Es gibt unter den Dingen, die man auf dem Weg zur Arbeit vergessen kann nichts, das ich mehr vermissen würde, als meinen Ipod. Geld? Wozu denn. Schlüssel? Die Haustür kann man ja zur Not immer mit dem Fingernagel öffnen (Ja genau, willkommen in Portugal). Ach ja, man kapselt sich ab, achtet nicht mehr auf Straßenverkehr, bla bla. Aber die Wahrheit ist, dass ich spätestens, wenn ich aus der Tür bin, mich plötzlich "nackt" um die Ohren fühle und da nichts ist, an das ich meine Schrittgeschwindigkeit anpassen kann, weiß ich, 'du hast etwas ganz essenzielles vergessen....' und fühle mich gleich ein bisschen hilflos.
Dieser Tage ist das Tempo mal wieder elektronischer Natur, für mich ein krasser Gegensatz zu der Lebensatmosphäre hier in Lissabon. Weder bin ich hier nicht mit der gleichen Quantität wie im Berliner Nightlife konfrontiert, weswegen ich die Stadt mit jeder nur erdenklichen Musikrichtung außer Techno & Co. assoziiere, noch will mein Arbeitsweg-Soundtrack zu Bildern oder Gedanken passen. Trotz allem ist es heute genau die richtige Musikrichtung, um mich zu inspirieren.
Ich habe mir heute einen Hut gegönnt, als Belohnung nach der Arbeit. Einen Männerhut von Zara. Zwölf fünfundneunzig und eine gute Investition. Zwar ist es ja irgendwo ein Trauerspiel, dass man auf Grund eines unweiblichen Kopfumfanges dieserart Umwege angewiesen ist, doch ich habe gemerkt, dass es keine schlechte Idee ist, Männerabteilungen hin und wieder einen Besuch abzustatten- freundliche Verkäufer. Männliche Verkäufer. Motivierte Verläufer, die nichts zu tun haben weil es bei den Männern einfach nie voll ist. Wenn Frau also eines Tages schlecht gelaunt und mit Selbstbewusstsein im Keller durch die Innenstadt läuft, rate ich zu einem kurzen Besuch der Zara Männerabteilung, man sollte einfach so tun, als suche mein ganz bestimmtes Teil für einen Bekannten.
Nun bin ich gut behutet, das Ego aufpoliert und mit dem richtigen Soundtrack dazu.
Zufrieden mit meinem Tag.
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