Um 08.30 Uhr klingelt ein Mitarbeiter der Müllabfuhr an
meiner Tür. Er fordert mich höfflich, aber sichtlich genervt, dazu auf, mein
Auto vorm Haus wegzufahren. Der Müllwagen komme nicht durch. Ich fahre also,
mit Trainingshose und Suns-Trikot bekleidet, meinen monströsen Twingo einmal um
den Block, um hinter dem Müllwagen wieder zu parken. Die Nachbarin, um die
sechzig Jahre alt, hat alles von ihrem Fenster aus beobachtet. Als sich unsere
Blicke treffen, nicke ich ihr zu. Sie nickt zurück und verlässt ihren
Kontrollposten. Ich hoffe, dass dieses Ereignis nicht der Höhepunkt ihres Tages
war.
Am Nachmittag bereite ich einige Unterrichtsstunden für die
nächste Woche vor. Es dreht sich um Märkte & Preise, die Bedienung eines
Messschiebers, Standortfaktoren und die Bedeutung des Wassers für den Menschen.
Abends simse (was für ein Wort) ich mit einem Kumpel, um zu
besprechen, was man am Freitagabend anstellen könnte. Das „Gespräch“ läuft wie
folgt ab:
Ich: Geht morgen Abend was?
Er: Ich weiß nicht, Basti hat auch schon gefragt. Was
schwebt dir vor?
Ich: Wäre für vieles zu haben. City, pokern, DVD,
gemütlicher Umtrunk, hemmungsloses Besäufnis …
Er: Gruppensex? Ich weiß nicht, von mir aus können wir gerne
was machen. Ich frag die Anderen mal.
Ich: Okay, frag mal rum. Ich rasiere schon mal meinen
Intimbereich.
Ein ganz normales Gespräch unter erwachsenen Männern. Reden
Frauen untereinander auch so? Man(n) wird es wohl nie erfahren …
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