Samstag, 24. November 2012

Samstag, den 03. November 2012 - Thomas H



„KOMMT ALLE AUS DEM HAUS, ES SCHNEIT!!!“
Ich bin wach. Mein Nachbar Linus hat die Musik aufgedreht. Spongebob Weihnachtslieder, danach der Soundtrack vom Musical König der Löwen, daraufhin folgt harter Metal. Was sonst? Er feiert heute in seinen 29. Geburtstag hinein und groovt sich ein. Es soll eine kleine, interne MC-DJ Feier werden. MC-DJ ist die Betitelung des engen, gut belastbaren Freundeskreises aus Hoya Zeiten. So ähnlich wie Skulls and Bones, nur cooler eben. Jan hat sich als Übernachtungsgast bei mir angekündigt, was bedeutet, ich muss aufräumen, das Sofa beziehen etc. Besuch, es gibt keinen besseren Grund zu putzen. Außer Asthma vielleicht.

Es regnet. Ich habe Linus versprochen ihm beim Bierholen zu helfen. Wir wollten die 800 Meter zum REWE zu Fuß zurücklegen und den erschwerten Rückweg mit der S-Bahn antreten. Nach den ersten Metern entschließt sich Linus dazu, lieber den weitaus kürzen Weg zum Penny zu nehmen und anstatt zwei Kisten, acht Sechserträger Haake Beck aus den Laden zu schleppen. Das bedeutet für jeden einen Träger in die linke Hand, einen in die rechte Hand und jeweils einen Träger unter die Arme. Es ist peinlich. Wir sehen nicht gut genug aus, als dass Alkoholkonsum bei uns ironisch oder wie eine Ausnahme wirken würde.

Falls ich mich wiederholt dafür rechtfertigen muss, weshalb ich nichts trinke, führe ich diesen Umstand an. Der Staffellauf der Alkoholbeschaffung. Geht ein Mann mit einem Kasten Bier in der Hand den Fußweg entlang, denken die Leute, der bringt einen Kasten Bier dorthin, wo er benötigt wird. Müht man sich aber mit vier Sechserträgern ab, ist man mindestens asozial und zur gesellschaftlichen Schelte freigegeben. Da könnte ich glatt wieder anfangen zu trinken.

Mein Beitrag zum Buffet sind die Altbewerten Chicken Nuggets aus der Pfanne. Wir schauen uns auf dem Beamer Fotos und Videos der letzten Hochzeiten aus dem Freundeskreis an. Vier Hochzeiten und kein Todesfall, guter Schnitt bisher. Nicht zu trinken funktioniert auch heute wunderbar, trotzdem muss ich meine Abstinenz abermals erklären. Viele greifen den Verzicht als persönliche Beleidigung auf. Der feine Herr hat es wohl nicht nötig. Wie Martin schon richtig sagte: man muss sich öfters dafür rechtfertigen nichts zu trinken, als dafür, jemanden in die Bude gekotzt zu haben. Ist so.

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