Was schreibt man denn in sein Tagebuch?
7:30 Uhr der Wecker klingelt zur Winterzeit. Ich lasse mich
in 10 Minuten noch einmal wecken, um den Wecker noch mal zehn Minuten
weiterzustellen. Ich fühle mich gar nicht mal so schlecht. Gedanklich habe ich
mich auf diese Zeit vorbereitet. Wer feiern kann, kann auch ausschlafen hat mal
jemand gesagt. Ich gehe lieber zur Arbeit und quäle mich dafür aus dem Bett.
Mein Bruder, der mit meinem Auto einen langen Weg auf sich genommen hat, um
mich zu besuchen, liegt oben in meinem Hochbett. Ich liege unten in meinem
Tiefbett (normale Betthöhe). Es ist kalt in meinem Zimmer, der Rollladen lässt
fast kein Licht in den Raum, also mach ich ihn hoch und erkenne frierend, dass
es schon hell ist. Die Sache mit der Zeitumstellung funktioniert scheinbar.
Mein Geist geht unangenehme Wege. Er prüft sich ständig
selbst und schätzt ab, was er kann und können wird. Wenn das mal ne Zeit lang
nicht viel scheint, dann bekommt er es mit der Angst zu tun. Depression,
Lebensangst. Nicht Angst ums Leben, sondern Angst vorm Leben. Angst vor allem.
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