„Bond, James Bond.“ „Ich bin gerührt, nicht geschüttelt.“
Das sind wohl die zwei meist zitiertesten Sätze der 1953 von
Ian Fleming geschaffenen Romanfigur James Bond. Den Namen seines Spions entlieh
er sich übrigens vom Ornithologen James Bond.
Persönlich hatte ich nie einen Bezug zu der Bond-Reihe,
weder zu den Filmen und schon gar nicht zu den Büchern. Die früheren Filme sah ich
mir eher zufällig an, wenn sie mal im TV liefen. Ich kann mich nicht mehr erinnern, ob sie
mich gut unterhalten haben. Das sagt ja schon alles. Wenn ich heute
einen alten Bond schaue, artet das eher zu einer stilistische Analyse aus, als
dass ich mich wirklich auf das Geschehen einlasse. Viele Filme, die ich bisher
gesehen habe, darunter übrigens kein einziger mit Roger Moore, empfinde ich
heute als unfreiwillig komisch. Übersetzungen in bester Rainer Brandt Manier,
Nein – Doch – Oh!
Bond ist natürlich ein lässiger Typ, die Gagdets cooles
Beiwerk und das damalige Frauenbild war unangestrengter. Das allein waren für mich bisher keine ausreichenden Gründe gewesen, den Mythos gezielt
nachzuholen. Was ich über die Bond-Reihe weiß, reicht aus, um die
Anspielungen in diversen Komödien oder Serien zu verstehen. Den Rest erfuhr man von Sickboy aus Trainspotting.
1995 habe ich auf anraten von Nils, der damals im lokalen
Kino arbeitete, den Film Golden Eye gesehen. Nils, der den Film bereits
mehrmals gesehen hatte, setze sich im Kinosaal neben uns, um sicher zu
gehen, dass wir der Handlung auf jeden Fall folgen konnten. Golden Eye hat mich damals (mit 13) ziemlich beeindruckt. Stimmige Action, spannende Story und mit der Titelmelodie von Tina Turner kam endlich mal ein
Song an Licend to kill von Glady Knight heran. Danach wurde es wieder still um
den Spion ihrer Majestät. Wir spielten den N64 Shooter bis zum erbrechen, die
Filmfortsetzungen waren dagegen egal.
Dann hieß es Daniel Craig könne es, Casino Royal wäre ein
würdiger Bond und die Authentizität spiele dieses Mal eine Nebenrolle. Ich habe
ihn nicht gesehen. Erst wieder Ein Quantum Trost, der mir überhaupt nicht gefiel.
Bis ins Lächerliche überzogen, dass ich am Ende sogar davon überzeugt war, Bond
wirft dem Bösewicht eine Dose Würstchen hin, bevor er ihn in die Hitze der
Wüste entlässt. Du wirst es schon trinken! Was, das olle Wurstwasser? Es war
Öl, wie sich später heraus stellte. Das kann man ruhig spoilern.
Nun war ich das dritte Mal im Kino und wieder habe ich nicht
das Bedürfnis James Bond rückwirkend eine Chance zu geben. Skyfall hat ohne
Zweifel das, was ein Actionfilm braucht und ich fühlte mich auch unterhalten,
aber irgendwie kam mir alles bekannt vor. Aus der Stirb Langsam Reihe zum
Beispiel. Bösewichte müssen heutzutage scheinbar exzentrisch sein und einwenig Anarchie
ist ebenfalls drin. Das Ende kannte ich bereits aus Kevin allein zu Haus.
Meine Tipps für unterbezahlte Ganoven: Stellt euch mit der
Knarre nicht in die Reichweite von Bonds Karatehänden und durchsucht ihn oder
zieht ihm gleich die Klamotten aus. Dagegen scheint er nichts zu haben. Oder
knallt ihn einfach ab! Das wäre authentischer als eine Schusswunde, die ein
paar Zentimeter weiter zur Mitte, ihn in zwei Teile gerissen hätte. So reicht
es natürlich nicht.
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