Dienstag, 18. August 2015

Verena - Dienstag, den 28. Juli 2015

Nachmittags ruft mich der Rabbi an; leider muss er unseren Termin absagen. Er hätte am Donnerstag einen Input zum Thema „Politik und Judaismus“ in meinem Seminar halten sollen, kündigte aber beim ersten Gespräch schon an, dass seine Frau im 9. Monat schwanger sei und er deshalb nicht versichern könne, ob es definitiv klappt, je nach dem, wann sich das Baby meldet. Da sich die Anzahl der Rabbis hierzulande begrenzt hält, war ich trotzdem froh über seine Zusage und ließ mich darauf ein. Wird schon klappen. Nun war es also doch schon so weit. Ersatz zu finden ist schwer, vor allem so kurzfristig. Und ich hab schon zwei Dolmetscher bestellt, die seinen Vortrag simultan ins Englische verdolmetschen sollen. Dem Rabbi fiel noch ein Professor aus seinem Gottesdienst ein, den wollte er mal fragen. Ich hatte wenig Hoffnung.

Nach der Arbeit fuhren M und ich zu einem Kochkurs, auf den wir uns schon seit Tagen freuten: Wir sind Mitglied in einem deutsch-israelischen Verein mit so einem Städtepartnerschafts-Ding und dieser hatte diesen Kurs organisiert, in dem israelische Gerichte gekocht werden sollten. Leider landeten wir bei der Anmeldung erst auf der Warteliste und erst am Samstagabend kam die Nachricht, wir könnten doch noch nachrücken. Umso größer die Freude, dass es noch geklappt hat. 

Unsere Gruppe bestand aus 18 Teilnehmern, von denen ich niemanden kannte, weil ich bisher nur zahlendes Mitglied im Verein war und nur einmal zu einer anderen Veranstaltung mitgegangen war. Zunächst wurden die einzelnen Rezepte mit der diplomierten Ökotrophologin (ein schönes Wort) durchgesprochen, dann verteilt: immer zwei Personen sollten ein Rezept zubereiten. M und ich pickten uns die Süßkartoffeln raus, die klangen schön einfach. So kochten wir alle im großen Kochstudio fröhlich vor uns her und die Dozentin und ihre emsige Assistentin wurden nicht müde, all unsere Fragen zu beantworten. 

Am Ende hatten wir ein üppiges Menü voller Köstlichkeiten gezaubert: von Hummus, über gefüllte Auberginen, Fleischbällchen, Falafel, Spinatsalat und gefüllten Teigtaschen – alles war unglaublich lecker. Als ich das Menü zu Beginn gelesen hatte, hätte ich das ehrlich gesagt nicht erwartet, dass mir alles so gut schmecken würde.

So aßen wir uns satt und rund und fuhren nach dem obligatorischen Gruppenfoto auch langsam wieder alle nach Hause.

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