Auf geht's, letzter Arbeitstag der Woche. Bevor ich das Haus verlassen kann, muss ich erst mal die Wohnung retten und die Klimaanlage abschalten. Die regnet nämlich fröhlich Kondenswasser ins Wohnzimmer. Diagnose und Therapie dieses Problems überlasse ich dem freundlichen Hausmeister, den ich auf dem Weg zur Arbeit in 1-A-Thänglish über den überraschenden Frühjahrsregen informiere. Ich muss mich um nichts kümmern.
Die Arbeit macht ihrer Bezeichnung heute alle Ehre und ich bin froh, abends noch mit einigen Kollegen ins Irish Pub „Dubliners“ zu fahren. Unser japanischer Kollege Kamo spielt hier jeden Freitagabend mit seiner fünfköpfigen Band und deswegen zieht es mich hier recht regelmäßig her. Kamo spielt E-Geige und die Stimmung ist so wie sie in einem Irish Pub sein sollte. Natürlich läuft wieder die Hochzeit, aber das stört jetzt nicht weiter. Außerdem muss ich heute anerkennend einräumen, dass die Braut tatsächlich eine gute Figur macht. Aber welche Frau tut das am Tag der Hochzeit nicht? Die meisten Frauen fiebern jahrelang, wenn nicht lebenslang, auf diesen Tag hin und überlassen nichts dem Zufall, um auf die Minute genau perfekt auszusehen. Nur das Ausmaß der dafür erforderlichen Anstrengungen ist unterschiedlich. Ich bin gespannt, ob es Kate so gut gefallen hat, dass sie irgendwann noch ein zweites Mal heiratet. Das hat bei vermeintlichen Traumhochzeiten ja durchaus Tradition.
Die Kollegen und ich besetzen nach und nach ein großes hölzernes Bierfass, das zum Stehtisch umfunktioniert wurde und verbringen einen schönen Abend mit erfrischend wenig Berufsthemen. Um Mitternacht hört die Musik auf zu spielen, aber einige Runden können wir noch bestellen. Und so fahre ich erst gegen 3 Uhr nach Hause, schneie auf den letzten Metern noch bei 7-Eleven rein und hole mir noch ein Schlenderwasser. Licht aus, Augen zu.
Sag mal, sauft ihr da jeden Tag?
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