„Wer kommt aus Tash?! Wi-Wi-Wir!" Spezializtz
Der Fotograf Jason Travis hat von verschiedenen Durchschnittsamerikanern den fein hindrapierten Tascheninhalt fotografiert. Die passenden Gesichter leifert er gleich mit. Ich finde das recht interessant. Gerade weil bei mir so überhaupt nichts Spektakuläres zum Vorschein käme. Meine Jeans haben allesamt nur vier Taschen, einen Rucksack trage ich sehr selten in meiner Freizeit und kommt mir jetzt bloß nicht mit diesen Umhängetaschen. Bis auf die Geldklammer mit integrierten EC Karten Fach, das ich gerne besitzen würde, ist alles am Mann. Ich komme mit recht wenig aus. Selbst eine Armbanduhr ist mir schon zuviel. Vor dem Erwerb eines Mobiltelefons kaufte ich mir irgendwo in einem Laden eine Pepsi und las vom Kassenbon die Uhrzeit ab oder ich ging an einer Bank vorbei, die hatten meist eine digitale Anzeigetafel mit Uhrzeit und sogar Temperatur vor dem Eingang hängen.
Das Portemonnaie hat seinen Platz bei mir in der rechten, hinteren Hosentasche. Das Schlüsseletui ist in der linken, hinteren Hosentasche. Vorne rechts ist mein iPhone und vorne links steht für Sonstiges zur Verfügung. Kleingeld, Scheine, Kassenbons, Wochenendzigaretten, linke Hand, Tapes, Feuerzeug, Taschentücher usw.
Ist etwas nicht an seinem angestandenen Platz, denke ich sofort, es sei weg, begleitet von einem kleinen Schauder, der mich durchfährt. Das unauffällige Abklopfen meiner Hosentaschen in Menschenmengen habe ich mittlerweile verinnerlicht. Gerade wenn eine dubiose Gestalt um mich herumschleicht lasse ich die Hände besser gleich in den hinteren Taschen und stehe rum wie ein Calvin Klein Model. Eine kleine Panikattacke ereilt mich jedes Mal wenn jemand, aus meinem Rücken kommend, an mir vorbei rennt. Nicht, weil ich ihn aufgrund der Musik auf den Ohren erst spät wahrnehme, sondern, na klar, es könnte ja ein potenzieller Taschendieb sein. Diese Paranoia gegenüber meinen Mitmenschen rührt aus den Schuljahren, als es auf die ersten Ausflüge in die große, und damit böse, Stadt ging. Damals wurde uns zu Gürteltaschen geraten. Ich hatte eine mit Teenage Mutant Ninja Turtles Motiv. Nur so am Rande.
In Amsterdam bekam ich mit, dass es Martin nicht anders ergeht, weshalb ich diesen Tick gleichsetze mit einem völlig normalen Verhalten. In der Fremde umgeht er die Schrecksekunden, indem er sein gesamtes Hab und Gut in die vorderen beiden Taschen stopft.
Ein Foto meines potenziellen Tascheninhalts lohnt sich also nicht wirklich. Die Sennheiser Kopfhörer und im Winter die schwarze Nike Mütze kämen noch hinzu. Außerdem ist das einzige mir zur Verfügung stehende Fotogerät mein iPhone und das wäre dann sowieso nicht mit auf dem Foto drauf. Das scheint ein wichtiges Kriterium zu sein, vergleicht man die Bilder von Jason Travis.
Nicht wenige führen ein Messer bei sich! Einer hat sogar eine Handgranate auf Tash!! Schaut euch an, was da wildes abgeht. LINK. Organisiert wirken die Menschen trotz allzweck Krams nicht auf mich.
Zuerst gesehen habe ich das übrigens bei Damian.
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