Der Sonntag gehört dem Amateurfußball. War so, ist so,
bleibt so. Da sich meine Mannschaft bereits um 10.45 Uhr trifft, verpasse ich
den „Doppelpass“. Eigentlich gibt es nichts Schöneres, als in den Sonntag zu
starten und die Gin getränkte Stimme von Jörg Wontorra zu hören. Allerdings
erlebt man sämtliche Fußballphrasen aus der Sendung auch später beim eigenen
Spiel.
Wir spielen heute gegen den Tabellenletzten. Es ist wie
jeden Sonntag. Einige Spieler sind betrunken, andere kommen zu spät. Eine
typische Kreisklassenmannschaft. Das Aufwärmen besteht aus einigen Bahnen
laufen und ein paar Torschüssen. Dehnen Fehlanzeige. Die taktische Besprechung
beschränkt sich auf das Nötigste. „Spielt den Ball, der Platz ist tief. Klare
Dinger. Auch mal einen ablassen. Den Ball nicht springen lassen. Da muss es
auch mal einen auf die Socken geben. Kopf hochnehmen. Selbst wenn der pinkeln
geht, bist du da dran. Pfund. Das Spiel schnell machen.“ Hat man eine
Besprechung erlebt, kennt man sie alle.
Das Spiel ist eine Frechheit. Unser Gegner ist schlecht. Wir
sind noch schlechter. Die Schuld wird natürlich ausschließlich beim Schiri
gesucht. Die 10 Leute, die uns zusehen, müssen denken, dass der Großteil der
Spieler erst vor kurzem mit diesem Sport begonnen hat. Die traurige Wahrheit
ist allerdings, dass die meisten von uns seit der Kindheit spielen. Die ganze
Schnackerei im Freundeskreis, wo bei jeder Fußballübertragung behauptet wird,
dass man die Bude auch noch gemacht hätte, wird an diesen Sonntagen
relativiert. Wir verlieren 4:0. Verdient.
Am Abend packe ich meine Materialien für den morgigen
Unterricht zusammen. Die Ferienzeit ist leider wieder vorbei. Die nächsten
Ferien kommen erst in sieben Wochen. Unverschämtheit. Kaum zu glauben, dass man
für sein Geld jetzt sogar schon arbeiten soll. Der Abend klingt gemächlich aus
…
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