Freitag, 30. November 2012

Adventskalender 2012

Jawohl! es gibt auch dieses Jahr einen Adventskalender von DeinLieblingsmensch. Mit (wer hätte es gedacht?) 24 Türchen voller Überraschungen und Empfehlungen in Form von Musik, Film oder Text. Der weihnachtliche Bezug ist zwar meist zwischen den Zeilen versteckt oder erst gar nicht vorhanden, aber wem der Kontext wichtig ist, kann ihn ja auf seinen Wunschzettel schreiben, zwischen Playstation 3 und X-Box 360. Haut schon mal den Nagel in die Wand, ab morgen geht es los!

Um in Stimmung zu kommen, singt Jimmy seinen Lieblingsweihnachtssong 12 Days of Christmas für euch.



Viel Spaß und nicht vergessen, bevor man ins Bett geht: die Kerzen auspusten!

Donnerstag, 29. November 2012

Sonntag, 25. November 2012

Sonntag, den 04. November 2012 - Julian



Der Sonntag gehört dem Amateurfußball. War so, ist so, bleibt so. Da sich meine Mannschaft bereits um 10.45 Uhr trifft, verpasse ich den „Doppelpass“. Eigentlich gibt es nichts Schöneres, als in den Sonntag zu starten und die Gin getränkte Stimme von Jörg Wontorra zu hören. Allerdings erlebt man sämtliche Fußballphrasen aus der Sendung auch später beim eigenen Spiel.
Wir spielen heute gegen den Tabellenletzten. Es ist wie jeden Sonntag. Einige Spieler sind betrunken, andere kommen zu spät. Eine typische Kreisklassenmannschaft. Das Aufwärmen besteht aus einigen Bahnen laufen und ein paar Torschüssen. Dehnen Fehlanzeige. Die taktische Besprechung beschränkt sich auf das Nötigste. „Spielt den Ball, der Platz ist tief. Klare Dinger. Auch mal einen ablassen. Den Ball nicht springen lassen. Da muss es auch mal einen auf die Socken geben. Kopf hochnehmen. Selbst wenn der pinkeln geht, bist du da dran. Pfund. Das Spiel schnell machen.“ Hat man eine Besprechung erlebt, kennt man sie alle.
Das Spiel ist eine Frechheit. Unser Gegner ist schlecht. Wir sind noch schlechter. Die Schuld wird natürlich ausschließlich beim Schiri gesucht. Die 10 Leute, die uns zusehen, müssen denken, dass der Großteil der Spieler erst vor kurzem mit diesem Sport begonnen hat. Die traurige Wahrheit ist allerdings, dass die meisten von uns seit der Kindheit spielen. Die ganze Schnackerei im Freundeskreis, wo bei jeder Fußballübertragung behauptet wird, dass man die Bude auch noch gemacht hätte, wird an diesen Sonntagen relativiert. Wir verlieren 4:0. Verdient.
Am Abend packe ich meine Materialien für den morgigen Unterricht zusammen. Die Ferienzeit ist leider wieder vorbei. Die nächsten Ferien kommen erst in sieben Wochen. Unverschämtheit. Kaum zu glauben, dass man für sein Geld jetzt sogar schon arbeiten soll. Der Abend klingt gemächlich aus …

Sonntag, den 04. November 2012 - Thomas H



Um 9:30 Uhr klingelt der Wecker. Als Nichttrinker ist es einerseits beruhigend zu wissen, dass es am nächsten Morgen zu keinen Startschwierigkeiten kommt, anderseits vermisse ich die Nachwirkungen des Rausches vom Vortag. Gerade wenn etwas auf dem Programm steht, das überhaupt nichts von mir abverlangt. Heute um 10:30 Uhr kommt nämlich die neue Turtles Serie auf Nickelodeon und gleich eine Doppelfolge. Spannung erfüllt den Raum. Ich gehe Brötchen kaufen. Zehn normale Brötchen für 2,50 Euro, das klingt fair.

Bis Jan zum Stadion fährt, Werder Bremen anfeuern, schauen wir uns im ZDF die Wiederholung von Wetten Dass...? an. Letzten Monat habe ich noch gescherzt, als nächstes macht der Atze Schröder den Assistenten und nun ist es soweit. Ohne einen Proleten scheint es nicht zu gehen. Am schlimmsten ist jedoch Beth Ditto. Die Sängerin der Band Gossip.
Dicke Menschen, die im Rampenlicht stehen, sind im Grunde zum dick sein verdammt. Sie werden dafür gelobt trotz strengem Schönheitsideal so lebensfroh und erfolgreich zu sein. Dabei werden sie nur hergezeigt. Mit so einer Stimme wäre sie ohnehin bekannt geworden, leider steht sie nun für all die dicken Teenies Pate. Ihr Image ist unweigerlich an ihrer Körperfülle gebunden. Die dicke von Gossip. Und falls sie wirklich mal abnehmen will, obwohl sie schon dutzende Male beteuerte, sich so wie sie ist wohl zu fühlen, werden ihr sofort Probleme nachgesagt. Ein schlanker Elton beispielsweise, undenkbar. Einmal das Dickerchen, immer das Dickerchen, bis sie tot in einer Berliner Wohnung aufgefunden werden. Hallöchen, hallöchen.

Jan war ein unkomplizierter Gast. Für ihn hole ich sogar mein zweites Frühstücksgeschirr hervor und ein zweites Handtuch habe ich auch. Erzähl bitte allen, dass es bei mir normal abläuft. Wenn ich das selbst vermittle, glaubt mir wieder keiner. Der Satz: bleib doch noch eine Stunde, ist das Höchstmaß an Gastfreundschaft, das ich aufbringen möchte. Ansonsten bin ich Fan der Selbstbedienung. So wie in den amerikanischen Sitcoms, wo der Nachbar, begleitet vom Gegröle der Zuschauer, durch den Hintereingang die Küche betritt und sich erstmal am Kühlschrank bedient. Alles andere strengt alle anderen viel zu sehr an.

Heute setze ich mein erstes Spiel verletzungsbedingt aus. Verletzt am Spielfeldrand stehen und nur Zuschauer zu sein, kann ich nicht besonders gut. Dafür ist das Spiel in der Kreisklasse zu sehr vom Zufall bestimmt. Das machen auch die Slapstick Einlagen nicht wett. Im Internet das Ergebnis nachzuvollziehen, fällt mir nicht viel leichter. Die Mannschaft hat verloren und das gegen einen Verein, der mehr nach unten schauen muss als nach oben. Ich darf während meiner Verletzungspause nicht mehr auf die Ergebnisse schauen! Ab jetzt.

Ich wollte eigentlich über den Freimarkt gehen, aber es regnet und ach, was will ich da?
Dann schone ich lieber mein Bein und schaue fern. Who watches the Watchmen? Ich!

Sonntag, den 04. November 2012 - Silke



Heute war es dann so weit – meine Holz-Optik Waage mit Body-Fat Funktion und allen Schikanen, die eine Waage so hergeben kann (und derentwegen das lesen der Anleitung seit Monaten auf meiner To-Do Liste steht) zeigt an: 55,3 KG. Result!
Als ich das letzte Mal diese Anzeige gesehen habe, war ich 15. Ein halbes Leben! Weightwatchers und Yoga sei Dank. Und doch besteht keinerlei Ähnlichkeit mit Jennifer Aniston, obwohl die laut Heat Magazine genau so viel wiegt. Irgendwie hat die das mit den Krähenfüßen auch besser hingekriegt als ich. Botox? Ich glaube nicht, Jen-An ist mindestens so natürlich wie Brad’s Cannabis Gewohnheiten. Airbrushing ist es definitiv auch nicht, für so was hat Heat Magazine kein Budget (meine Meinung). Also: vielleicht einfach gesündere Lebensumstände? Und die Frage: Wenn ich jetzt damit anfange, nur Gemüse zu essen, ausschließlich klaren Alkohol zu trinken und mir regelmäßig Gurken-Aloe-Vera Mischungen um die Augen zu streichen – sehe ich dann mit 35 jünger aus als mit 25?

Ich werde den Feldversuch starten. Jetzt kommt aber erstmal der Pizzadienst. Dazu gibt es Wein und Bier – Erfolge müssen gefeiert werden.


The greatest results in life are usually achieved by simple means and the exercise of ordinary qualities. These may for the most part be summed up in these two: Commonsense and perseverance.- Owen Feltham -

Sonntag, den 04. November 2012 - Thomas R

Sechs Tage, 2.008 Worte. Mal schauen, wie viele an diesem siebten und letzten Tag der
Alltagsdokumentation noch dazu kommen. Viel zu erzählen habe ich heute wirklich nicht. Ich
war vor allem familiär unterwegs, hab‘ meine Mutter auf‘n Kaffee in der Rösterei getroffen, war
dann bei meiner großen Schwester auf zwei Tassen Tee, hab‘ mit meinem Neffen Englisch-
Vokabeln geübt. Und siehe da, für‘n Job bei der Deutschen Bahn ist er bereits überqualifiziert.
Wär‘ ja aber auch schlimm, wenn nicht. Er ist immerhin schon in der Fünften.

Abends gab‘s dann mit meinem Freund und Lieblingstwitterer (@olle_meia) die sonntägliche
Fress- und Tatort-Tradition. Nur ohne Tatort. Aber so unsagbar schlecht der Polizeiruf auch war,
so göttlich unser Fraß: Selbst gemachte Adana Kebabs. Also geil gewürztes Lammhack, mit
Haloumi und geschnippeltem Gemüsekram in kross gebackenem Fladenbrot-Vierteln. Dazu
wie‘s sich gehört ordentlich Sauce oben drauf. Knoblauch und scharf. Entschuldigung, aber es
ist Kreuzberg hier.

Mein Magen ist noch immer völlig überfordert. Siehe Freitag. Aber genau darum war‘s wie
schon so oft ein wahrlich gelungener Wochenabschluss. In diesem Fall für erschreckend
profane sieben Tage, über die ich im Normalfall wohl eher wenige Worte verloren hätte.

Sonntag, den 04. Novmeber 2012 - Christoph Sch



Heute Morgen klingelt der Wecker erst um 8:00 Uhr. Wir treffen uns bereits um 10:00 Uhr unten auf dem Parkplatz. Ich habe mich einer Gruppe Studenten angeschlossen, die ein Auto hier haben und damit nach Vimmerby zu einem Elchpark fahren wollen. Obwohl ich schon mehr als 3 Monate hier bin, habe ich bisher noch keinen Elch gesehen. Das soll sich heute ändern. Pünktlich geht es auf die leere Autobahn und wir kommen eine Stunde vor Beginn der Safaritour in Vimmerby an. Wir bekommen schon mal einen heißen Kaffee angeboten und können uns auf der Farm etwas umsehen. Beeindruckend großes Gelände, und einige Elche kann man schon im Freilaufgehege der Farm laufen sehen. Die Safari besteht daraus, dass sich die Besucher in einen Anhänger hineinsetzen, der an den Seiten offen ist und vom Trecker durch das Gehege gezogen wird. Auf den kleinen Anhängern sitzt man Rücken an Rücken und guckt nach außen in Richtung der offenen Seite. Nachdem Trecker und Anhänger mitten in der Herde stehen bleiben, fängt der Farmer an Leckerlies wie Apfel- und Kartoffelspalten in den Innenraum des Anhängers zu werfen. Die Elche stürzen sich darauf, als hätten sie tagelang nichts zu futtern bekommen. Nicht ganz ungefährlich denke ich im ersten Moment. Ein ausgewachsener 700 kg schwerer Elch stürzt sich auf den Anhänger zu und steckt seinen Kopf so tief in den Innenraum des Anhängers, dass wir mit unseren Köpfen ausweichen müssen um nicht mit dem Geweih zu kollidieren. Natürlich weiß ich, dass die Viecher nicht mit uns kämpfen wollen. Es kommt mir allerdings auch nicht so vor, als wären sie sich im Klaren darüber, was sie mit ihren Antennen anrichten könnten, wenn sie damit einen unserer Schädel treffen. Die Elche sind sehr zutraulich und lassen sich sowohl aus der Hand füttern als auch anfassen. Natürlich schießen wir einige Fotos und versuchen uns gegenseitig mit einzigartigeren Motiven zu übertreffen. Ich stecke mir dabei einen der dreckigen Apfelspalten in den Mund, um mir von der Elchkuh direkt aus dem Mund fressen zu lassen. Sie lässt sich sofort darauf ein und drückt mir einen fetten Schmatzer auf, während mein Kumpel neben mir den Auslöser seiner Kamera drückt. Yes!

Während meines Schwedenaufenthaltes verrückte Fotos mit Elchen schießen, check!

Wir kommen pünktlich zum späten Bundesliga-Sonntagsspiel in unserem Wohnheimviertel an. Ich setzte mich mit Kaffee und Keksen direkt an meinen Rechner und schaue mir das Spiel Werder gegen Mainz an. Werder gewinnt das Spiel mit 2:1 und Aaron Hunt ist mit seinen zwei Buden der „winner of the match“.

Im Wohnheimviertel gibt es eine kleine Fahrrad-Selbshilfe-Werkstatt, die jeden Donnerstag und Sonntag von 19:00 bis 21:00 Uhr geöffnet ist. Ich kaufe mir dort sowohl einen neuen Fahrradschlauch als auch einen neuen -mantel und ziehe sie gleich auf die Felge. Zurück in meinem Wohnheimzimmer, schnappe ich mir ein Buch und lege für den Rest des Abends nur noch die Füße hoch.

Sonntag, den 04. November 2012 - Verena



8:21 Uhr und schon einen verpassten Anruf auf dem Telefon. Das Handy nachts auszumachen hat sich bewährt, bei Notfällen muss man sich woanders melden, das ist bekannt. Ein Anruf von der Arbeit. Heute ist Anreise meiner Seminarteilnehmer, da muss was schief gelaufen sein. Der Ägypter hat den Flug von Kairo nach Frankfurt verpasst, weil sein Zug verspätet war. Die Kollegen in Kairo seien ganz aufgeregt und können nicht verstehen, dass ich sonntags morgens nicht im Büro bin. Ich melde mich per Email, behaupte, ich sei grade unterwegs und könne nicht telefonieren. In Wahrheit hab ich keine Lust jetzt da anzurufen. Soll er mir per Email erklären, dann muss ich es nachher auch nicht irgendwo aufschreiben. Der nächste Flug ginge morgen früh, Business Class. Ich sage, das geht klar. Bam. Natürlich nur ausnahmsweise.

Dazwischen wird ausgiebig gefrühstückt und wir überlegen, was wir heute machen können. In Köln ist verkaufsoffen – inklusive Ikea. C hält es für eine gute Idee. Zu Ikea, echt? Gesagt, getan – nicht zu lange nachfragen, nicht, dass er es sich noch anders überlegt.

Der Laden in Godorf ist ziemlich voll, als ob die Leute dachten, sie wären als Einzige auf die Idee gekommen, sonntags zu Ikea zu fahren und doch kaufen sie als ob sie es tagelang geplant hätten. Wir gucken alles Mögliche an, Küchen, Wohnzimmerschränke, diskutieren über Stil und Praktikabilität. Unsere Geschmäcker gehen ziemlich auseinander, das kann noch spannend werden. Interessanter ist es sowieso immer auf der unteren Etage. Männer sind da immer am meisten genervt, deshalb halte ich mich zurück.

Abschließend der obligatorische Hot Dog und ein Softeis und alle sind zufrieden.

Sonntag, den 04. November 2012 - Christoph St.



Mein Fernseher läuft. Ich schaue fast nie Fernsehen, aber heute Abend habe ich mir Harry Potter angeschaut. Das war auch gut, seichte, träumerische Kost. War ganz schön müde vorhin.
Der Tag war schön. Ein schöner Sonntag. Mit Kolja bin ich in die Vauban gefahren, um nach seinem Pulli zu schauen in der WG von Anja. Wir haben Bene getroffen. War schön ihn und Anja mal wiederzusehen. Wir sind ja zusammen zur Fusion gefahren, die beiden haben ja sogar mit mir und Lisa auf dem Hof meines Vaters gepennt. Komisch, eigentlich viel Zeit und Gelegenheit um sich kennenzulernen und Freundschaft zu schließen. Naja, aber erwarten sollte man das nie. Ich mag die beiden, aber ich weiß auch, dass wir nie gute Freunde werden. Ich weiß nicht, was sie über mich denken. Aber zum Glück muss ich mir ja gar keine Gedanken machen.
Gerade war Annabell noch bei mir. Sie ist echt sehr angenehm und ich mag sie gerne. Es ist gut, wie es gerade ist. Ach Tagebuch, es gibt einfach viel zu viel zu erzählen.
Mit Kolja bin ich noch kurz bei der Arbeit vorbei, nach Holz schauen, wir wollen ja noch einen hochziehbaren Wäscheständer bauen. Aber richtig Holz haben wir nicht gefunden. Vielleiccht muss ich nochmal beim ISE vorbei, da gab's immer mehr. Dafür aber fanden wir Metallwinkel, die er für seinen Fahrradaufhänger benutzen kann. Haben noch schnell Löcher gebohrt. Voll gut, wenn man eine Werkstatt zur Verfügung hat.
200 Leute in der Bude, zwei Djs, geiler Laser, knapp 1000€ Umsatz. Polizei war zweimal da, der Feuerlöscher hat die Fahrräder im Hinterhof gelöscht. Die Party letzte Woche war der  Knaller.
Lisa war nicht da. Ich war Samstag nicht auf der noch krasseren Party in der Quatro. Jetzt haben wir beide unsere Feten gehabt. Es ist wohl besser, wenn wir gar nicht wissen, wo der andere ist.
Ich muss morgen wieder arbeiten. Gute Nacht.
Recht bald.

Sonntag, den 04. November 2012 - Rebecca

Ausgeschlafen und nach dem Frühstück (um 13 Uhr) geht es nach Nienburg. Dort ist heute Verkaufsoffener Sonntag und weniger los als erwartet. H. Braucht noch Schuhe. Obwohl männlich, scheint es gar nicht so leicht zu sein. Die sind zu groß, das Paar zu breit, zu teuer, zu billig, zu irgendwas. Nach zwei Stunden resignieren wir. Als Entschädigung geht es noch zu Media-Markt. Es gibt kaum etwas Schöneres, als in den CD-Regalen zu stöbern und zu schauen, ob man noch ein tolles Album findet. Für mich war allerdings heute schon vorher klar, dass ich das neue Album von Robbie Williams mit nach Hause nehmen werde. In der Hoffnung, dass es nicht genauso miserabel wie die bei vorherigen Alben („Rudebox“ & „Reality killed the Video Star“) ist. Mit dieser Platte will sich Mr. Williams die Krone des Popolymps zurückholen. Der Titel „Take the crown“ beschwört den Kampf darum quasi herauf. Im Auto hören wir noch hinein. Die ersten Titel können zwar nicht an die früheren Alben wie „Escapology“ oder „I've been expecting you“ heranreichen, aber sind ein wesentlicher Fortschritt zum Electo-Pop-Sounds der letzten Jahre.

Mit zwei weiteren Männern endet der heutige Sonntag: Dr. Watson und Sherlock Holmes.

Samstag, 24. November 2012

Samstag, den 03. November 2012 - Rebecca

Entgegen meiner Vorsätze, frühestens um 10 Uhr aufzustehen, bin ich doch schon wieder um 7 Uhr wach. Blöd. Also stehe ich auf, frühstücke und mache das, was ich schon als Kind geliebt habe: morgens fernsehen. Früher mussten meine Schwester und ich uns dafür ins Wohnzimmer schleichen. Heute ist es erlaubt. Der kindliche Nervenkitzel ist vorüber. Und auch das Programm hat sich ein klein wenig verändert. Während damals noch He-Man und Saber Rider ganz oben auf der Liste standen, sind es heute eher Dokus auf zdfNeo. So lasse ich mich dann gut eineinhalb Stunden berieseln, bevor ich mich aufraffe und ins Fitnessstudio fahre.

Der Moment des Aufraffens ist immer der schwierigste. Bin ich erst einmal beim Sport, geht es mir gleich viel besser. Nach zwei Stunden Training für Muskeln und Kondition ist dann aber auch wieder gut.
Nach einer Dusche und der Fahrt zurück putze ich noch ein wenig und am frühen Abend ist dann H. auch schon da...

Samstag, den 03. November 2012 - Verena



Alles dreht sich um die Katze. C kommt zum Frühstück und wir fahren einkaufen. Nachmittags kommen S mit J&C vorbei, um sich anzugucken, was sie sich da angelacht haben. Katze zeigt sich von der besten Seite, spielt und schläft die meiste Zeit. Alle sind verliebt. Diese Katze hat es wirklich drauf. Ich fühle mich herzlos als ich erzähle, dass er mich abends genervt hatte. So ein süßes Kätzchen kann doch unmöglich jemanden nerven! Wir überlegen an einem Namen für ihn. Kack-Poo finden sie irgendwie doof. Wir gehen Basketballspieler und amerikanische Präsidenten durch. Obama, Nixon, Carter. Carter, haha! Aber nee. Am Ende kommen wir auf Nelson, wegen Nelson Mandela. Halt weil er schwarz ist.

Samstag, den 03. November 2012 - Christoph Sch



Heute wache ich auch ohne Wecker gegen 7:00 Uhr auf. Nachdem ich realisiere, dass Samstag ist, drehe ich mich noch mal um und schlafe weiter bis 10:00 Uhr. Daraufhin gibt es zunächst einmal Frühstück und eine Dusche, bevor ich mein Zimmer etwas auf Vordermann bringe und einen riesigen Berg meiner angefallenen Wäsche zum Waschraum schaffe. Da ich nur einen kleinen Wäscheständer besitze, muss ich einen Großteil der Wäsche maschinell trocknen. Ich muss also mehrmals zwischen Waschraum und Wohnheim hin und her laufen, bis ich alles wieder in meinem Zimmer habe. Das dauert und nervt. Was machen denn die Leute, die keine Waschmaschine haben und regelmäßig in einen Waschsalon gehen? Furchtbarer Gedanke.
Nachmittags fahre ich erst mal zu der Bude meines Kumpels, um die Fahrräder zurückzutauschen. Nicht, dass er sein Fahrrad in nächster Zeit brauchen wird, aber ich will mein Fahrrad mal genauer untersuchen. Nachdem ich den Reifen von Felge gezogen habe, bin ich mir sicher, dass dort nichts mehr zu retten ist. Ich belasse es vorerst bei der Diagnose und fahre mit dem Bus zum 5 km entfernten Einkaufszentrum, um meinen anstehenden Großeinkauf zu tätigen. Mit vollgepacktem Trekking-Rucksack komme ich zurück. Der Supermarkt direkt neben meinem Wohnheim, bietet zwar die gleiche Auswahl an Lebensmitteln, ist aber viel teurer. Gewöhnlich fahre ich deshalb alle zwei Wochen zum Billigdiscounter und kaufe die Lebensmittel, die sich preislich am stärksten unterscheiden. Gerade beim Kauf von Fleischwaren, Käse, Brot und Aufschnitt, zahlt sich der Extraaufwand aus.

Gegen späten Nachmittag treffe ich mich erneut mit meiner Projektgruppe und wir diskutieren die bereits erarbeiteten Ergebnisse. Auch wenn wir auf einem guten Weg sind, die Bearbeitung der Aufgabenstellung am Sonntag abzugeben, stehen noch einige Änderungen aus. Ich arbeite bis in die Nacht hinein, um meinen Beitrag zum Gruppenprojekt beizutragen. Es ist bereits 23:30 Uhr als ich meine abgabefertige Version im Dropbox-Ordner ablege. Mein Plan, am Sonntag frei zu haben, ist damit aufgegangen. Elchsafari, ich komme!

Samstag, den 03. November 2012 - Thomas H



„KOMMT ALLE AUS DEM HAUS, ES SCHNEIT!!!“
Ich bin wach. Mein Nachbar Linus hat die Musik aufgedreht. Spongebob Weihnachtslieder, danach der Soundtrack vom Musical König der Löwen, daraufhin folgt harter Metal. Was sonst? Er feiert heute in seinen 29. Geburtstag hinein und groovt sich ein. Es soll eine kleine, interne MC-DJ Feier werden. MC-DJ ist die Betitelung des engen, gut belastbaren Freundeskreises aus Hoya Zeiten. So ähnlich wie Skulls and Bones, nur cooler eben. Jan hat sich als Übernachtungsgast bei mir angekündigt, was bedeutet, ich muss aufräumen, das Sofa beziehen etc. Besuch, es gibt keinen besseren Grund zu putzen. Außer Asthma vielleicht.

Es regnet. Ich habe Linus versprochen ihm beim Bierholen zu helfen. Wir wollten die 800 Meter zum REWE zu Fuß zurücklegen und den erschwerten Rückweg mit der S-Bahn antreten. Nach den ersten Metern entschließt sich Linus dazu, lieber den weitaus kürzen Weg zum Penny zu nehmen und anstatt zwei Kisten, acht Sechserträger Haake Beck aus den Laden zu schleppen. Das bedeutet für jeden einen Träger in die linke Hand, einen in die rechte Hand und jeweils einen Träger unter die Arme. Es ist peinlich. Wir sehen nicht gut genug aus, als dass Alkoholkonsum bei uns ironisch oder wie eine Ausnahme wirken würde.

Falls ich mich wiederholt dafür rechtfertigen muss, weshalb ich nichts trinke, führe ich diesen Umstand an. Der Staffellauf der Alkoholbeschaffung. Geht ein Mann mit einem Kasten Bier in der Hand den Fußweg entlang, denken die Leute, der bringt einen Kasten Bier dorthin, wo er benötigt wird. Müht man sich aber mit vier Sechserträgern ab, ist man mindestens asozial und zur gesellschaftlichen Schelte freigegeben. Da könnte ich glatt wieder anfangen zu trinken.

Mein Beitrag zum Buffet sind die Altbewerten Chicken Nuggets aus der Pfanne. Wir schauen uns auf dem Beamer Fotos und Videos der letzten Hochzeiten aus dem Freundeskreis an. Vier Hochzeiten und kein Todesfall, guter Schnitt bisher. Nicht zu trinken funktioniert auch heute wunderbar, trotzdem muss ich meine Abstinenz abermals erklären. Viele greifen den Verzicht als persönliche Beleidigung auf. Der feine Herr hat es wohl nicht nötig. Wie Martin schon richtig sagte: man muss sich öfters dafür rechtfertigen nichts zu trinken, als dafür, jemanden in die Bude gekotzt zu haben. Ist so.

Samstag, den 03. November 2012 - Silke



Heute war ich im Fitnessstudio. Da gehe ich ganz gerne hin. Ich fahre dann immer so ein bißchen Fahrrad und laufe (?) auf dem Cross-Trainer Ding und schwitze meine alten T-shirts voll. 40 Minuten hat mein Yoga Lehrer gesagt, mehr macht kein Fitnesstrainer. Das ist auszuhalten, und ausserdem, er muss es ja wissen. Mein Yoga Lehrer ist grundsätzlich ein kluger Mann, der auch vor unorthodoxen Trainingsmethoden nicht zurückschreckt, um Erfolge zu verzeichnen. Also – 40 Minuten. Vor einem halben Jahr noch haben mich 40 Minuten völlig erledigt, heutzutage leider nicht mehr. Das ist sehr schade, denn nun muss ich mir wohl was neues suchen, um meinen Körper wieder zu fordern (sagt P.).

Also bin ich nach dem Fitnessstudio shoppen gegangen. Und zwar nicht irgendwo, sondern auf der Mönckebergstraße – lt. Hamburg’s Webseite eine der Haupteinkaufsstrassen Europas. Sozusagen der Oxford Circus Deutschlands. Schon 30 Sekunden nach dem verlassen der U-Bahn bin ich gestresst, geschätzte 3 ½ Minuten später treten die ersten Schweissperlen auf die Stirn. Dann geht es los: ich brauche Schuhe und ein Kleid, alles schön festlich (für R.‘s Hochzeit). 4 Stunden und gefühlte 100 Geschäfte später bin ich vollkommen fertig, die Schminke ist verrutscht und ich halte mich an einer Straßenlaterne fest, um nicht von den Menschenmassen in Richtung Hare Krishna Festival neben Saturn mitgezogen zu werden.

Schuhe habe ich zwar gefunden, Blasenpflaster auch (auch ich lerne ab und zu aus Fehlern der Vergangenheit). Mit dem Kleid hat’s nicht hingehaun, es wird wohl was aus der letztjährigen H&M Kollektion werden.

Fazit: Durch dieses Workout habe ich mindestens 1 Kilo abgenommen, allerdings ist es auf Dauer zu teuer und zeitaufwändig. Vielleicht versuche ich es einfach doch mal mit Boxcamp oder Zumba.


You want me to do something... tell me I can't do it. - Maya Angelou -

Samstag, den 03. November 2012 - Thomas R



8 Wochen. Und immer noch so zerknautscht, wie am ersten Tag. Ich hatte angenommen, dass
sich das schneller verwächst. Aber gut, keine Eile, das passiert sicher noch früh genug.
Außerdem ist der kleine Kaspar* ja trotzdem bzw. sowieso ein unglaublich niedliches Stück
Mensch. Mittlerweile schaut er einen sogar direkt an, wenigstens wirkt es bewusst. Und nicht
mehr ganz so apathisch und gesichtswurstig, wie vor drei, vier Wochen, als ich ihn das letzte
Mal gesehen hab‘.

Kinder, wie die Zeit vergeht. Plötzlich sind sie überall, diese Kinder. Als wäre das der neueste
Shit aus Cupertino, den einfach jeder haben muss: iKids. Mein Freundeskreis ist voll dabei und
macht diesen Trend mit, wie keinen je zuvor. Zugegeben, die Anschaffung – oder sagen wir
lieber Produktion – macht ja auch irre Spaß. Aber warum denn gleich alle auf einmal?

Bevor wir uns falsch verstehen. Ich hab‘ nichts gegen Kinder. Überhaupt nicht. Seit 17 Jahren
bin ich stolzer Onkel, seit 11 Jahren auch Pate. Und ganz ehrlich, ich find‘s gigantisch.

Also vielleicht bin ich auch einfach nur neidisch, dass es für mich gerade noch so weit entfernt
scheint, dieses Wunder namens neues Leben. Dabei könnte ich es mir finanziell inzwischen
sogar leisten. Und vor allem und sehr viel wichtiger, ich habe zum ersten Mal eine so großartige
Freundin, dass ich mir Kinder mit ihr vorstellen kann.

Aber ganz ehrlich, lasst uns etwas Zeit. Wir ziehen sehr wahrscheinlich, sehr bald zusammen
und wohnen dann nicht nur in einer gemeinsamen Wohnung, sondern auch erstmals in
derselben Stadt. Und irgendwann wird der Moment schon kommen, in dem wir es uns nicht nur
vorstellen können, sondern es einfach vollführen, Mitose, Meiose und den ganzen Rest der
zellteilenden Bi0logie. Ganz sicher nicht in acht Wochen. Aber wer weiß, vielleicht ja dann zu
Kaspars dritten Geburtstag...

(* Name geändert, Anm. d. Red.)

Samstag, den 03. November 2012 - Christoph St.



Hallo Tagebuch. Ich muss gleich ins Bett, meine Mutter fährt morgen 20vor6 weg und ich will sie zum Bahnhof bringen. Bin ganz schön müde. Gestern war ich ja doch etwas länger als geplant unterwegs. Habe heute viele Stimmen gehört, über die Party in der Vauban. Parties nerven mich jetzt fast schon. Es war schön, als es viel weniger gab. Hm wahrscheinlich gab es da auch schon viele, nur habe ich nichts von denen mitbekommen. Unwissenheit ist halt manchmal auch ein Segen. (Matrix, ne!?) Ich habe das ja vielleicht auch mal in der Hand. Ich habe heute endlich den Moustage weggemacht. Der übrige Bart ist so lang geworden, dass der Vollbart wieder lückenlos aussieht. Auch wenn Vollbärte jeder hat (zumindest einen), ist er mir einfach zu praktisch, als dass ich was anderes ausprobiere. hm. Aber die latente Erkenntnis der möglichen Aufregendheit durch  gewagte Neuheit wird in mir schlummern und irgendwann vielleicht doch mal ne Änderung bewirken. Pragmatismus ist aber schon eine angenehme und vor allem ja eben praktisches Maxime

Hm da habe ich der Charlotte gerade eine SMS zurück geschickt. Habe lange nicht wirklich was von ihr gehört und werde ich sicher auch in Zukunft nicht. Schade und gut zugleich.
Boah, was machen die denn da fürn Lärm vor der Küche. Mutti will schlafen. ;)
Mit Hannes heute zu schnacken war echt gut. Auch Laufen war gut. War dann zwar ganz schön müde danach und habe versucht zu pennen, aber dann hat der kleine 12-jährige Bruder von Janina geklingelt, ziemlich aggressiv. Das wurde ich dann auch, und habe sie in „Kleinigkeiten-Erledigen“ bei inneren selbstgerechten Fluchen ausgelassen. Außerdem habe ich aus dem Fenster gespuckt! Ne, war nur 'n Witz, aber die Idee ist nicht schlecht.
Es ist voll interessant und beeindruckend, wie Hannes mit seinem Bruder ihr Unternehmen hochzieht. So gute Ideen und sie werden sie klug und elegant umsetzen. Programmieren können ist gut. Ich muss was machen.
Auch mein Spanisch-Tandem ist zum Greifen nahe. Ich habe heute mehrmals überlegt, der Tete eine SMS zu schicken und eine Verabredung zum Quatschen, Angucken und Sonstigem zu erbeten. Morgen vielleicht.Vielleicht auch ein Anruf. Wäre aufregend und super. Also!
Jetzt mal schlafen gehen. Gute Nacht!

Samstag, den 03. November 2012 - Julian




Da der vorherige Abend relativ früh zu Ende ging, bin ich bereits um kurz nach 8 Uhr wach. Eigentlich viel zu früh für einen Samstag. Ich beschließe, dass die überschüssige Morgenzeit am besten mit einem üppigen Frühstück genutzt werden sollte. Nach der Dusche suche ich den nächsten Supermarkt auf. Es ist erschreckend, wie viele Menschen bereits um diese Tageszeit unterwegs sind. Der gute alte Wochenendkater scheint ausgestorben zu sein. Bei genauerer Betrachtung fällt allerdings auf, dass sich hauptsächlich Rentner und Ü30-Leute in den Gängen herumtreiben. Man wird älter.
Nachdem ich mir fünf Brötchen und ein gefühltes Kilo Mett ins Gesicht gestellt habe, beschließe ich nach Hildesheim zu fahren, um mir eine Winterjacke zu kaufen. Die Hinfahrt nutze ich, um mir ein neu zusammengestelltes Tape anzuhören. CD´s findet man in meinem Auto nicht. Der Old-School-Charakter meines PS-Monsters wird durch einen RUN-DMC Lufterfrischer unterstrichen. Die Einkaufsaktion verläuft schnell und reibungslos. Wie Männer halt so sind. Ein Laden angesteuert, eine Winterjacke gekauft. Anschließend wird bei Saturn gestöbert und eine Portion Bratnudeln beim Asiaten abgegriffen. Die Einkaufstour ist nach keinen 60 Minuten beendet.
Am Abend schaue ich mir die Zusammenfassung des Bundesligaspieltags in der Sportschau an. Dortmund kommt gegen Stuttgart nur zu einem torlosen Remis. Kloppo macht seine Mätzchen und legt sich mit dem „Schönen Bruno“ an. Kann man so machen. Anschließend schaue ich mir zwei Dokumentationen an. YouTube sei Dank …

Freitag, 23. November 2012

Freitag, den 02. November 2012 - Verena


Ich muss arbeiten, C hat frei. Er kümmert sich um alles, ruft beim Tierheim an, bei der Polizei, fährt mittags mit dem Kleinen ins Tierheim. Niemand sucht ihn bisher und er ist weder gechippt noch tätowiert. Sie schätzen ihn auf vier Monate. Das Tierheim ist restlos überfüllt, sie würden ihn in einer Transportkiste unterbringen. Parallel telefoniere ich im Büro mit S. Er hat bei Tierärzten rumgefragt, ob er gesucht wird. J & C würden ihn nehmen, falls sich niemand meldet. In sechs Wochen ziehen sie um, dann ginge es. Ich rufe C an, er soll ihn bloß nicht da lassen, ich würde so lange auf ihn aufpassen. Dramatische Momente. Zum Glück bringt C den Kleinen wieder mit nach Hause. Am Telefon klang er sehr kühl, aber er hatte sich längst schon am meisten in das Tier verliebt. Er ging auch gleich eine Kätzchen-Ausstattung kaufen, Futter, Spielzeug und einen Kratzbaum. Er ließ sich im Laden beraten und man empfahl ihm ein Katzenstreu mit Babypuder-Geruch. Haha.

Meine neue Kollegin fing heute auch an. Sie ist Amerikanerin und wirklich sehr nett. Ich hoffe, sie bekommt keinen doofen Eindruck, weil ich die ganze Zeit wegen einem Kätzchen telefoniere. Nebenbei erkläre ich ihr die Arbeit und sie bereitet schon die Seminarmappen für die Teilnehmer vor.
Abends noch schnell zu Saturn. Heute erscheint das neue Aerosmith-Album, über das irgendwie niemand redet, obwohl es das erste Studioalbum seit 11 Jahren ist. Und dann kommt noch das neue Album von Robbie Williams. Außerdem gibt es einen lebensgroßen Robbie-Pappaufsteller dabei, den ich natürlich haben will. Auf dem Weg in den Laden kommt mir schon ein erwachsener Mann im Anzug und mit Robbie unterm Arm entgegen und rennt mich fast um. Sein Robbie trägt eine Plastiktüte auf dem Kopf, um ihn vor dem Regen zu schützen. Komische Fans, aber es beruhigt, dass ich nicht die einzige Irre heute bin.

Anschließend zu Katze zurück. Wir nennen ihn Katze oder Kack-Poo. Einen richtigen Namen hat er noch nicht. C ist nicht da, ich bin alleine mit Katze. Er will unterhalten werden, springt auf Tische und Arbeitsplatte. Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft ich aufstehen und „Neiiin!“ sagen musste. Trotz aller Niedlichkeit bin ich auch genervt.

Freitag, den 02. November 2012 - Christoph Sch



Wieder mal klingelt der Wecker um 7:00 Uhr. So regelmäßig immer dieselbe Uhrzeit, dass ich schon fast ohne Wecker wach werde. Um 8:15 Uhr bin ich in der Uni. Die Vorlesungen sind heute zur Abwechslung mal sehr interessant und ich fühle mich nicht, als wäre ich umsonst so früh aufgestanden. Nach der Uni gehe ich im nächstgelegenen Wald eine große Runde laufen. Es gibt in dem Wald zwei Laufstrecken, die von meinem Wohnheim aus entweder 4,5 km oder 9,5 km betragen. Nicht gerade eine Glanzleistung, aber für meine Verhältnisse schon eine ordentliche Strecke. Den restlichen Nachmittag verbringe ich mal wieder mit der Ausarbeitung unserer Gruppenarbeit.

Abends bin ich bei einem Kumpel zum Abendessen eingeladen. Er hatte leider nicht das Glück in dem Wohnheimviertel ein Zimmer zu finden. Dafür liegt seine Wohnung näher an der Innenstadt und ist daher ein gern aufgesuchter Ort, um sich für nächtliche Aktivitäten in der Innenstadt vorzubereiten. Bei einem anderen Kumpel, der auf dem Weg dorthin wohnt, mache ich einen kurzen Halt. Er hat mich gebeten, ihm meinen Rucksack für eine Rundreise zu leihen. Ich ärgere mich darüber, dass ich ohne Reisepass nach Schweden gereist bin und den Trip deshalb nicht selber mitmachen kann. Es geht von Stockholm über Tallinn, Moskau, St. Petersburg und Helsinki wieder zurück nach Stockholm. Meinen Rucksack soll er natürlich gerne haben, denn ich habe derzeit ja keine Verwendung dafür.

Als ich gerade wieder auf mein Radel steige und losfahren will, gibt es einen lauten Knall. Schnell ist mir bewusst, dass es gerade meinen Vorderreifen zerlegt hat. Wieder einmal ärgerer ich mich! Diesmal, weil ich noch vor einer Woche so naiv gewesen bin, nach einem Plattfuß nur den Fahrradschlauch erneuert zu haben statt gleichzeitig auch Geld für den Mantel auszugeben. Ich hatte doch ganz genau gewusst, dass der Mantel ebenfalls hinüber ist, aber ich wollte ja unbedingt Geld sparen und habe es nicht eingesehen, für die letzten sechs Wochen meines Aufenthaltes noch beides zu erneuern. Wie auch immer, passiert ist passiert. Ich klopfe also erneut an der Tür meines Kumpels und leihe mir sein Fahrrad.

Beim Abendessen gibt es einen Selbstkreierten Hackbällchenauflauf, den wir mit Bier und Schnaps runterspülen. Die spärlich eingerichtete Studentenbude bietet weder Esstisch noch Stühle. Ich sitze auf dem tiefen Sofa und versuche mit halbwegs ernst gemeinten Tischmanieren von dem Teller zu Essen, der neben Laptop und Vorlesungsunterlagen auf dem Schreibtisch steht. Es klappt mehr schlecht als recht, aber da wir bereits Schnaps vor dem Essen getrunken haben macht es niemandem etwas aus. Mir auch nicht. Zur späteren Stunde gehen wir noch in die nächstgelegene Absteige. Zu unserem Entsetzen sind wir fast die Einzigen, die ohne Halloweenoutfits auftauchen. Wie bereits erwähnt ist dieser Verkleidungskram nichts für mich und ich verabschiede mich an diesem Abend relativ früh. Als ich das Licht in meinem Zimmer ausmache, steht auf meinem Wecker 1:30 Uhr. Ich brauche keine fünf Minuten, um seelenruhig zu Schnorcheln.

Freitag, den 02. November 2012 - Silke



Heute gehen die Dinge nicht ganz so leicht von der Hand. Halbstündlich gucke ich auf die Uhr und bemerke, dass die Zeit einfach nicht vergehen will. Auch für einen Mittagsschlaf fehlt einfach die Zeit, obwohl sie ja nicht vergehen will. Gegen Mittag übermannt mich die Müdigkeit und das mit der Konzentration wird auch nicht einfacher.

Gestern habe ich zur Mittwochsküche geladen und spüre nun die Konsequenzen unseres Beisammenseins. Die Mittwochsküche besteht aus zwei zauberhaften Damen, einem Gentlemen und mir. Aufgrund des mit den Speisen einhergehenden Alkoholkonsums findet der Abend schon lange nicht mehr an einem Mittwoch statt und trotz Alkoholstoppuhr (23:30 – dieser wurde nötig, nachdem sich einst meine arme Nachbarin genötigt fühlte, uns um 2:00 ins Bett zu schicken) ist es am nächsten Tag nicht ganz so einfach, alles zu geben. Was wir aber selbstverständlich trotzdem tun, immer.

Die leichte Übelkeit (im schlimmsten Fall) und die Müdigkeit nehme ich aber trotzdem sehr gerne in Kauf – diese Abende sind einzigartig und unübertroffen in Kreativität, Charme und Ehrlichkeit. Ausserdem erspart es allen eine teure Therapie – ganz nach dem Sex and the City Prinzip. Samantha Jones, du würdest dich wohl fühlen bei uns.

Just for the record: Es sind niemals wilde Trinkgelage; wir sind halt nicht mehr 18. Da macht auch eine Flasche Wein schon was kaputt.


You are your own worst enemy. – cicero -

Freitag, den 02. November 2012 - Christoph St.




Liebes Tagebuch!
Bin gerade nach Hause gekommen. Es ist schon zwei Uhr (Nachts). Morgen (Heute) ist Samstag. Halbwegs ausschlafen ist optimal. So bis neun Uhr oder besser und vor allem wahrscheinlicher bis zehn Uhr. War gerade voll mit neuer WG in der Beatbar. Schön gekickert. Nik hats verdammt raus. Echt krass, bin fasst neidisch. Aber wenn der auf der Arbeit immer am Kickergerät steht, gönne ich's ihm. Oben drauf ist er ein verdammt gutaussehender Bursche.
Was war denn heute? Gerade kommt Xenia nach Hause. Sie ist so glücklich, das beneide ich ein bisschen. Aber noch mehr gönne ich es ihr. Dann ist's kaum schlimm.
Achja, ich habe es heute morgen (Gestern) geschafft aufzustehen und dann zur Arbeit zu gehen. Es ist klasse, wenn man Sonnenschein auf dem Schreibtisch hat und ein bisschen aus der Fensterfront luschern kann.Ich hab schon nen tollen Job. Wenn ich meine HiWis nicht immer beschäftigen muss, dann habe ich auch mal ein bisschen Ruhe für mich.
… Ach wie sie kichern. Noch ein bisschen in der Küche rumschekern... Wie schön.
Selektieren, damit hat meine Mutter schon recht. Am Besten nur noch sich selbst wählen? Wenn die Zeit zu knapp ist, um allen Freunden und den eigenen damit verbundenen Erwartungen gerecht zu werden. Ich würde gerne wieder nüchtern Superman-Status haben. Vielleicht noch ein bisschen smarter und entspannter.
Meine Helden für Heute: Volkmar und Kai. Krass gute Leute. Kein Neid, nur vorbildgebende  Bewunderung, die mich zufrieden macht.
Wie gut, dass ich mir den Maskenball in der Quatro schnell aus dem Kopf gecancelt habe und noch ins Picc gegangen bin. Geile Rockmusik lässt den scheiß Elektroüberfluss sich albern anhören. Thekenplätze wirken versoffen, waren aber vorhin echt fett.
Morgen will ich die Muse-Karten kaufen für München. Hoffenlich wird das nicht zu anstrengend. Gute Nacht. Schlafe schön Geist, ruhe dich aus und bleib mal wo's schön ist.
Christoph

Freitag, den 02. November 2012 - Julian



Mein letzter Ferientag wurde noch mal zur Entspannung genutzt. Lesen, Sport, ein paar Sachen für den Unterricht vorbereiten – locker, ganz locker.
Am Abend geht es nach Hannover. Zu viert wollen wir uns ein Spiel der Hannover Scorpions anschauen. Ich bin kein großer Eishockey-Fan, allerdings kann ich jedem Sport etwas Gutes abgewinnen, wenn der Biernachschub nicht zum Erliegen kommt. Die Arena ist nur mit rund 2000 Leute gefüllt, dennoch ist die Stimmung gut. Es entwickelt sich ein spannendes Spiel, dessen Regeln mir auch nach dem Abpfiff nicht klar sind. Hannover gewinnt in der Nachspielzeit. Anschließend folgt der obligatorische Besuch einer Fast-Food-Kette. Zwei Burger später befinden wir uns auf der Heimfahrt. Es werden die effektivsten Heimtrainingsmethoden diskutiert. Gegen 23.30 Uhr werde ich zuhause abgesetzt …

Freitag, den 02. November 2012 - Rebecca

Wochenende! Verdient, würde ich sagen. Heute mache ich nichts mehr.

Freitag, den 02. November 2012 - Thomas H



Aus Gründen bin ich gezwungen auf den PC Windows 7 neu zu installieren. Das bedeutet alle relevanten Dateien auf die externe Festplatte laden und die meisten Programme aufs Neue aus dem Internet herunterbeamen. Da muss man was nebenbei zutun haben, sonst dreht man bei den Voranschleichenden Ladevorgängen durch. Ich räume auf, also Dinge beiseite und gehe Duschen. Mit oder ohne Verband duschen? Ich habe weder das heilende Gel, noch Mullbinden, noch einen Meter Klebeband um den Verband zu stabilisieren im Haushalt. Was solls, runter damit, es muss auch ohne gehen, im wahrsten Sinne.

Als ich aus der Dusche komme, steht meine Wohnungstür weit offen. Merkwürdig. Ich habe heute nicht einmal die Wohnung verlassen, mein Nachbar war nicht heimlich zu besuch und fehlen tut auch nichts. Merkwürdig. Vielleicht habe ich gestern die Tür lieblos ins Schloss geschwungen und sie ist durch einen Luftdruck aufgegangen? Das kaufe ich mir ab.

Windows läuft wieder und ninite.com lädt den Großteil der Programme automatisch auf den PC. Zeit genug einzukaufen. Wo sind denn meine Schuhe? Ach ja, die habe ich in den Flur gestellt und dabei die Wohnungstür offen gelassen. Shit, nun habe ich die Nachbarn umsonst beunruhigt. Obwohl, Achtsamkeit kann nie schaden.
Beim Penny lege ich die Einkäufe auf das Warenband und stelle mich etwas abseits, auf Höhe der Kasse. In die Warteschlange reihe ich mich selten ein. Das ist zu offensichtlich verschwendete Zeit, außerdem entkomme ich so dem ganzen Trubel, verschnupfte Nasen, rechtfertigende Blicke usw.
Während ich warte, suche ich bereits das Kleingeld passend raus und beobachte was andere einkaufen und kombiniere, was bei denen heute Abend geplant ist. Für manche hat das Wochenende ja weiterhin einen Stellenwert. Für mich sind mittlerweile nur noch Öffnungszeiten relevant.
Eine junge Frau unterbricht meine Gedanken. Ob ich ihre Reuepunkte haben möchte?
Ja.
Ach, Treuepunkte. Nein. Danke.
Die nette Frau könnte das Highlight des Tages werden. Üblicherweise denken die Leute, ich wolle die Geheimnummer ihrer EC Karte ausspionieren.

Musik Musik Musik, ich höre den ganzen Tag Musik. Detektivarbeit in Sachen Lebensqualität. Ein alter, unbekannter Song geht mir nicht aus den Kopf und das sonst so zuverlässige Internet bietet keine Antwort. Dafür aber Ersatz. Trotz Anhaltspunkt, das Lied bedient sich bei Timmy Ts One more Try, habe ich nicht die leiseste Ahnung.
Das Perquisite Album Across klingt ähnlich wie das Album vom Blumentopf DJ Sepalot. Mehrerer solcher Erkenntnisse begleiten mich durch den Abend.
Vor der Saufpause hätte ich Pumping on your Stereo von Supergrass aufgedreht und etwas in Richtung Wochenende angeschoben. Die Saufpause, wie Martin die abstinenten Wochen betitelt, war früher die Zeit zwischen den Wochenenden. Das letzte Bier ist jetzt ungefähr sechs Wochen her und es soll noch ungefähr acht Wochen so weitergehen.

Bei Wer wird Millionär Mitraten, bei Breaking Bad in der vierten Staffel quer einsteigen und über Pastewka schmunzeln, bisher merke ich nichts von irgendeiner Verblödung durch das Fernsehen. Kommt bestimmt noch.

Im Bett höre ich mir den dreistündigen Podcast von den Game One Jungs über die Teenage Mutant Ninja Turtles an. Sonntag kommt die neue TMNT Serie auf Nickelodeon. Vorfreude.

Freitag, den 02. November 2012 - Thomas R



Neun Kilo. Wer sich schon mal den Pfand für einen 24er-Kasten Bier zurückgeholt hat, weiß, wie
sich neun Kilo anfühlen, wie sie in der Hand liegen und langsam aber sicher immer schwerer
werden und den Arm runterziehen, während einem der Getränkemarkt mit jedem Schritt
unerreichbarer erscheint.

Dabei fühl‘ ich mich gar nicht sooo viel leichter. Aber hey, warum sollte ich das Urteil der
Waage anzweifeln, ausgerechnet in einem der so seltenen Momente, in denen sie mal für mich
aussagt? So ein Freak bin ich nun auch wieder nicht.

Sagte er, nachdem er dem Internet von seiner Diät erzählt hat. Nun ja. Jetzt ist es auch egal,
machen wir es also offiziell: „Hallo, mein Name ist Thomas und ich zähle Kalorien.“ Oder
präziser gesagt: Ich lasse zählen. Unsere schöne, neue Welt beschert uns nämlich nichts, das
es nicht gibt. Darum habe ich die Rechnerei ausgelagert bzw. hinein gelagert. Ins Telefon. Die
App. nennt sich „Shape Up“ und ja, natürlich schäme ich mich. Aber scheiße, was soll ich
machen? Es funktioniert. Und zwar so was von!

Aber ganz ehrlich, wenn Du plötzlich kurz davor bist, die 90 Kilo zu schrammen, dann einen
ZEIT-Artikel über das (laut jüngsten Studien) neue Krebsrisiko Nummer 1, das in der
Bauchhöhle eingelagertes Viszeralfett, liest und eine Freundin hast, die eben nicht nur ein
zauberhaftes Wesen und einen klugen Kopf hat, sondern auch Kleidergröße 36, dann hast Du
wirklich genug Gründe um grundlegend was an Dir und Deinem Lebensstil zu ändern. Ernsthaft,
mein Schweinehund kann froh sein, dass ich ihn noch nicht nach China exportiert habe.

Und das Schönste an diesen 9 Kilo ist ja, dass ich mir jetzt so viel öfter mal was gönnen kann,
worauf ich wirklich Bock habe. Einen schönen Kasten Augustiner zum Beispiel.

Donnerstag, 22. November 2012

Donnerstag, den 01. November 2012 - Thomas R



S01E07.avi. Wenn etwas zu dieser Woche gehört, dann Breaking Bad. Ich weiß, ich bin
unfassbar spät dran – hab‘ letzten Sonntag erst ‘mit angefangen, shame on me! – aber ALTER!
IST! DAS! GEIL!

Ich bin sehr wahrscheinlich nicht der Erste, von dem ihr das hört. An sich bin ich auch gar nicht
so der Serientyp. Gut, Lost habe ich damals auch mitgemacht, logisch. War ja auch unfassbar
brillant erzählt, die ersten zwei oder drei Staffeln. Bis irgendwann plötzlich so viel mehr Fragen
im Raum standen, als jemals hätten beantwortet werden können. Das war dann nicht mehr so
schön. Gar nicht mehr, um genau zu sein. Aber Ende murks, alles murks? So weit würde ich
nicht gehen, hätte ich doch bis vergangenen Sonntag behauptet, dass mich noch nie eine Serie
so dermaßen gefesselt hat, wie die einsamen bzw. eben doch nicht ganz so einsamen
Insulaner.

Aber dann, siehe oben. Breaking Bad, Staffel 1. So viel weniger Charaktere, so viel mehr
Charakterstudie. Die so große, wie großartige Message der ersten Staffel: Vorsicht, das Böse
ist in jedem von uns. Wer jetzt noch immer nicht mal ansatzweise weiß, wovon ich hier
überhaupt rede, dem sei eines dringend geraten: Breaking.Bad.S01E01.avi – JETZT!

Donnerstag, den 01. November 2012 - Christoh St



Tagebuch, ich habe gestern keine Lust gehabt dir zu schreiben.
Heute war ein schöner Tag. Ich bin um neun aufgewacht und habe noch ne Stunde im Bett gelegen. Muggelig warm. Ja, gleich gehe ich auch wieder ins Bett. Schlafen kann so schön sein.
Irgendwie hat sich der heutige Morgen in eine Küchenputzaktion entwickelt. Mit Kolja zusammen habe ich ein bisschen aufgeräumt. Wo stellen wir die Klappstühle hin? In die Ecke neben dem Kühlschrank. Gute Idee, aber machen wir da doch noch schnell sauber. Von der Party wars da noch schmutzig auf dem Fliesenboden, also schnell den Putzeimer voll und den von mir neu gekauften Essigreiniger ordentlich reingespritzt und ab dafür mit dem Mopp rein in die Ecke, rauf und rüber über den Schmotz. Hmm das riecht aber komisch da in der Ecke. Erinnerte mich an einen Geruch, den ich als Kind im Zuchtstall gerochen habe. Hat hier eine Sau abgeferkelt?? Wohl kaum. Hmm, vielleicth schieben wir mal den Kühlschrank da zur Seite und gucken. Auwai, jau, da ist ganz schön viel Schmodder drunter und zum Teil sogar noch viskos. Die nächsten 15 Minuten widme ich diesem Quadratmeter der Welt. Putzen war lange nicht so aufregend. Auch die metallerne Backsachenschachtel hat sich als Knaller herausgestellt, sie war voll mit spinnenwebenartigen Mottenlarvenfäden. Ganz wirklich hübsches Muster ist da enstanden... Durch das noch einige Mottenlarven krochen.

Genug davon. Ansonsten habe ich mein Zimmer gesaugt. Scheiß Staubsauber. Zweimal getapet und den Saugkopf mit Kabelbindern festgemacht. Das Stomkabel zieht zwar noch gut rein, aber leider permanent, sodass der locker sitzende Stecker immer aus der Dose flutscht. Nervig. Wenn der Sauger dann auch noch verstopft, willsten am liebsten ausm Fenster schmeißen. Ich habe eins, es ist groß genug.

Mutti kam heute mit dem ICE an. Ich habe sie vom Bahnhof abgeholt. Schön, dass der nur fünf Minuten entfernt ist. Hier im Haus ankommen, und dann gings auch schon fast gleich wieder raus in den milden Wind und die Stadt. Rundgang mit Erzählungen zu Gebäuden und persönlichen Erinnerungen. War echt nett und schön. Meine Stadt hat viele Partnerstädte. Sogar im Iran, wenn ich die Flagge richtig erkannt habe.

Voll gut, dass dann Anna und Kolja für uns gekocht haben. So konnten Mutti und ich ein kleines Nickerchen halten. Das Abendessen mit meiner Mutter in der WG war auch schön. Ich freue mich, dass ich da so entspannt bin. Aber ich habe ja auch echt andere Sorgen. Eine periphäre:
Fahre ich in zwei Wochen auf das Muse-Konzert in München? Wäre nicht schlecht, dumm nur, dass mein Bruder nicht daran gedacht hat meine Winterreifen mitzubringen, oder sie, noch besser, gleich an die Autoachsen dranzumontieren. 

Gestern war ich im Kino mit ihr. Es war sehr schön. Zwei Stunden vorher haben wir schon angestanden um noch ins Pay-After zu kommen. Der Saal war dann zwar gar nicht voll, das heißt wir hätten uns die zwei Stunden Warterei auch sparen können, aber gerade die, fand ich, haben den Abend so schön gemacht. Es ist schön, dass man mit einem Menschen, mit dem man soviel Schmerz verbindet, wirklich angenehm beisammen existieren und Zeit teilen kann. Das beruhigt mich. Zumindest ein bisschen, Salbei auf den heißen Stein.
Was muss ich tun, um mein Leben genießen zu können? Gut und gesund schlafen. In diesem Sinne: Gute Nacht!

P.S.: Hat jemand Schuld an diesem Schmerz? Die ewige Suche danach verselbstständigt sich und macht ihn nur noch schlimmer. Wir müssen schon leiden. Aber wir sind ja auch nur ich und die kopernikanische Wende macht es doch fast überflüssig draußen weiter zu suchen. Ich will versuchen meinen Geist von diesen Wegen zu befreien. Gute Nacht. Schlafen ist ein Segen.

Donnerstag, den 01. November 2012 - Silke



Ich habe jetzt einen Steuerberater. Damit fühle ich mich sehr erwachsen, was sonst selten der Fall ist. Interessanterweise – vor einem halben Leben war ich mir sicher, dass ich mit fast 30 irgendwie, nun, anders sein würde.

Das erschreckende Erwachsenengefühl wird nur dadurch wieder relativiert, dass ich mich in den vergangenen Jahren das ein oder andere Mal mit meinem Steuerberater an den Theken Norddeutschlands über die Tiefgründe des Lebens unterhalten habe. Es hilft auch, dass er nicht im Anzug, sondern in Lederjacke vor mir sitzt. Das schafft Vertrauen.

Als weiteres Indiz des Älterwerdens zähle ich, dass ich seit einem Monat im Besitz eines Bügeleisens bin (kein billiges! Als ich der Frau im Saturn meine Bitte vortrug „Ich bin 28 Jahre alt und habe noch nie ein Bügeleisen besessen. Meine Mutter hat gesagt, ich soll mir was Ordentliches kaufen. Was würden Sie mir da empfehlen?“ nahm sie mich mütterlich am Arm und verkaufte mir ein sehr schönes, grünes Stück). Seit einer Woche nutze ich es auch und es macht mir sogar Spass.

Ich werde meinen ElitePartner Profilspruch ändern:
„Das besondere an mir ist, dass ich einen Steuerberater habe, der Lederjacke trägt und ich gerne bügele“.


Consistency is the last refuge of the unimaginative – Oscar Wilde -

Donnerstag, den 01. November 2012 - Christoph Sch



Wieder um Punkt 7:00 Uhr klingelt mein Wecker. Heute Morgen muss ich vor meinem Schwedischkurs unbedingt noch die anstehenden Tests vorbereiten. Wir haben heute sowohl einen mündlichen als auch einen schriftlichen Test. Mein Kurs startet um 10:15 Uhr und dauert bis 13:00 Uhr. Danach habe ich keine Vorlesungen mehr und gehe dafür mal wieder in das Fitnessstudio. Es läuft entschieden besser als noch am Montag und ich trainiere fast 2 Stunden.

Nach dem Sport gönne ich mir eine kurze Auszeit und trinke einen Kaffee, bevor ich für das anstehende Korridordinner einkaufen gehe. Für heute Abend ist nämlich mal wieder ein Dinner in unserem Wohnheimkorridor angesetzt. Das ist in der Regel sehr lustig und jeder bereitet eine Kleinigkeit für alle zu. Wir haben also eine ganze Menge Futter zu vertilgen. Als eines meiner Lieblingsgerichte, bereite ich Schweinefiletmedaillons, belegt mit Tomate und Mozzarella im Speckmantel zu. Ich tue mich mit einem meiner Mitbewohner zusammen, der passend dazu Kroketten und Gemüse liefert. Wir haben zusätzlich noch Nudelsalat, weißrussische Kartoffelpuffer, Kaiserschmarren, schwedische Kladdkaka (Schokoladenkuchen) und einen lettischen Nachtisch, der als absolute Kalorienbombe gehandelt wird. Was für ein Festessen. Bis wir mit allem fertig sind, ist es weit nach Mitternacht. Das war ein gelungener Abend.

Donnerstag, den 01. November 2012 - Thomas H



Heute steht der Termin beim Orthopäden an. Traue Niemanden, der keine Beschwerden hat, muntere ich mich auf. Ich nehme wieder Hobalala von Marc Fischer mit. Aus Angst das Buch zu schnell durchzulesen, habe ich seither nicht mehr reingeschaut. Es könnte ganz interessant sein, zu sehen, wie viele Seiten ich heute schaffe, respektive, wie lange ich heute warten muss. Zehn Seiten später bin ich dran. Der Arzt sieht aus wie Joachim Meyerhoff. So, als ob er mir schon etwas brechen werde, sollte er nichts finden. Eine Auszubildende im blauen Kittel schaut mich, während sie nach meinem Leiden fragt, lasziv über ihren Brillenrand an.

Hose runter, höre ich vom Arzt. Es gibt doch nichts Lächerlicheres als einen Mann in Shorts und hochgezogenen Baumwollsocken. Zum ersten Mal beginne ich zu verstehen, was Menschen an Tätowierungen finden. Ein chinesisches Schriftzeichen oder ein Rocker-Emblem auf der Wade würden mir, zumindest vor der Arzthelferin, vielleicht eine geheimnisvolle Aura verleihen und mich nicht dastehen lassen, als wäre ich beim Scheißen erschreckt worden.

Der Arzt sucht mit dem Ultraschallgerät, wobei er nicht mit dem Glitsch spart, unter meiner linken Kniekehle nach den von mir diagnostizierten Muskelfaserriss. Gefunden! Ich hatte recht!
Weiter ging es mit Röntgen. Mein rechtes Knie ist ebenfalls eine einzige Baustelle. 
Eigendiagnose: Außenband lädiert.
Diagnose: Kniescheibe überbeansprucht.
Das kann sich natürlich auch auf das Außenband auswirken, einigen wir uns auf Unentschieden. Mein Faserriss wird mit einer geruchsintensiven Schmiere behandelt und großflächig bandagiert. Der Hinweis des Arztes, er klebe die Mullbinde für den besseren Halt extra großzügig auf der Beinbehaarung ab, wird das spätere Entfernen nicht angenehmer gestalten.
Zur Entlastung der Kniescheibe werden mir Einlagen für die Schuhe verschrieben. Einlagen, Bandage, fehlt nur noch der Fahrradhelm und rabiate Hauptschüler gehen auf mich los. In der Orthopädietechnik ist es total nett. Nette Angestellte, netter Umgang, nette Zuzahlung. Ich komme mir beim bestellen der Einlagen richtig privilegiert vor.

Nach dem Arztbesuch gehe ich in die Stadt, strawanzen. Die Läden in der Bremer Innenstadt sind von mir über Jahre hinweg abgelatscht worden. Einzig die Menschen vor den Regalen sind neu, in den Regalen steht derselbe Krempel. Ob die Frauen in den Parfümerien wissen, dass sie nur aufgrund ihres Aussehens angestellt sind? Und wie Kundinnen darauf wohl reagieren? Mit Eifersucht, Mitleid oder mit Vertrauen in das Produkt?
Egal, ich jedenfalls kaufe dort nie etwas. Im Grunde genommen, starre ich im vorbeigehen nur umher. Mit dem Abgreifen des neuen Intro Magazins (Gratis) ist das Durchqueren der großen Kaufhäuser für mich ausreichend gerechtfertigt.
Das Studio Braun Projekt Fraktus ist auf dem Intro Cover und auf 3Sat und im Internet… Bildungsauftrag erfüllt.

Bei Hot Shots kippe ich auf dem Grabbeltisch mit den Zeigefingern in einem irrsinnigen Tempo die frisch eingetroffenen, gebrauchten Maxi Singles nach vorne. Klack. Klack. Klack.
„Habe ich. 90er. Lohnt nicht.“ Es ist wie eine Zeitreise. Unglaublich wer alles eine CD veröffentlichen durfte. Der halbe Big Brother Container saß schon mal in einem Tonstudio. Letztendlich hat es sich doch gelohnt. Für mich, für Walter aus dem Big Brother Haus weniger. Einen Lacher und eine Maxi CD nehme ich für insgesamt zwei Euro mit nach Hause. Der Lacher: Helge Schneider – Zwosprachig aufgewachsen. Die Maxi: Herbert Grönemeyer – Bleibt alles anders.

Vor dem Fernseher entlaste ich meine Beine. Tele 5 hat aufgerüstet. Peter Rütten, ehemaliger Chefautor der Harald Schmidt Show, hat seine eigene Sendung bekommen. Danach laufen bereits bekannte Folgen von Ulmen TV  und um 23:10 Uhr Stuckrad-Barre mit seinem eins gegen eins Polittalk. Fesselnd ist das Programm nicht, aber immerhin haben sich die drei gegen Rambo 2 – Der Auftrag durchgesetzt. Der Verband müffelt angenehm nach Heilsalbe.

Donnerstag, den 01. November 2012 - Verena

Allerheiligen. Das einzige, was an Feiertagen stört, ist, dass man sie nicht zur sinnlosen Geldausgeberei nutzen kann. Beim Frühstück überlegen wir, ob in benachbarten Bundesländern auch Feiertag ist. In Hessen nicht, also beschließen wir, nach Gießen zu fahren. Wir finden ein großes Einkaufszentrum und gucken uns bei Saturn Side-by-Side-Kühlschränke an, verhandeln den Preis für einen Fön und spielen am iPhone 5 rum. Am Ende kaufen wir nichts. Dann schlendern wir noch durch einen riesigen Real und kaufen uns Eis bei McDonald’s.

Während wir dort an der Kasse stehen, klingelt Cs Handy. J ist dran. Ihnen ist ein Kätzchen zugelaufen, aber sie können es nicht behalten, weil sie schon zwei Große haben und die sich vielleicht nicht verstehen. Ob wir es über Nacht nähmen und dann morgen ins Tierheim bringen würden, vielleicht wird es ja vermisst. Wir sagen, wir kommen vorbei und gucken mal. Die Fahrt zurück dauert eine Stunde und wir überlegen hin und her, ob wir es machen sollen und tendieren zu ja. Angekommen stellen wir fest: Das Kätzchen ist toll! Es ist schwarz und hat einen kleinen Fleck auf der Brust und wie alle Kätzchen ist es superniedlich. Dazu ist es noch total verschmust und zutraulich. Wir sind verliebt. Na toll. Zugegeben bin ich kein riesiger Katzen-Fan, aber wer könnte das niedliche Tier nur draußen in der Kälte lassen? Und C hätte schon gern eins, also gut. Wir packen Kätzchen und Zubehör ins Auto und fahren nach Hause. Das Kätzchen ist das liebste Kätzchen überhaupt. Es ist schon stubenrein und frisst und lässt sich die ganze Zeit streicheln und überschüttet alles mit seiner puren Niedlichkeit.