Work-Life-Balance
Mir steckt morgens mal wieder ein
wenig das anstrengende Wochenende in den Knochen. Aber das war es wert! Ich bin
trotzdem froh, dass ich heute und morgen vom „Home Office“ aus an meinem
Projekt in den USA arbeiten kann. Aufgrund der Zeitverschiebung (MESZ -6)
beginne ich aktuell eh häufig erst richtig zu arbeiten, wenn meine Kollegen
bereits den Feierabend vor Augen haben… Apropos Feierabend: letzte Woche habe
ich endlich mein (persönliches) iPhone mit dem Firmenkalender und -Email
Account synchronisiert. Ich war wirklich begeistert wie einfach, problemlos und
schnell das funktionierte. Praktisch. Die Benutzerfreundlichkeit, definiert als
Produkt aus Effektivität, Effizienz und Zufriedenstellung, erscheint mir jedoch
täglich fragwürdiger. Seit der Synchronisation erreichen mich 24/7 Nachrichten
und Termine auch außerhalb der Arbeitszeiten und meines
Zuständigkeitsbereiches. So auch heute ständig. Es stört mich – „…doch wenn es
klingelt, bin ich rasend schnell am Telefon, es kann doch sein, dass mich
irgendwer braucht.“
Privat helfe ich wiederum
jederzeit gerne. Das ist etwas anderes. Deshalb bin ich heute ja auch bei
meiner Cousine in Münster. Meine Cousine hat bald Geburtstag und möchte zuvor
Ihren morschen Balkon erneuern. Sie müsste 38 werden. Hart nachgedacht…. Genau,
Sie ist 15 Jahre älter als ich. Als ich dann den Balkon in Augenschein nahm,
musste ich noch härter nachdenken, als bei ihrem Alter. Was für eine vermurkste
Anbaubalkon-Konstruktion. Und dann auch noch im 3. Stockwerk. Ich erinnere mich
an meinen Vater, der auf seinen betrieblichen Baustellen sowie im Familienleben
immer so furchtbar motivierende Worte sagte wie: „Wo ein Wille ist, ist auch
ein Weg!“, „Von nichts kommt nichts!“, „Ey! Mach das vernünftig da!“ und „Einem
Ingenieur ist nichts zu schwoer!“. Ich arbeite motiviert und
eigenverantwortlich ganz entspannt von 10 – 18 Uhr.
Meine Cousine kommt heim und
erfreut sich schon einmal an dem soweit sichtbaren Ergebnis. Wir fahren zum
Abendessen in einen anderen Stadtteil zu Yvonne – selbstverständlich mit dem
Fahrrad. Dort esse ich zum ersten Mal eine selbstgemachte Spargeltarte. Vorweg
Grissini mit einem köstlichen Schinken umhüllt. Dazu jede Menge trockenen
Weißwein. Das perfekte Dinner. Anschließend verlieren wir drei uns in
weinsinnige Unterhaltungen über Identität, Individualität und Sozialverhalten,
wobei drei doch recht unterschiedliche Ansichten aufeinander stießen. Bravo!
Tune des Tages: Gisbert zu Knyphausen – Sommertag
„Manchmal glaube ich, dass ich zu
langsam bin
für all' die Dinge, die um mich
herum geschehen.
Doch all' die Menschen, die ich
wirklich, wirklich gerne mag,
sie sind genauso außer Atem wie
ich…“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen