Samstag, 22. August 2015

Verena - Samstag, den 01. August 2015



Heute findet Ns Junggesellinnen-Abschied statt! 

Die Morrissey-Karte ist in der Post. Direkt mal instagrammen. Ich fahr zur Packstation und hol mein – trotz Prime – zu spät angekommenes Paket ab. Ein wahnsinnig toller Lockenstab! Die Euphorie sollte jetzt für alle nachvollziehbar sein. Ich fahr noch einkaufen und koch mir danach schnell ein paar Nudeln, geh schnell duschen, esse und währenddessen bastele ich noch an den Banderolen für die Prosecco-Dosen. Pink mit Beyoncé. Und pinke Strohhalme. Ein bisschen muss das alles schon sein. J hat ein kleines Glitzer-Plastik-Diadem aufgetrieben und ich hatte Buttons für das Team Bride und die Bride anfertigen lassen. Aber das sind auch die einzigen Peinlichkeiten, die sie ertragen muss. Mit Bunny-Kostümen und Bauchladen durch die Altstadt oder über die Ringe laufen geht ja mal gar nicht. Glücklicherweise kenne ich auch niemanden, der so etwas gut findet, haben will oder für eine Freundin planen würde. 

Da ich den neuen Lockenstab noch unbedingt ausprobieren musste, war ich spät dran. Wir trafen uns in Bergisch Gladbach bei J und fuhren dann alle mit einem Auto nach Köln. Wir waren zu sechst und hatten entsprechend Hotelzimmer in Köln gebucht, um sich mal zwischendurch umziehen zu können  und keinem unserer Freunde die Suffleichen zumuten zu müssen. 

Nach dem Einchecken im Hotel lud uns das Mädel von der Rezeption auf ne Runde Kölsch ein, zur Feier des Tages, wie nett! Zum ersten geplanten Programmpunkt (Kaffee und Crêpes) waren wir dann schon zu spät, aber das war gar nicht schlimm: Neben der nächsten Location war ein türkisches Café, in dem wir uns mit türkischer Pizza, Baklava und Tee versorgten. Danach ging es dann los: 3D-SCHWARZLICHT-MINIGOLF!! Jawohl! N sagte letztens wohl noch, sie würde Minigolf hassen, aber wir waren viel zu neugierig herauszufinden, was es damit auf sich hatte. Der Name verrät es schon: Mit 3D-Brille in witzig gestalteten Räumen nur mit Schwarzlicht spielt man eben Minigolf. Durch geschickt bemalte Wände und Böden ist mit der 3D-Brille nicht auf Anhieb zu erkennen, was jetzt wirklich ein Hindernis auf der Bahn ist und was nur aufgemalt. In iPods trägt man die Ergebnisse ein, lästiges Rechnen entfällt. Wir spielen etwa 10 von 18 Bahnen, hetzen ein bisschen durch, aber das reichte dann auch und außerdem wartete der nächste Termin. Mit der U-Bahn geht es erst mal zurück zum Hotel, den ersten Prosecco in den Kopf, kurz umziehen und dann zum Essen in ein orientalisches Restaurant mit arabischen Essen und toller Atmosphäre. Anschließend ziehen wir weiter, erst ein spontaner Stopp an einem Eis-Café für einen Kaffee, dann zu einem REWE noch Wasser kaufen und dann in eine coole Cocktailbar im Studentenviertel, die Cocktails für 5,00 Euro versprach. Überraschend bekommen wir sogar eine loungige Sitzeckige in einer schummrigen Ecke für uns und wir probieren alle Cocktails querbeet durch die Karte und auch eine Runde Tequila war dabei. Es lief 90er RnB und es war ein bisschen wir früher. N zeigt mir Fotos vom schönen Brautkleid und ich bin von den Erzählungen überrascht, was sie beim Kauf in diversen Brautmode-Geschäften erleben musste. Nach einigen Cocktails ziehen wir zur nächsten Station: Im Blue Shell gab es eine Rockabily-50s-Party, um auch eine Oldie-Phase in Ns Leben abzudecken. Es ist nicht ganz meine Musik, vieles kenn ich einfach gar nicht, aber ich bin fasziniert von der Szene: Wie toll sich die Gäste angezogen haben, die Frisuren und wie sie tanzen. Es ist fast wie in einem alten Film. 

Ns Schwestern verabschieden sich und gehen schon zurück ins Hotel. Wir ziehen noch weiter, bleiben an einem Kiosk hängen: Die zwei jungen Verkäufer kommen aus der Türkei und N plaudert mit ihnen auf Türkisch, wir kaufen Bier und ich verstehe null. Am Ende wird sogar Tarkan laut aufgedreht und auf der Straße getanzt. Dann ziehen wir weiter, zurück in die Cocktailbar. Wir lernen eine Gruppe junger Leute kennen, albern rum und geben uns gegenseitig Runden aus. Sie sind etwa 10 Jahre jünger als wir, kommen vom Land und machen in der großen Stadt mal einen drauf. Sie erinnern uns an uns vor 10 Jahren. Wir trinken Kölsch und Mexikaner, was ich bisher noch nicht kannte. Alles war sehr lustig.

Die Cocktailbar schließt irgendwann und schmeißt uns raus, wir gehen in die nächstbeste Bar. Es ist sechs Uhr und taghell als wir letztlich wieder vor dem Hotel stehen und noch eine letzte Zigarette geraucht wird. Dann fallen wir tot in die Betten.

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