Donnerstag, 19. Mai 2011

Donnerstag, den 28. April 2011 - Silke

So, morgen ist es also soweit. Der Prinz heiratet – und dazu noch eine Bürgerliche! Märchen und Mädchenträume werden war, die UK freut sich über einen unverhofften Feiertag und die Londoner, die es können, haben schon vor Monaten einen Flieger nach irgendwohin gebucht, damit sie das Drama nicht live miterleben müssen. Das passt also ganz gut mit den Touristen, die im Umkehrschluss einen Flieger nach London gebucht haben und nun schon seit Tagen in Central London auf der Strasse schlafen, damit sie das Drama auf jeden Fall live miterleben können. Und zwar in der ersten Reihe! Mittendrin statt nur dabei.

Where you lay your love, you lay your life. Ich frage mich, ob Waity Katy den guten Wills unter normalen englischen Datingumständen kennen und lieben (ich hoffe doch!) gelernt hat? Unwahrscheinlich, das wäre eher Harry’s style. Trotzdem eine interessante Vorstellung: Uniparty, natürlich. Sie, zu kurzer Rock, albernes Make-Up, tiefer Ausschnitt, beugt sich über den Billardtisch und lächelt ihm verführerisch zu (so glaubt sie zumindest! Nach 3 Flaschen WKD (Himbeere) ist das schwer einschätzbar). Sie setzt an und liegt komplett daneben – ihr Billardstock trifft alles, nur nicht den Ball. Cue William! Er sagt etwas zu seinen Kumpels an der Bar, die Jungs grinsen sich wissend an. Mit selbstsicheren Schritten nähert er sich dem Billardtisch, bis er schon fast zu dicht neben ihr steht und sagt: „You alright love? Looks like you need some help. Here, let me show you how it’s done.“ Er nimmt den Billardstock aus ihrer Hand (mit vielfach bewährtem Griff, die Hände berühren sich) und haut gekonnt 3 Bälle rein. Kein schwarzer dabei! Katie ist zu Recht beeindruckt, obwohl sie sich eigentlich nicht beeindrucken lassen wollte – nicht von ihm. Schließlich weiß sie ja, WER er ist. Katie: „That was well good. I am Katie, by the way.“ William: „Thanks, darling. If you play your cards right you might just get lucky and I’ll teach you a thing or two“ (seine Kumpels können an dieser Stelle vor Lachen nicht mehr an sich halten – he’s the man). “I’m William. Can I get you a drink?”
Wenig später verlassen die beiden die Lokalität (eine für den Abend umdekorierte Turnhalle) und nehmen den Nachtbus. Wohin? Ins Glück natürlich! Aber erstmal in seine Studentenbude, da kann man sich ungestört unterhalten/Briefmarken zeigen/DVD gucken. Der Rest ist ab morgen Geschichte.

In der Tat haben sich die beiden wahrscheinlich ein Jahr lang gegenseitig ignoriert, weil ja Prinz/Bürgerliche/wir tun ganz normal usw. und haben dann einen ersten Orangensaft beim Poloturnier geteilt. Langweilig – oder etwas, an dem man sich gerade in der heutigen Zeit, in der gefühlte 75% aller Ehen nach 4 Jahren wieder geschieden werden, ein Beispiel nehmen sollte? Ich kann mich nicht entscheiden. Ich bin mir mittlerweile aber ziemlich sicher, dass eine Beziehung bessere Chancen auf Dauer hat wenn man ein Haus zusammen kauft und finanziell drin steckt, als wenn man heiratet. In Zeiten, in denen schnelle Scheidungen auf großen Werbetafeln neben Autobahnstrecken angepriesen werden, es online kostenlose Beratung gibt und gefühlte 65% aller Ehepartner fremdgehen neige ich dazu, mich von dem Traum der großen Liebe und der großen, unbedingten Treue zu lösen. Gibt es so was noch?

E. hat mit seinem ROR (Return on Relationship – da kann man sehen, wofür ein BWL Studium gut sein kann) als Indikator eine guten Beziehung, die die Jahre überdauern kann, vielleicht gar keine dumme Idee gehabt. Die Rechnung ist wie folgt: (Anzahl der Tage, die man schon zusammen ist weniger der Tage in dieser Zeit, die man sich nicht gesehen hat weniger Anzahl der Tage, an denen sie ihre Periode hatte = Anzahl der Tage, an denen man sich gesehen hat und Sex hätte haben können). (Dieses Ergebnis dann wiederum weniger der Tage, an denen man keinen Sex hatte, ergibt den ROR Prozentsatz). Der ROR Prozentsatz sollte lt. E. bei 70% liegen.

In diesem Sinne – Katie und Wills, ich wünsche euch einen ROR von 75%, Humor, Freude, Lachen und Weinen. Bleibt zusammen, mindestens bis das Königreich euer eigen ist und gebt mir doch bitte den Glauben an Romantik und Liebe zurück. God save the queen.


Remember, we all stumble, every one of us.  That's why it's a comfort to go hand in hand.  ~Emily Kimbrough

4 Kommentare:

  1. Find ich sehr gut und traurig aber ich bin voll deiner Meinung was die Liebe angeht - krasse Zeit heutzutage. Und alle scheinen so zu denken.

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  2. Ich will aber nicht so denken :/

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  3. Mensch Silke!

    ROR= Tage an denen man Sex hatte GETEILT durch die Tage an denen Sex (theoretisch) möglich gewesen wäre. Das Ergebnis mit einhundert multiplizieren!

    Wath your Math!

    E.

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  4. Haha, Silke, schön dass es jemanden auffällt. Fehlt nur noch, dass jemand erwähnt, dass die Kugeln beim Billiard nicht Bälle heißen und es nur eine schwarze davon gibt ;)

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