Samstag, 24. November 2012

Samstag, den 03. November 2012 - Thomas R



8 Wochen. Und immer noch so zerknautscht, wie am ersten Tag. Ich hatte angenommen, dass
sich das schneller verwächst. Aber gut, keine Eile, das passiert sicher noch früh genug.
Außerdem ist der kleine Kaspar* ja trotzdem bzw. sowieso ein unglaublich niedliches Stück
Mensch. Mittlerweile schaut er einen sogar direkt an, wenigstens wirkt es bewusst. Und nicht
mehr ganz so apathisch und gesichtswurstig, wie vor drei, vier Wochen, als ich ihn das letzte
Mal gesehen hab‘.

Kinder, wie die Zeit vergeht. Plötzlich sind sie überall, diese Kinder. Als wäre das der neueste
Shit aus Cupertino, den einfach jeder haben muss: iKids. Mein Freundeskreis ist voll dabei und
macht diesen Trend mit, wie keinen je zuvor. Zugegeben, die Anschaffung – oder sagen wir
lieber Produktion – macht ja auch irre Spaß. Aber warum denn gleich alle auf einmal?

Bevor wir uns falsch verstehen. Ich hab‘ nichts gegen Kinder. Überhaupt nicht. Seit 17 Jahren
bin ich stolzer Onkel, seit 11 Jahren auch Pate. Und ganz ehrlich, ich find‘s gigantisch.

Also vielleicht bin ich auch einfach nur neidisch, dass es für mich gerade noch so weit entfernt
scheint, dieses Wunder namens neues Leben. Dabei könnte ich es mir finanziell inzwischen
sogar leisten. Und vor allem und sehr viel wichtiger, ich habe zum ersten Mal eine so großartige
Freundin, dass ich mir Kinder mit ihr vorstellen kann.

Aber ganz ehrlich, lasst uns etwas Zeit. Wir ziehen sehr wahrscheinlich, sehr bald zusammen
und wohnen dann nicht nur in einer gemeinsamen Wohnung, sondern auch erstmals in
derselben Stadt. Und irgendwann wird der Moment schon kommen, in dem wir es uns nicht nur
vorstellen können, sondern es einfach vollführen, Mitose, Meiose und den ganzen Rest der
zellteilenden Bi0logie. Ganz sicher nicht in acht Wochen. Aber wer weiß, vielleicht ja dann zu
Kaspars dritten Geburtstag...

(* Name geändert, Anm. d. Red.)

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