Dienstach
is die kleine Schwester vom Montach. Genauso scheiße wie nett.
Halb
sechs, der Motor brummt. 45 Minuten später stehe ich wieder im
Hinterhof von Gelsenkirchen. Fast exakt da, wo ich gestern auch schon
war. Diesmal aber auf den schlammigen Parkplatz mit den abgrundtiefen
Schlaglöchern. Glück ist bekanntlich eine Arschlochsau, deswegen
hat es über Nacht noch mal geregnet. Die Schlaglöcher sind bis zur
Oberkante mit Regenwasser aufgefüllt, der Staub hat sich mit dem
Wasser zu einen schmierigen Film vereint auf dem es kaum ein Halten
gibt. Positiv denken, wenigstens staubt es nicht so.
Ich
drehe zwei Runden, rangiere ein paar mal vor und zurück bis ich den
Anhänger so positioniert habe das er halbwegs Grade steht. Wenn man
Pech hat, steigt man aus, versinkt bis zu den Knöcheln im Schlamm,
stellt dann fest das der Anhänger so beschissen in einen Loch steht
das man ihn nicht abgehängt bekommt und darf dann das ganze Spiel
von Vorne beginnen. Glück gehabt, ich versinke nur 5cm tief im
Schlamm und bekomme den Anhänger gleich beim ersten Versuch ab.
Doppelglück, direkt nach dem Anmelden kann ich zum Kippen rein
fahren. Normal ist das nicht. Normal wäre, zwei bis drei Stunden
warten bis man dran kommt.
Meine
Tourenplanung sieht nur einmal Gelsenkirchen Hinterhof vor. Ich habe
meine Zweifel das es so bleibt und mache nach dem Abladen erst einmal
Pause. Die zwei Stunden sind ja irgendwie einkalkuliert. Und die Zeit
mit Arbeit verschwenden, will ich nicht. Ich hab kein Bock an diesen
Dienstag. Andere haben eine kurze Woche, Freitag ist Brückentag.
Nicht für mich, mein Brückentag wurde gestern gestrichen. Glück,
du Arschlochsau.
Mir
klappen die Augen zu, ich leg mich ne Stunde aufs Ohr bevor ich die
Heimfahrt antrete. Meine Laune wird nur durch die vage Hoffnung auf
frühen Feierabend aufrecht erhalten. Aber wie es so ist, mein Glück
habe ich für diesen Tag schon komplett aufgebraucht. Nach der
Ankunft aufm Hof darf ich noch schnell das Fahrzeug wechseln und
einmal nach Dormagen fahren. Hier heißt es wieder warten auf den
Kranfahrer, ohne den geht nix. Nach knappen 30 Minuten Warten kommt
dann auch jemand. Aber wir sind ja nicht im Ruhrgebiet, von alleine
kommt der nicht auf die Idee das ich was von ihm wollen könnte. Also
nochmal aus den LKW gesprungen, Kranfahrer angesprochen und schon
kann es losgehen. Zurück zum Hof, Auto leer machen, für den
nächsten Tag vorladen, zweites Auto - das ich für Freitag brauche -
schon mal vorladen. Feierabend.
Meine
Abendplanung sieht vor wichtigen Schreibkram zu erledigen. Um 18 Uhr
lege ich mich für eine Stunde hin, bin irgendwie müde. Um 3 Uhr
werde ich wach und überlege das nachzuholen, was ich mir eigentlich
für den Abend vorgenommen hatte. Ich verwerfe den Plan und dreh mich
noch einmal um. Um 4 ist die Nacht schon wieder vorbei.
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