Montag, 19. Mai 2014

Montag, den 28. April 2014 - Christoph



Liebes Tagebuch,

es ist gerade eine regnerische Zeit. Nachdem der letzte Monat eigentlich viel zu trocken war, regnet es jetzt ordentlich nach. Die Dreisam ist fast schon wieder zu einem reißenden Fluss geworden. Vor ein paar Jahren ist mal ein Obdachloser drin ertrunken. Er wollte ein Fahrrad rausziehen, glaube ich, und wurde dann selbst rausgezogen, raus aus der Stadt und irgendwo flussabwärts am Ufer hängen geblieben. So stelle ich's mir gerade vor. Wenn ich mit meinem Klapprad (Jens) jeden morgen über die Dreisam fahre, dann schaue ich nach rechts, Richtung Frankreich, Richtung Rheinebene. Ich liebe diesen Anblick. Dieses Gefühl der Freiheit. In der anderen Richtung liegt der Schwarzwald. Berge sind zwar schön, aber geben mir niemals dieses Gefühl der Freiheit. Vielleicht liegt es daran, dass ich in der norddeutschen Tiefebene aufgewachsen bin. Wie auch immer...
Es war gar nicht so schwer heute aufzustehen. Ich war ohne Quälerei um 8:10 Uhr bei der Arbeit und damit zufrieden. Das Wochenende ohne Alkohol hat sich gelohnt. Meinem Kollegen ging es nicht so gut. Er hat Bauchprobleme, nachdemse gestern Hackfleisch mit 'Stich' zwar gut durchgebrachten, aber eben doch gegessen haben. Das habe ich auch schon Mal gemacht, vermeintlich tiefgefrorenes Hackfleisch aus dem vergletscherten Pseudo-Tiefkühlfach, zwar gut gebraten und doch fast vergiftet, zu mir genommen. Kotzen, Kacken, Sterben. Nene, das mach ich nicht nochmal.
Als ich heute morgen mein Handy vom Flugzeugmodus zurück in den AV-Wanzenmodus stellte bimmelte es, eine SMS von Medea. Ob sie morgen (also heute, die SMS war von der letzten Nacht) bei uns in der WG übernachten könnte, sie kommt durch Freiburg auf dem Weg von Göttingen nach Colmar. Schnell zurück geschrieben, dass das klar geht und ab über die Dreisam zur Arbeit. Dort habe ich gearbeitet. Am Computer. Teambesprechung um halb elf mit Kuchen von der italienischen Großmutter der halbitalienischen Kinder meiner Kollegin. Wir müssen uns mehr bemühen Projekte an Land zu ziehen. Denn die Koreaner kommen überhaupt nicht aus dem Quark und wir können nicht mehr ewig auf die warten. OK.
Ich habe endlich wieder super geiles Mittagessen in der SUSI bekommen, die Osterferien sind vorbei. Nach dem Mittagessen wurde ich müde und habe etwas über Schrittmotoren gelesen und über Schaltregister und Leistungstreiber. Dann habe ich ein bisschen von einer Elektronikwerkstatt geträumt. Abends gab's noch ein Gespräch mit meinen Chefs, was sehr angenehm war, und dann habe ich ein bisschen aufgeräumt und bin nach Hause gefahren. Dort erwartete mich schon ein Briefumschlag auf dem Schreibtisch, nebst 3,80 von Lisa für's ausleihen vom Punto (Ünschi). Der Briefumschlag lag zuletzt auf dem Postamt und musste, da es sich um ein Einschreiben handelte, dass ich letzten Freitag nicht entgegennehmen konnte, mit einer Vollmacht von Lisa abgeholt werden.  Die Erwartung erfüllte sich beim Blick auf den Absender: Kulturkosmos. Fett, das Fusion-Ticket in der Hand. Wo hänge ich es hin? Oder verstecke ich es lieber, nicht dass es jemand klaut?  Dann habe ich es einfach auf dem Tisch liegen lassen. Als Medea dann kam, sind wir einkaufen gegangen. Sie hatte eine super Idee: Zum Abendessen Spinat, Kartoffeln und Spiegelei zu essen. Ich habe das dann noch um Fischstäbchen ergänzt. Der Mann vorm Treff3000 bekam von mir zwei Euro und hat mir dafür Gutes gewünscht, das war nett. Auch dass wir dann mit meinen Mitbewohnern zusammen in der Küche saßen und gemeinsam gegessen haben, war sehr nett und witzig. Medea hat nen super Humor. Ich lache wenn sie lacht und sie lacht wenn ich lache. Das sind sehr gute Voraussetzungen für eine spaßige Zeit.
Jetzt sitzen wir nebeneinander, sie schreibt ihr Tagebuch und ich schreibe mein Tagebuch. Das ist ein schönes Gefühl und sicher nett anzusehen :) Vielleicht schauen wir noch eine folge Karambolage und dann will ich schlafen, morgen früh will ich früh aufstehen und sollte eigentlich joggen gehen.

Gute Nacht liebes Tagebuch!

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