Donnerstag, 19. Mai 2011

Donnerstag, den 28. April 2011 - Diana

Haltet die Welt an – es wird geheiratet! 

“Kaum heiratet ein Prinz, drehen die Frauen durch, es ist ein Rätsel.” So lautet der Facebook Eintrag von meinem Chef. Und irgendwie hat er Recht. Morgen ist der große Tag der beiden Inselaffen und ein wichtiges Medienspektakel zur Füllung sinnlosen Contents. Meine Kolleginnen und ich haben unsere Arbeit für morgen in den Meeting Raum verlegt- denn da steht der Fernseher. Wie gut das die Menschen, die ohne TV leben nicht mitbekommen was die Engländer für einen Aufwand betreiben. Ich hab mich auch gegen Fernseh entschieden in meinen vier Wänden. Mein Problem ist, dass ich nicht multitaskingfähig bin. Sobald ein Computer oder Fernseh läuft, bin ich vertieft und abgelenkt, ich kann mich dann nicht mehr unterhalten oder telefonieren. Es ist nicht so das mich das stört, weil ich mich einer Aufgabe 110 % widmen muss und zu schnell abgelenkt werde. Ich möchte dem ganzen Medienwahnsinn, trotz Ausbildung als Mediengestalterin, damit entkommen. Ich finde schon lange, dass es einfach zu viel ist. In schlechten Tagen rege ich mich sogar über den Aufbau einiger Supermärkte auf. Real zum Beispiel. Wenn ich nicht genau weiss welchen Joghurt ich essen möchte, dann verweile ich vor diesen Kühlregalen minutenlang und werde zugedröhnt mit Marken, Farben, Früchten und schleckenden Zungen in Logoformat. Ich kann mich nicht entscheiden und das ist ja auch das Ziel einer solchen Kette. Produkte, die sich gut verkaufen lassen, werden im direkten Sehwinkel also ca. auf 1,60m Höhe in den Regalen platziert. Genau wie all die Schokoriegel an den Kassen - was kleines naschen für unterwegs für nur zwei Euro. Am Fleischstand wird mit bestimmten Lichtern gearbeitet damit es saftiger aussieht, ähnlich ist es in der Obst und Gemüseabteilung. Knallrote Äpfel und satte grüne Gurken suggerieren Frische und beeinflussen mein Konsumverhalten. Und leise ertönen Vormittags die angenehmen Radiohits die Familien und ältere Leute den Griff zum Produkt spielerisch vereinfachen “Ding Dong, verehrte Kunden haben sie schon unser Angebot der Woche gesehn... .” Es ist die Hölle!

Wenn am Ende eine schlecht gelaunte Kassiererin meinen Einkauf über das Band zieht, mit einer Aggression die den Joghurt fast zerreißt, fühle ich mich wieder wohl – ein knurrendes “12 Euro und 70 Cent” runden meinen Einkauf ab und verleiten mich zu einem übernetten “Auf Wiedersehen und schönen  Tag noch.” Ähnlich abstoßend finde ich Kinderkarussells. Für die Jungs gibt es Bagger, Feuerwehrautos, Polizeiwagen und Motorräder. Die Mädels haben Pferde, Kutschen und Fahrräder. Die Eltern platzieren ihre Kinder ohne groß drüber nachzudenken, ist ja auch fraglich ob es Sinn macht was ich darüber denke. Jedoch finde ich das Kindern auf diesem Weg im frühen Alter schon eine Richtung vorgegeben wird, in die sie gehen sollen. Und diese Art Menschen nicht selbstständig entscheiden zu lassen kotzt mich an. Wenn dein kleiner Sohn auf die Kutsche will, bedeutet das ja nicht gleich das er Balletttänzer wird und selbst wenn, was wäre daran falsch wenn es ihn mal glücklich macht? Und trotzdem würde es die Gemüter der meisten irgendwie stören wenn die Kinder nicht geschlechtgerecht platziert sind. Blau für Jungs und rosa für Mädels – und der Weg diesem Massending zu entkommen ist hart und fast unmöglich. Ich will das runde Ufo das man selber drehen kann ein Leben lang fahren!

3 Kommentare:

  1. wir haben ja früher auch gepopelt, jedoch haben wir uns geschämt. schöner text! ;)

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  2. Das Supermarkt-Thema ist ein Renner diese Woche; ich hab es ansatzweise am Samstag.

    Und beim Ufo stimme ich zu! :)

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  3. Ich bin einfach nur froh das es hier viele kleine türkische Händler gibt :-)

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