle ist John Connors Vater aus dem jetzt bereits schmerzlich vermissten Terminator 1. Das gelockte Kind mit dem einfallslosen Namen Star erinnert mich gewaltig an eine Mischung aus dem affenähnlichen Jungen aus Mad Max 2 und einem Kind aus dem Film Hook. Wobei die Rolle des Marcus Wright auch Mel Gibson hätte spielen können. Ein riesiger Transformer äh Terminator jagt die drei solange durch die Gegend, bis die Kinder in einen Menschentransporter auf den Weg nach San Francisco landen und Marcus auf seiner Flucht die nicht unattraktive Pilotin Blair Williams rettet. Scheinbar wurden zuerst die hässlichen Frauen von Skynet umgebracht. Logisch.

Blair und Marcus machen sich auf den Weg zum Stützpunkt der Menschen. Dort stellt sich heraus, dass Marcus Wright ein ganz spezielles Modell der Terminator Produktion ist. Ein Bio Druide oder so. Um seine Menschlichkeit unter Beweis zustellen, bietet er an, Connor in die Skynet Festung zu bringen, um Kyle Reese und damit die Zukunft zu retten. Connors Taten und seine tägliche Radiosendung machen ihn Einflussreicher als die Köpfe in der Kommandozentrale, die versteckt in einem U-Boot die Vernichtung Skynets planen.Connor schafft es den Vergeltungsschlag auf Skynet herauszuzögern, um seinen Teenie Vater aus der Festung zu befreien.
Über Umwege funktioniert das auch. Natürlich. Dann der Showdown. Arni is back. Der erste T-800 jagt Connor. Dank Marcus Wright, der Kyle Reese und John Connor, unbewusst seiner Programmierung folgend, erfolgreich zum T-800 gelockt hat. Marcus sieht was er angerichtet hat und entscheidet sich für seine menschliche Seite und greift ein. John, Kyle und Marcus entkommen, Skynet fliegt in die Luft und der T-800 wird Gouverneur von Kalifornien.
Der Krieg geht weiter und somit bleibt das Ende offen. Der Kreis der Saga ist fast geschlossen und gibt so hoffentlich nicht mehr genug Stoff für einen fünften Teil her. Wir dürfen uns also auf Mash up Versionen des Terminators freuen. Predator vs T-800 vs Alien.

Kritik

Die Stimmung erinnert stark an Mad Max, die Charaktere sind sehr eindimensional und es kommt, aufgrund der Vorhersehbarkeit der Ereignisse, nie wirklich Spannung auf. In den ersten beiden Teilen war die Jagt auf den Menschen um einiges besser inszeniert. Wenn der Film mal das Tempo herausnimmt, wird es auch schnell peinlich. Wer hat diese Dialoge geschrieben? Vermutlich Niemand. Bei einem Motorrad Stunt soll sich Christian Bale den Finger verletzt haben. Ich frage mich, welche Szene das gewesen sein soll? Man sieht ihn drei Sekunden auf einem Bike. Egal.

Was mich viel mehr stört ist, dass die Maschinen die Seriosität vermissen lassen, die sie als Killermaschinen auszeichnet. Arnold war resoluter beim killen. Er ging absolut logisch vor. Wenn Sarah Connor im Gefängnis sitzt, dann fährt er mit seinem Auto durch die Wand und ballert drauf los. Die Terminators im Jahr 2013 wollen John Connor töten, nehmen ihm dafür die Waffe ab und schmeißen sie weg! und Connor gegen eine Wand. Wieso nutzen sie nicht die Waffe und knallen ihn ab. Fertig. Dasselbe mit Reese, anstatt ihn einfach umzulegen, füllt sich seine Zelle langsam mit Gas. Eine Maschine mit Hang zur Dramaturgie.
Die absolut beschissensten Roboter gehen aber immer noch auf das Konto von George Lucas. Seine Druiden haben sogar Angst, Zweifeln oder führen alberne Dialoge. Roger Roger.

In typischer Hollywoodmanier hält man es für spannend, wenn mal wieder nicht auf den Hauptcharakter, dem Insider, der einzige, der einen Plan vom Ganzen hat, gehört wird, sondern stattdessen die Befehlshabenden Idioten auf den obligatorischen roten Knopf drücken wollen. Dazu passt, dass wirklich alle Protagonisten mit etwas mehr Text den Vergeltungsschlag überleben. Meine Hoffnung war ja, der Film würde in der Zeit spielen, in der Kyle Reese älter ist und von John durch die Zeit geschickt wird, dem T-800 hinterher.
Anspielungen auf die Vorgänger gibt es auch. Connor sagt „I´ll be back“ und die Vernichtung des T-800 ist eine Mischung aus den beiden ersten Teilen. Erst heißes Eisen über die Rübe, dann flüssiger Stickstoff und zum Schluss wird ihm die Rübe ganz abgetrennt. Licht aus.

Fazit

Der vierte Teil ist nur die Weiterführung der Terminator Geschichte, aber kein wirklicher Terminator Film mehr. Wer Mad Max, Matrix und Feuer mag, wird Terminator – die Erlösung auch mögen und braucht nicht mehr in Transformers zu gehen. Die Soundkulisse ist dieselbe. Insgesamt ein durchschnittlicher Kinofilm, an Bale lag es dabei nicht.

Im Treffpunkt Schönheit gibt es die meist miesen 4. Teile zu geliebten Trilogien

Sonntag, 7. Juni 2009

Musik in Werbung

Die Werbung hat oft ein gutes Händchen was Musik angeht. Schade dabei ist nur, dass fantastische Lieder nur noch mit dieser einen Werbung in Zusammenhang gebracht werden. Ein gutes Beispiel ist Fats Domino mit seinem Song „I´m Walking“. Wer denkt da nicht an einen blauen Kanister?
Sony Bravia benutzte die unplugged Version von Heartbeats, ursprünglich von The Knife, gesungen von Jose Gonzales. Vodafon liegt ebenfalls oft richtig. Ich habe vor der Werbung noch nie etwas von The Dandy Warhols gehört. Danach kam der Spot mit der Libelle, in dem das Instrumental von K-OS „Love Song“ genommen wurde. Lupe Fiasco mit „Daydreaming“ wurde auch in irgendeinem Spot verwendet. Welcher es war fällt mir gerade nicht ein. Christina Aguilera – „Hello“ für ePlus als weiteres Beispiel. Sergio Mendes in allen Nike Werbungen, wenn es um Fussball und Brasilien ging. Ein Negativbeispiel ist die neue Magnum Werbung. Kommt es mir nur so vor oder klingt der Song "Sweet Lady" genau wie "my Doorbell" von den White Stripes?

Jedes Mal denke ich, man, das wäre ein Job für mich. Eine nette Melodie, die noch nicht einmal unbedingt zum Thema passt, heraussuchen und schon ist die Kohle auf dem Konto.
Man scheißt ins gemachte Bett.

Aktuell ist der Toyota Spot mein Favorit. Er nutzt den Song „Love you“ von der Acapella Gruppe Free Design.

Die fünf besten Werbespots findet ihr im Treffpunkt Schönheit.

Samstag, 6. Juni 2009

Weshalb ich nicht nur wegen einem Cent in die Stadt ging

"Your body needs water - so DRINK THAT SHIT" D´Mite

"Read a book! Read a book! Read a muh'fuckin book!" D´Mite

2,38 Euro befinden sich in meinem Portemonnaie, dazu kommen noch 25 Cent Pfand. Das reicht gerade so nicht für 6 Flaschen Wasser beim Penny. Die würden laut meinem ehemaligen Mathelehrer, Herrn Riese, 2,64 Euro kosten. Ein scheiß Cent fehlt mir. Ich schaute in den Sofaritzen, den getragenen Jeans und Jacken und an den anderen üblichen Verstecken von Kleingeld nach selbigen. Fehlanzeige. Ich brauche Wasser. Das letzte Mal habe ich mich schon geärgert, als beim Penny nur noch das naturelle Wasser übrig war. Da kann man gleich aus der Leitung saufen und das ist womöglich auch noch gesünder. Ich könnte natürlich auch mit Karte zahlen, müsste dann aber noch unnützen Kram dazu kaufen, um auf den 5 Euro Mindestsatz für Kartenbezahler zu kommen. Keine Ahnung ob es den wirklich gibt, aber ab 5 Euro erntet man wenigstens keine bösen Blicke mehr.
Da das Wetter so mies ist, suche ich im Internet nach Büchern, anstatt das von mir bevorzugte „Stöbern“ im Buchladen. Falls jemand ein weniger schwules Wort für „Stöbern“ kennt, bitte melden. Mich wurmt es, geliehene Bücher gelesen zu haben, ohne sie früher oder später auch zu besitzen. Bei Amazon gibt es die fast alle gebraucht. Das reicht mir. Leider schnalle ich nicht, wie man das da bestellt und ob da noch Kostenfallen versteckt sind. Vom Porto abgesehen.
Frustriert vom Aufwand und der bevorstehenden Lieferzeit, entschließe ich mich doch noch in die Stadt zu gehen. Das Wetter scheint stabil. Ich hole 30 Euro von meiner Bank, die nur Automaten in Stadtmitte zur Verfügung stellt, und betrete Thalia.
Erst wollte ich mir „Zurück im Paradies“ von Fanny van Dannen holen, dann sah ich „Ein Bonbon aus Wurst“ von Helge Schneider. Daneben Serdar Somuncu und ein neues Buch von Harald Schmidt. Ich trete einen Schritt zurück und sehe, dass ich in der Komikerabteilung gelandet bin. So was will ich ja nun überhaupt nicht lesen, so eine fiktive Schreibe. Außerdem konnte ich mich nicht entscheiden. Am Schalter frage ich das Personal nach Büchern, auf die ich mehr Lust habe. Jedes Buch das ich ihr nannte, kommt nächsten oder übernächsten Monat in Taschenbuchform heraus. Da warte ich doch lieber. Schade nur, dass ich es bis zum Release wieder vergessen haben werde. Da mache ich mir nichts vor.
In der Ecke für Jugendbücher fand ich dann Jörg Fauser´s „Rohstoff“, mit Nachwort von BvSB. Gebunden. Das ist es doch. Auch dieses Buch kommt nächsten Monat als Taschenbuch heraus. Das ist mir egal, ich will es jetzt. Nicht egal ist der Preis. 20 Euro. Ich rede mir ein, dass es eine ganz spezielle Sonderedition ist und reihe mich vor der Kasse ein. Vor mir kauft eine Frau ein Buch über das Kartenlegen oder über die praktische Anwendung von Magie oder so. Esoterischer Mist jedenfalls. Es ist als Entgegenkommen zu verstehen, dass die Verkäuferin sie fragt, ob das Buch eingepackt werden soll. Auch wenn es nur Alibi ist, würde ich das Angebot doch annehmen. Sie tut es nicht und entlarvt sich als Spinnerin.
Die Verkäuferin weiß es, ich weiß es und ihr wisst es jetzt auch.
Beim Penny kaufe ich Wasser, Cola im Angebot und Lipton Ice, ebenfalls im Angebot. Dazu Cordon Bleu für Sonntag für insgesamt 6 Euro irgendwas. Da hätte ich auch mit Karte zahlen können.

Freitag, 5. Juni 2009

Letzte Woche in Bildern

12 Stunden "One Love"

Crowd bei Tag

Crowd bei Nacht

Stieber Twins von hinten

Janga, Deiner, Kollegah



Kool Savas and Friends



Stieber Twins 50:50

24 Stunden "Angeln"


Danny und Lunchmann ködern den Fisch

brennt da ein Stiefel?

Lunchmann ist guter Dinge

einer von zweien

Gringo glitscht ab

48 Stunden "Abliefern"

vor dem Tunnel steht ein Schild: Tunnel!
Falls der Road Runner ihn wieder aufgemalt hat

Martin

Frühstück

Sonne geht unter, oder auf...

das Wohnzimmer



On the Road