Sonntag, 25. November 2012

Sonntag, den 04. November 2012 - Julian



Der Sonntag gehört dem Amateurfußball. War so, ist so, bleibt so. Da sich meine Mannschaft bereits um 10.45 Uhr trifft, verpasse ich den „Doppelpass“. Eigentlich gibt es nichts Schöneres, als in den Sonntag zu starten und die Gin getränkte Stimme von Jörg Wontorra zu hören. Allerdings erlebt man sämtliche Fußballphrasen aus der Sendung auch später beim eigenen Spiel.
Wir spielen heute gegen den Tabellenletzten. Es ist wie jeden Sonntag. Einige Spieler sind betrunken, andere kommen zu spät. Eine typische Kreisklassenmannschaft. Das Aufwärmen besteht aus einigen Bahnen laufen und ein paar Torschüssen. Dehnen Fehlanzeige. Die taktische Besprechung beschränkt sich auf das Nötigste. „Spielt den Ball, der Platz ist tief. Klare Dinger. Auch mal einen ablassen. Den Ball nicht springen lassen. Da muss es auch mal einen auf die Socken geben. Kopf hochnehmen. Selbst wenn der pinkeln geht, bist du da dran. Pfund. Das Spiel schnell machen.“ Hat man eine Besprechung erlebt, kennt man sie alle.
Das Spiel ist eine Frechheit. Unser Gegner ist schlecht. Wir sind noch schlechter. Die Schuld wird natürlich ausschließlich beim Schiri gesucht. Die 10 Leute, die uns zusehen, müssen denken, dass der Großteil der Spieler erst vor kurzem mit diesem Sport begonnen hat. Die traurige Wahrheit ist allerdings, dass die meisten von uns seit der Kindheit spielen. Die ganze Schnackerei im Freundeskreis, wo bei jeder Fußballübertragung behauptet wird, dass man die Bude auch noch gemacht hätte, wird an diesen Sonntagen relativiert. Wir verlieren 4:0. Verdient.
Am Abend packe ich meine Materialien für den morgigen Unterricht zusammen. Die Ferienzeit ist leider wieder vorbei. Die nächsten Ferien kommen erst in sieben Wochen. Unverschämtheit. Kaum zu glauben, dass man für sein Geld jetzt sogar schon arbeiten soll. Der Abend klingt gemächlich aus …

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