Heute Morgen klingelt der Wecker erst um 8:00 Uhr. Wir
treffen uns bereits um 10:00 Uhr unten auf dem Parkplatz. Ich habe mich einer
Gruppe Studenten angeschlossen, die ein Auto hier haben und damit nach Vimmerby
zu einem Elchpark fahren wollen. Obwohl ich schon mehr als 3 Monate hier bin,
habe ich bisher noch keinen Elch gesehen. Das soll sich heute ändern. Pünktlich
geht es auf die leere Autobahn und wir kommen eine Stunde vor Beginn der
Safaritour in Vimmerby an. Wir bekommen schon mal einen heißen Kaffee angeboten
und können uns auf der Farm etwas umsehen. Beeindruckend großes Gelände, und
einige Elche kann man schon im Freilaufgehege der Farm laufen sehen. Die Safari
besteht daraus, dass sich die Besucher in einen Anhänger hineinsetzen, der an
den Seiten offen ist und vom Trecker durch das Gehege gezogen wird. Auf den
kleinen Anhängern sitzt man Rücken an Rücken und guckt nach außen in Richtung
der offenen Seite. Nachdem Trecker und Anhänger mitten in der Herde stehen
bleiben, fängt der Farmer an Leckerlies wie Apfel- und Kartoffelspalten in den
Innenraum des Anhängers zu werfen. Die Elche stürzen sich darauf, als hätten
sie tagelang nichts zu futtern bekommen. Nicht ganz ungefährlich denke ich im
ersten Moment. Ein ausgewachsener 700 kg schwerer Elch stürzt sich auf den
Anhänger zu und steckt seinen Kopf so tief in den Innenraum des Anhängers, dass
wir mit unseren Köpfen ausweichen müssen um nicht mit dem Geweih zu
kollidieren. Natürlich weiß ich, dass die Viecher nicht mit uns kämpfen wollen.
Es kommt mir allerdings auch nicht so vor, als wären sie sich im Klaren
darüber, was sie mit ihren Antennen anrichten könnten, wenn sie damit einen
unserer Schädel treffen. Die Elche sind sehr zutraulich und lassen sich sowohl
aus der Hand füttern als auch anfassen. Natürlich schießen wir einige Fotos und
versuchen uns gegenseitig mit einzigartigeren Motiven zu übertreffen. Ich
stecke mir dabei einen der dreckigen Apfelspalten in den Mund, um mir von der
Elchkuh direkt aus dem Mund fressen zu lassen. Sie lässt sich sofort darauf ein
und drückt mir einen fetten Schmatzer auf, während mein Kumpel neben mir den
Auslöser seiner Kamera drückt. Yes!
Während meines Schwedenaufenthaltes verrückte Fotos mit
Elchen schießen, check!
Wir kommen pünktlich zum späten Bundesliga-Sonntagsspiel in
unserem Wohnheimviertel an. Ich setzte mich mit Kaffee und Keksen direkt an
meinen Rechner und schaue mir das Spiel Werder gegen Mainz an. Werder gewinnt
das Spiel mit 2:1 und Aaron Hunt ist mit seinen zwei Buden der „winner of the
match“.
Im Wohnheimviertel gibt es eine kleine
Fahrrad-Selbshilfe-Werkstatt, die jeden Donnerstag und Sonntag von 19:00 bis
21:00 Uhr geöffnet ist. Ich kaufe mir dort sowohl einen neuen Fahrradschlauch
als auch einen neuen -mantel und ziehe sie gleich auf die Felge. Zurück in
meinem Wohnheimzimmer, schnappe ich mir ein Buch und lege für den Rest des
Abends nur noch die Füße hoch.
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