Donnerstag, 30. September 2010

Ist hier jemand der Reinsch heißt?

Der Gag würde in diesem Amt nicht funktionieren.


Wer es erklärt braucht, klickt auf das Video.


Traurig Traurig Traurig...

Donnerstag, 23. September 2010

Street Fighter - Round Two

Round One

"Everybody was kung-fu fighting
Those cats were fast as lightning
In fact it was a little bit frightning
But they fought with expert timing" Carl Douglas

Zumindest vom Boden aus betrachteten, sahen die Chancen auf eine faire Schlägerei ziemlich schlecht aus. Lunchmann, der die Situation vom weiten beobachtete und pfeilschnell analysierte, sprintete auf die Bande zu. Ich dachte noch, alles klar Jungs, da kommen 80 Kilo, im Nahkampf ausgebildetes Bundeswehrmaterial und gleichzeitig der A-Jugend Torschützenkönig auf euch zu gerannt. Für die Notrufnummer braucht ihr eure Telefonkarten oder Zähne ja eh nicht mehr.

Es muss an der unglücklichen Schrittfolge Lunchmanns gelegen haben, jedenfalls kann ich es mir nicht anders erklären, weshalb er stumpf in die parkende Faust von einem der größeren Schlägertypen rannte. Mittlerweile stand ich wieder, überreichte Marnie meine Jacke, als hätte ich gewußt was zu tun war, und befreite Lunchmann aus dem dilettantisch angesetzten Haltegriff des Schlägers. Das ganze würde ich heute gerne noch mal in Zeitlupe sehen, ich stelle mir das sehr heroisch vor. Übermut, du bist mein Freund.

Meine über die Jahre gesammelten Street Fighter II Kenntnisse halfen mir nicht besonders weiter. Den gefürchteten Backdoor Eye-Razor oder den Unterkantenfaustschlag sollte ich erst später in mein Repertoire der Kampfkünste aufnehmen. So bekam der Feigling spontan mein Knie in den Bauch und den Ellbogen auf den dargebotenen Rücken. Die Schläge haben gesessen, er hingegen lag. Auf dem Asphalt. Mündlich wurde die Geschichte mit dem Zusatz überliefert, ich hätte mir vor dem Move noch zweimal auf den Ellbogen geklopft. Wie ein Wrestler, der vom dritten Seil angeflogen kommt. Ich lasse das mal dahin gestellt...
Anstatt eines coolen Action-Spruches hörte ich nur ein LAUF von meinem Tag-Team Partner.

Die anderen fünf kamen auf uns zu gefetzt. In der direkten Umgebung des Kremls ist eine Polizeistation, bietet sich in der gefährlichen Gegend ja an. Lunch und ich machten die paar Meter zum Revier in Sekunden. Unser betrunkenes Geschwafel, dazu die blutigen Nasen haben die ungewöhnlich fetten Polizisten wohl zu dem Entschluss kommen lassen, wenn es eine Schlägerei zwischen Raudis gegeben hat und die eine Hälfte, die in Wirklichkeit nur ein Achtel war, schon mal hier ist, lösen wir das Problem doch ganz einfach indem wir sie einsperren. Natürlich machten wir uns Sorgen um Marnie und baten die Polizisten, in so fern sie ihre dicken Hintern noch aus den Schreibtischstühlen heraus bekämen, mal nachzuschauen, wo und ob sie überhaupt noch ist.

Kurz darauf betrat ein Streifenpolizist das Revier. Dabei hatte er Marnie, meine Jacke und den einen, den ich brutal niedergestreckt hatte. Es war sogar der kleine, der mir den mies verdeckten Schwinger erteilt hatte. Vendetta, du Größenwahnsinniger. Lunchmann, ich und der Geprügelte kamen in Einzelzellen. Um uns werde man sich später kümmern. Ein Standardsatz, den jeder Sheriff draufhaben sollte. Marnie wurde währenddessen verhört. Ihr glaubte man wohl eher als uns. Knast ist wie Diabetes, absolut kein Zuckerschlecken. Ich kam mir vor wie Martin Semmelrogge, betrunken, missverstanden und die beste Zeit hinter mir. Selbst der obligatorische Anruf wurde mir verwehrt.

Nach minutenlangem ausharren trudelte einer der beleibten Polizisten ein und hielt mir einen Promilletester entgegen. Nachdem ich gepustet hatte, vernahm ich aus der Zelle nebenan lautstark das Ergebnis von Lunchmann und kurz darauf dessen Jubelgeschrei. Verdammt, hat der Wikinger mich doch glatt um wenige nullkommairgendwas Promillepunkte geschlagen. Nach der Prozedur bekamen wir einen Zettel mit, den wir, zwecks Anzeigenerstattung, zu Hause ausfüllen und einschicken sollten. Auf diese Weise kommen vielleicht zehn Prozent der Anzeigen überhaupt wieder zur Sprache, schätzte ich.

Mittlerweile saß ein weiterer Typ mit Nasenbluten auf der Wartebank. Er wurde von fünf herbeistürmenden Typen über einen Jägerzaun geprügelt, während er auf sein Taxi wartete. So ein Weichei. Die Polizisten entließen den Schlägertypen, dessen Namen ich heute noch weiß, was sagt das über mich aus? und uns drei gemeinsam vor die Tür. Vorher durften wir wenigstens noch Opa Dieter anrufen.
Hätten wir gewollt, hätten wir dem Typen gleich vor Ort und Stelle eine Naht ziehen können, aber so waren wir nicht drauf. Den Polizisten war das sowieso egal, die hatten keinen Bock auf ihren Job und machten auch keinen Hehl daraus.

Am nächsten Tag bekam ich von meiner Mutter erst die Schuld und dann eine Telefonkarte geschenkt. Ich versteckte sie im Portemonnaie hinter dem gefälschten FBI Ausweis. Lunchmann erntete nur ein Kopfschütteln, aber wenigstens füllte seine Oma den Strafantrag für ihn aus. Wir haben das Ding zurückgeschickt mit dem Verzicht auf eine Anzeige.
Anzeigen sind der Feldzug der Geschlagenen und damit hatten wir rein gar nichts zu tun. Wir regeln so etwas auf der Straße.

Mittwoch, 22. September 2010

Street Fighter - Round One

"So kam 's, dass ich sass hinter schwedischen Gardinen, während sich die anderen ihr Geld mit Remischen verdienen." Dendemann

Auf ernste Themen habe ich zurzeit überhaupt keine Lust. Heute gibt es einen Text, den ich unbeirrt mit dem Label "Drinnen" versehen kann. Ich saß nämlich im Knast und habe noch nicht einmal jemanden mit Geschlechtskrankheiten angesteckt. Wie es dazu kam…

Vorweg, so aufrührerisch ist die Geschichte nicht. Sie ist nicht einmal lustig. Gefängnis ist kein Spaß Leute. Wer mal in einer Einzelzelle mit Mike Tyson gesessen hat, der weiß wovon ich schreibe. Ganz besonders wenn man unschuldig ist. Das Trauma sitzt so tief, mir fällt es sogar schwer mich über Kachelmann lustig zu machen, obwohl er es verdient hätte.

2001. Es begann wie jede niedergeschriebene Geschichte, die von einem Zwanzigjährigen handelt, in der Disco. Damals fuhren wir auf Grund mangelnder Alternativen zu häufig in die nächstgelegene Großraum Disco, ins Kreml. Wir haben es nie hinterfragt warum sich eine Disco nach dem Amtsitz des russischen Präsidenten benennt, Hauptsache der Wodka war billig. Um es erträglicher zu machen schlugen wir immer in großen Gruppen dort auf. Zwei Autos voll, Minimum. Wir waren dankbare Kunden für jeden Getränkehändler oder eben Discobetreiber. Wir machten keinen Ärger, sahen fantastisch aus, fanden uns mit vielen Dingen ab und schluckten ordentlich was weg. Die immer gleich verlaufenden Abende verschmelzen zwar in meiner Erinnerung, dennoch habe ich den Ablauf dieses speziellen Abends noch glasklar vor Augen.

Der Laden ging bereits in die letzte Runde, das Publikum war überschaubar. Lunchmann und ich waren die letzten beiden Verbliebenen, um nicht zu sagen Zurückgelassenen, aus unserer Anfangsformation. Der Grund war wohl Marnie, eine verzogene, also weggezogene, Freundin, die wir auf der Tanzfläche antrafen. Wir tanzten zusammen mit dem traurigen Rest der Partycrowd zu schlechter Musik entsprechend schlecht. Marnie war das einzige Mädchen auf der Tanzfläche, was natürlich von den Halbstarken, und außer Bauern und Halbstarke ging niemand ins Kreml, als Freifahrtschein zum anbändeln interpretiert wurde.
Klar, die bleibt wegen dir solange! Als es dann nur noch nervig wurde, stellte ich mich mit dem Kommentar: „verzieh dich, du Affe“ dazwischen. Der Diplomatenkönig in mir hatte wieder einmal zugeschlagen. Irgendwer meinte, ich solle den Spinner mal nicht so ernst nehmen, ist halt ein besoffenes Arschloch. Das leuchtete ein. Ich bin sowieso davon ausgegangen, dass nach der Ansage Ruhe ist, naiv wie ich war.

So weit, so langweilig. Nach Ladenschluss wollte Lunchmann seinen Opa Dieter anrufen. Zwecks Abholung. Handys waren für uns noch nicht erschwinglich, weshalb wir zur nächstgelegenen Telefonzelle gehen mussten. Es gab wohl nichts Nützlicheres und gleichzeitig uncooleres, das man in seinem Portemonnaie haben konnte, als eine Telefonkarte. Außer einem Behindertenausweis vielleicht, ok. Weder Lunchmann, noch Marnie, noch meine Wenigkeit hatten eine Telefonkarte dabei und der Münzfernsprecher ist brav dem Vormarsch der Kartentelefone gewichen, was uns vor ein Problem stellte.

In der Nähe der Telefonzelle standen die Halbstarken Truppe von der Tanzfläche. Sie waren zu sechst und ja, ich habe die herbei getrunkene Prahlerei berücksichtigt, also die Anzahl bereits durch zwei geteilt. Von denen hatte bestimmt jeder eine Telefonkarte bei sich. Ich dachte mir, mit denen haste dich ja vorhin schon so gut verstanden, da fragst du mal nach, ob die dir eine Telefonkarte gegen eine entsprechende Entschädigung kurz ausleihen könnten. Der kleinste von ihnen fand die Idee ebenfalls gut und griff energisch hinter sich, dorthin, wo ich sein Portemonnaie vermutete. Aber anstatt des erwarteten Portemonnaies, holte er eine Faust hervor. Meine Alkoholikerreflexe ließen kein Ausweichen zu. Der Schwinger traf mich zielsicher am Kinn.

Sollte es zu meiner ersten Schlägerei kommen? und könnte die Überschrift in einem kausalen Zusammenhang mit meinem Knastaufenthalt stehen? Dies und nichts sonst erfahrt ihr morgen ab 12:00 im zweiten Teil, wenn es heißt: der zweite Teil!

Montag, 20. September 2010

Stars & Stripes

Das Mixtape ist schon seit längerem online, aber zum Glück immer noch downloadable... da.
Die inoffiziellen Nachfolger von Led Zeppelin und die letzte Band bei der man von Weltruhm sprechen kann, The White Stripes, geben ihre Instrumentals für namhafte Rapper her. Was dabei herausgekommen ist, ist ein sehr guter Mix aus Rock und Rap, was, wie wir ja alle wissen, fast nie gelingt. Hier der Link.
Und das Beste: es ist Kostenlos! Wo hat man das noch in einer Welt, in der bei McDonalds die Klofrau 50 Cent von einem verlangt? Was hat die überhaupt für eine Daseinsberechtigung? Nötigung ist das! zahlt McDonalds seinen Angestellten nichts mehr? Oder gibt es einfach zu viele Mexikaner? Ach egal.



Der Künstler möchte auch genannt sein: Adrian Champion hat das feine Mixtape gemacht und uns rapperweise zur Verfügung gestellt.

Donnerstag, 16. September 2010

Kinderquatsch mit Deinem Lieblingsmenschen

"Klar versuch ich dir mit diesen Zeilen was zu sagen
Das Kribbeln das du spürst ist nur zum Teil der Bass im Magen
Jeder von uns hat so seine kleine Last zu tragen
Doch ich nehm mir einfach mal das Recht, meinen Spaß zu haben" Dendemann

Zeichentrickserien werden gewaltig unterschätzt. Besonders bei der Art von Mensch, der so schön angestrengt erwachsen ist. Viele Zeichentrickserien spielen sich auf einem Niveau ab, das Kinder gar nicht begreifen können. Sei es in Form von Anspielungen oder Humor, halt Dinge, die sich einem erst später erschließen. So etwa im Alter von 28 Jahren, als Beispiel. Oft sind Leute, die keine Zeichentrickserien schauen, beziehungsweise nie welche gesehen haben, auffällig humorlos. Gerade bei den Simpsons sind die Gags sehr alltagstauglich. Der Satz: „das ist ja wie bei den Simpsons, als…“ könnte jeder Alltagsituation vorausgehen. Wenn man die Einleitung weglässt und nur den Gag liefert, ist es sogar noch lustiger. Vorausgesetzt den übrigen Beteiligten ist das nicht zu albern oder wie sie auch sonst immer Zeichentrickserien fehl interpretieren.
Simpsons, Family Guy, American Dad, South Park oder Futurama sind mit Sicherheit nicht für das Kinderzimmer geschrieben worden. Selbst einem versierten Simpsons Schauer wie mir fallen heute noch Gags auf, die ich damals nicht begriffen hatte, weil ich mich noch nicht mit den parodierten Charakteren, Filmen oder Ereignissen beschäftigte.

Ich möchte hier jetzt niemanden mit der Kunstform des Zeichnens oder des Storytellings langweilen, nur soviel: die Argumente, das ist ja sauschlecht gezeichnet und das ergibt doch gar keinen Sinn, sind keine Argumente. Auf die Gefahr hin, dass ich es mir mit der Bildungselite verscherze, meine aktuellen Favoriten im TV sind:

Simpsons: Ein Evergreen, obwohl die neuen Folgen bei mir erstmal alt werden müssen, damit ich sie wirklich zu schätzen weiß.

Futurama: Es kommen bald neue Folgen und ich hoffe sie knüpfen wieder an die erste Staffel an, die noch sehr viele Lacher aus dem Zukunftsszenario holten.

South Park: dreht so langsam völlig ab. Die Botschaften und Anspielungen auf unsere Gesellschaft werden immer deutlicher und geschmacklich zumindest fraglich parodiert. Facebook, Emos, World of Warcraft, Boygroups, Irakkrieg usw., bei jedem Thema wird der perverse Hintergrund humoristisch bloßgelegt.

Family Guy: Es heißt ja Family Guy kupfert bei den Simpsons ab. South Park, wie die Simpsons themselves spielten bereits darauf an. Nicht schlimm in meinen Augen. Die Lacher sind zwar sehr Konstruiert, in Rückblenden und Erinnerungsstücken wird der Lacher zurechtgelegt und abgefeiert, dafür sind sie auch sehr treffsicher und eben saukomisch.

American Dad: Zielt mit der Komik einzig auf die USA und deren Way of Life, der sich geradezu anbietet verarscht zu werden. American Dad muss sich dem direkten Vergleich mit Family Guy stellen, wobei ersteres ziemlich abkackt. Wenige zündende Gags, alles sehr abgefahren und nichts Alltagtaugliches dabei.

Spongebob Schwammkopf: Einfach herrlich diese Idiotie. So ist Humor einfach nur charmant, unanstößig und harmlos unterhaltsam. Einige der Gags können Kinder niemals nachvollziehen und gerade diese dann in einem Rahmen wie der Welt von Bikini Bottom zu sehen, ist doppelt lustig. Das Beste an Spongebob ist die Figur des ständig mies gelaunten Thaddäus Tentakel. Sein ewiges Gemecker und Desinteresse an den Albernheiten von Spongie spiegelt eins zu eins den unheimlich erwachsenden Freejazzer und Zeichentrickgegner wieder, nimmt ihm die Argumentation vorweg und somit den Wind aus den Segeln. Ich durfte einmal miterleben, wie jemand Spongebob mit den Worten: was guckt ihr denn so einen Scheiß, verurteilte. Genau in diesem Moment hatte Thaddäus wieder einen seiner „Ich mache bei diesem Scheiße nicht mit“- Auftritte. Und wer bemerkte diese Ironie nicht? Wir haben den humorlosen Jemand danach aber trotzdem bei unseren Oberwasserabenteuer mitmachen lassen. Ganz nach dem Motto: sei doch nicht immer so eine mürrische Miesmuschel.

Naruto Shippuuden: Ist nicht lustig, dafür aber mit Ninjas und viel Pathos. Es wird eine gute Story erzählt. Davon bin ich eh immer Fan gewesen. Sei es Dragon Ball Z, Avatar - Herr der Elemente oder Final Fantasy 7, eine gut erzählte Geschichte macht die Standbilder wie in den Manga Vorlagen wieder wett. Dass nicht alles von pädagogischem Wert ist was da erzählt und gezeigt wird, ist mir bewusst. Es geht immer nur um die Unterhaltung und die ist gegeben. Und so kommen wir zu meiner derzeitigen Lieblingsserie…

Phineas und Ferb: Ähnlich wie bei Spongebob, ist der Serie bewusst was sie da fabriziert und lässt selten eine Gelegenheit aus sich selbst zu parodieren. Es gibt in jeder Folge zwei Handlungsstränge, die sich am Ende wie durch Zufall kreuzen. Noch nie habe ich soviel unerwartete Gags gesehen oder eine gelungenere Persiflage auf den Kampf von, ok, Gut gegen, naja, Böse. Vieles von dem Quatsch der geschieht wird von den Figuren hinterfragt, nur um gleich wieder verworfen zu werden. Der Witz erreicht einen manchmal über mehrere Ecken. Anschauen! Der Klamauk läuft auf SuperRTL so um 19 Uhr rum. Und keine Angst, auf dem Managerseminar wird Niemand erfahren, dass ihr so etwas guckt oder Sinn für Humor habt oder allgemein offen für umstrittene Dinge seid.

Leider nicht mehr im Programm: Invader Zim. Totaler Mindfuck, sehr unterhaltsam. Nur was für Fortgeschrittene.

Freitag, 10. September 2010

Heiß die Segel!

„Morgen morgen morgen fängt erst morgen an
Sorgen Sorgen Sorgen hat doch Jedermann
warum denkst du deine, sind wichtiger als meine?“ Joachim Deutschland

In zwei Wochen ist hundertprozentig mein neuer PC im Hause. Beim Umzug ist der Schreibtisch in der alten Heimat zurückgeblieben und kam erst Monate später im zweiten Anlauf hinterher. Mit dem Eintreffen des Schreibtisches wollte ich anfangen meine Zukunft zu sondieren. Das geht vom Schreibtisch aus ziemlich gut. Man ist unabgelenkt von jeglichen Faxen um einen herum, zudem ist es eine tolle Gelegenheit Konzeptalben mal wieder von Seite A bis D durchzuhören. Jetzt steht der Schreibtisch in der neuen Wohnung und als wäre es ein Omen, geht der Laptop kaputt. So ganz ohne Fremdeinwirkung. Nun muss ein neuer her. Dem Konzept treu, ein Desktop PC mit einigen Unterhaltungsqualitäten, wie zum Beispiel einer akzeptablen Grafikkarte. Das optimale Gerät ist bereits gefunden und wird nächste Woche bestellt.

Das selbsternannte Ziel liegt darin am Ende des Jahres zu wissen in welche Richtung es mit mir weitergeht. Die Handlungsoptionen lasse ich mir offen, die großen Jungs müssen mich nur mitspielen lassen. Interessen filtern, Möglichkeiten erkunden, Bewerbungen schreiben, Bewerbungen versenden. Es ist wahr, eMails sind unverbindlich, was auch überhebliche Fehltritte rechtfertigt.

Welche Stadt, welches Land, welcher Fluss, welcher Beruf oder welches Studium… Gedanken, die seit geraumer Zeit gleichzusetzen sind mit Sorgen, mache ich mir viele.
Ich wundere mich über die ständigen Umfrageergebnisse zu dem Gemütszustand der Deutschen. 80 Prozent machen sich Sorgen um ihre Zukunft. Niemand hat Vertrauen in die Konjunktur, dem Staat oder dem netten Gemüsehändler von Nebenan. Das muss man sich mal vorstellen. Diese Zahl existiert für mich nur auf den Tortendiagrammen bei den Tagesthemen. Kann mir doch keiner erzählen, dass Sorgen so wie die Menschen auf den Straßen aussehen. Auch meine Sorgen sind lediglich Wichtigtuerei. Es fühlt sich schlicht verantwortungsbewusst an, überhaupt welche zu haben.