Freitag, 23. November 2012

Freitag, den 02. November 2012 - Christoph Sch



Wieder mal klingelt der Wecker um 7:00 Uhr. So regelmäßig immer dieselbe Uhrzeit, dass ich schon fast ohne Wecker wach werde. Um 8:15 Uhr bin ich in der Uni. Die Vorlesungen sind heute zur Abwechslung mal sehr interessant und ich fühle mich nicht, als wäre ich umsonst so früh aufgestanden. Nach der Uni gehe ich im nächstgelegenen Wald eine große Runde laufen. Es gibt in dem Wald zwei Laufstrecken, die von meinem Wohnheim aus entweder 4,5 km oder 9,5 km betragen. Nicht gerade eine Glanzleistung, aber für meine Verhältnisse schon eine ordentliche Strecke. Den restlichen Nachmittag verbringe ich mal wieder mit der Ausarbeitung unserer Gruppenarbeit.

Abends bin ich bei einem Kumpel zum Abendessen eingeladen. Er hatte leider nicht das Glück in dem Wohnheimviertel ein Zimmer zu finden. Dafür liegt seine Wohnung näher an der Innenstadt und ist daher ein gern aufgesuchter Ort, um sich für nächtliche Aktivitäten in der Innenstadt vorzubereiten. Bei einem anderen Kumpel, der auf dem Weg dorthin wohnt, mache ich einen kurzen Halt. Er hat mich gebeten, ihm meinen Rucksack für eine Rundreise zu leihen. Ich ärgere mich darüber, dass ich ohne Reisepass nach Schweden gereist bin und den Trip deshalb nicht selber mitmachen kann. Es geht von Stockholm über Tallinn, Moskau, St. Petersburg und Helsinki wieder zurück nach Stockholm. Meinen Rucksack soll er natürlich gerne haben, denn ich habe derzeit ja keine Verwendung dafür.

Als ich gerade wieder auf mein Radel steige und losfahren will, gibt es einen lauten Knall. Schnell ist mir bewusst, dass es gerade meinen Vorderreifen zerlegt hat. Wieder einmal ärgerer ich mich! Diesmal, weil ich noch vor einer Woche so naiv gewesen bin, nach einem Plattfuß nur den Fahrradschlauch erneuert zu haben statt gleichzeitig auch Geld für den Mantel auszugeben. Ich hatte doch ganz genau gewusst, dass der Mantel ebenfalls hinüber ist, aber ich wollte ja unbedingt Geld sparen und habe es nicht eingesehen, für die letzten sechs Wochen meines Aufenthaltes noch beides zu erneuern. Wie auch immer, passiert ist passiert. Ich klopfe also erneut an der Tür meines Kumpels und leihe mir sein Fahrrad.

Beim Abendessen gibt es einen Selbstkreierten Hackbällchenauflauf, den wir mit Bier und Schnaps runterspülen. Die spärlich eingerichtete Studentenbude bietet weder Esstisch noch Stühle. Ich sitze auf dem tiefen Sofa und versuche mit halbwegs ernst gemeinten Tischmanieren von dem Teller zu Essen, der neben Laptop und Vorlesungsunterlagen auf dem Schreibtisch steht. Es klappt mehr schlecht als recht, aber da wir bereits Schnaps vor dem Essen getrunken haben macht es niemandem etwas aus. Mir auch nicht. Zur späteren Stunde gehen wir noch in die nächstgelegene Absteige. Zu unserem Entsetzen sind wir fast die Einzigen, die ohne Halloweenoutfits auftauchen. Wie bereits erwähnt ist dieser Verkleidungskram nichts für mich und ich verabschiede mich an diesem Abend relativ früh. Als ich das Licht in meinem Zimmer ausmache, steht auf meinem Wecker 1:30 Uhr. Ich brauche keine fünf Minuten, um seelenruhig zu Schnorcheln.

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