Sonntag, 25. November 2012

Sonntag, den 04. November 2012 - Thomas H



Um 9:30 Uhr klingelt der Wecker. Als Nichttrinker ist es einerseits beruhigend zu wissen, dass es am nächsten Morgen zu keinen Startschwierigkeiten kommt, anderseits vermisse ich die Nachwirkungen des Rausches vom Vortag. Gerade wenn etwas auf dem Programm steht, das überhaupt nichts von mir abverlangt. Heute um 10:30 Uhr kommt nämlich die neue Turtles Serie auf Nickelodeon und gleich eine Doppelfolge. Spannung erfüllt den Raum. Ich gehe Brötchen kaufen. Zehn normale Brötchen für 2,50 Euro, das klingt fair.

Bis Jan zum Stadion fährt, Werder Bremen anfeuern, schauen wir uns im ZDF die Wiederholung von Wetten Dass...? an. Letzten Monat habe ich noch gescherzt, als nächstes macht der Atze Schröder den Assistenten und nun ist es soweit. Ohne einen Proleten scheint es nicht zu gehen. Am schlimmsten ist jedoch Beth Ditto. Die Sängerin der Band Gossip.
Dicke Menschen, die im Rampenlicht stehen, sind im Grunde zum dick sein verdammt. Sie werden dafür gelobt trotz strengem Schönheitsideal so lebensfroh und erfolgreich zu sein. Dabei werden sie nur hergezeigt. Mit so einer Stimme wäre sie ohnehin bekannt geworden, leider steht sie nun für all die dicken Teenies Pate. Ihr Image ist unweigerlich an ihrer Körperfülle gebunden. Die dicke von Gossip. Und falls sie wirklich mal abnehmen will, obwohl sie schon dutzende Male beteuerte, sich so wie sie ist wohl zu fühlen, werden ihr sofort Probleme nachgesagt. Ein schlanker Elton beispielsweise, undenkbar. Einmal das Dickerchen, immer das Dickerchen, bis sie tot in einer Berliner Wohnung aufgefunden werden. Hallöchen, hallöchen.

Jan war ein unkomplizierter Gast. Für ihn hole ich sogar mein zweites Frühstücksgeschirr hervor und ein zweites Handtuch habe ich auch. Erzähl bitte allen, dass es bei mir normal abläuft. Wenn ich das selbst vermittle, glaubt mir wieder keiner. Der Satz: bleib doch noch eine Stunde, ist das Höchstmaß an Gastfreundschaft, das ich aufbringen möchte. Ansonsten bin ich Fan der Selbstbedienung. So wie in den amerikanischen Sitcoms, wo der Nachbar, begleitet vom Gegröle der Zuschauer, durch den Hintereingang die Küche betritt und sich erstmal am Kühlschrank bedient. Alles andere strengt alle anderen viel zu sehr an.

Heute setze ich mein erstes Spiel verletzungsbedingt aus. Verletzt am Spielfeldrand stehen und nur Zuschauer zu sein, kann ich nicht besonders gut. Dafür ist das Spiel in der Kreisklasse zu sehr vom Zufall bestimmt. Das machen auch die Slapstick Einlagen nicht wett. Im Internet das Ergebnis nachzuvollziehen, fällt mir nicht viel leichter. Die Mannschaft hat verloren und das gegen einen Verein, der mehr nach unten schauen muss als nach oben. Ich darf während meiner Verletzungspause nicht mehr auf die Ergebnisse schauen! Ab jetzt.

Ich wollte eigentlich über den Freimarkt gehen, aber es regnet und ach, was will ich da?
Dann schone ich lieber mein Bein und schaue fern. Who watches the Watchmen? Ich!

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