Lange geschlafen. 4 Stunden arbeiten gegangen. Ich will nicht mit den Stunden ins Minus rutschen. Mit Kolja war ich in die SUSI gegangen zum Essen. Gute Idee. Kolja erzählt mir, dass er sein Studium schmeißen will. Gute Idee? Fragezeichen. Ich sage nichts dazu. Habe da gerade kein Urteil dazu. Im Zweifelsfall ist es das Beste, wenn er macht, was er für richtig hält.
Ich komme nach der Arbeit nach Hause und es läuft schöne
Musik in der Küche (ein downbeatiger Remix von Sokos 'I'll kill her'), aber
keiner da. Ich mache lauter und freue mich. Ich wollte immer noch ein Schild an
die Küchentür machen: „Mit Bass gekocht“
Wenig später treffe ich im WG-Flur Lara und Palle, die auf
dem Weg nach Bötzingen sind. Also doch jemand daheim. Ah, Lärm aus Franzis
Zimmer... Ich schaue hinein und da stehen die beiden schönen Mädchen, mich mit
breitem Lächeln anschauend. Beide mir zugewand, Franzi vor Mareike. Etwas
errötete Gesichter und leichte und bequeme Stoffbekleidung tragen sie. Ich
erfahre, dass sie 'jogieren'. Ich freue mich über die freundliche Situation und
schließe im Rückwärtsgang wieder die Türe.
Später am Tag fragt Franzi mich, ob ich Lust habe mit in
Schmidts Katze zu kommen, da spielt Matou Noir und danach Rasga Rasga. Ich
denke kurz an den letzten Abend und sage Ja. Gar nicht viel später treffen wir
uns dann in der Küche, das gemeinsame Kochen fällt wegen Zeitmangel aus. Wir
sitzen trotzdem zusammen, ich esse mein Brot, die Mädels essen ihre schnell
gekaufte und zubereitete TK-Pizza. Mit Spinat drauf. Außerdem haben sie einen Wein
aus Ihringen gekauft, Sonderangebot. So sitzen wir in der Küche und stoßen an.
Mein Alkoholfasten ist also gebrochen. Wir machen uns keinen Stress, obwohl ja
eigentlich Zeitnot ist. Wir rufen Franzis Freund an und geben durch, dass wir
später kommen. Und trinken den Wein aus. Jut, jetzt geht’s aber los. Mit dem
Radl über die Dreisam, geparkt, hingegangen, Wegbier ausgetrunken und mit
Leuten vor dem Eingang getroffen und gequatscht. Als wir dann rein sind,
mussten wir feststellen, dass Matou Noir schon gespielt hatten. Verpasst. Aber
halb so wild, denn jetzt kam schon die nächste Band. Die Stimmung war gut und
wir haben getanzt. Als ich mich umsah, fiel mir auf, dass ich niemanden kannte.
Und das gefiel mir. Tanzen, ein bisschen Bier trinken. Warm. Jacke ausziehen
und in die Fensterbank legen. Ich habe schon lange nicht mehr zu skaiger Musik
getanzt. Irgendwann, nach der zweiten Zugabe ist auch dieser Act durch. Die
Menschen gehen raus und schauen sich im Vorübergehen an. An der Bar gibt es
noch Bier. Draußen mieselt es und die Leute tummeln sich unter den Zeltdächern
auf den aufgestellten Sofas. Was danach passierte weiß ich gar nicht mehr so
genau. Ich tanze aus Platzmangel kurz auf einem Tisch, oben auf der kleinen
Stage, zwischen den Mädels. Die Stimmung ist klasse, es macht Spaß hier zu
sein. Irgendwann gehen Franzi, Lukas und Mareike nach Hause. Ich bleibe noch.
Treffe Joachim aus dem DG. Wir reden wahrscheinlich über Frauen und wenig
später tanze ich mit einer auf der leeren großen Tanzfläche. Das macht Spaß,
aber ich bin total besoffen. Vielleicht deshalb. Wir wollen nach Hause, aber
ich kann meine Jacke nicht finden. So betrunken wusste ich auch gar nicht mehr,
wo ich sie abgelegt hatte. Obwohl, doch ich bin mir sicher, sie auf das Sofa
oben gelegt zu haben. Sie ist nicht mehr da. Ich darf an der Bar noch einen
Zettel ausfüllen, mit der Beschreibung der Jacke und meinen Kontaktdaten. Es
ist gar nicht so einfach sich betrunken auf die wichtigen Details eines
verschwundenen Kleidungsstückes zu konzentrieren. Ich hatte das Gefühl verhört
zu werden, ich darf nichts falsches schreiben. Bescheuert. Egal. Ich komme eh
nochmal wieder. Ich frage meine Tanzpartnerin, ob sie mit zu mir kommt. Sie
kommt mit. Jacke weg aber eine liebe Frau dabei.
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