Neun Kilo. Wer sich schon mal den Pfand für einen
24er-Kasten Bier zurückgeholt hat, weiß, wie
sich neun Kilo anfühlen, wie sie in der Hand liegen und
langsam aber sicher immer schwerer
werden und den Arm runterziehen, während einem der
Getränkemarkt mit jedem Schritt
unerreichbarer erscheint.
Dabei fühl‘ ich mich gar nicht sooo viel leichter. Aber
hey, warum sollte ich das Urteil der
Waage anzweifeln, ausgerechnet in einem der so seltenen
Momente, in denen sie mal für mich
aussagt? So ein Freak bin ich nun auch wieder nicht.
Sagte er, nachdem er dem Internet von seiner Diät erzählt
hat. Nun ja. Jetzt ist es auch egal,
machen wir es also offiziell: „Hallo, mein Name ist Thomas
und ich zähle Kalorien.“ Oder
präziser gesagt: Ich lasse zählen. Unsere schöne, neue Welt
beschert uns nämlich nichts, das
es nicht gibt. Darum habe ich die Rechnerei ausgelagert bzw.
hinein gelagert. Ins Telefon. Die
App. nennt sich „Shape Up“ und ja, natürlich schäme ich
mich. Aber scheiße, was soll ich
machen? Es funktioniert. Und zwar so was von!
Aber ganz ehrlich, wenn Du plötzlich kurz davor bist, die 90
Kilo zu schrammen, dann einen
ZEIT-Artikel über das (laut jüngsten Studien) neue
Krebsrisiko Nummer 1, das in der
Bauchhöhle eingelagertes Viszeralfett, liest und eine
Freundin hast, die eben nicht nur ein
zauberhaftes Wesen und einen klugen Kopf hat, sondern auch
Kleidergröße 36, dann hast Du
wirklich genug Gründe um grundlegend was an Dir und Deinem
Lebensstil zu ändern. Ernsthaft,
mein Schweinehund kann froh sein, dass ich ihn noch nicht
nach China exportiert habe.
Und das Schönste an diesen 9 Kilo ist ja, dass ich mir jetzt
so viel öfter mal was gönnen kann,
worauf ich wirklich Bock habe. Einen schönen Kasten
Augustiner zum Beispiel.
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