Dienstag, 20. Mai 2014

Dienstag, den 29. April 2014 - Ole

Ich brauche keinen Bohrer, ich brauche ein Loch

Nach einem nährreichen Frühstück bei meiner Tante, ging es zurück auf den Balkon meiner Cousine. Zum Mittag gab es das übrig gebliebene Viertel der Spargeltarte – leider ohne Weißwein. Der Verschleiß der teilweise billigen Werkzeuge macht mir ab Mittag besonders zu schaffen. Nachdem ich alle (5) Akkuschrauber meiner Verwandten und deren Bekannten in Münster durchprobiert hatte und damit nicht zufrieden stellend vorankam, entschied ich mich dann doch mit viel Gefühl auch die Schrauben mit einer Bohrmaschine in die vorgebohrten Löcher des äußerst festen Tropenholzes einzudrehen. Fertig. Zufrieden. Nach meiner traumatischen Fließbandarbeitserfahrung in der Übergangsphase zwischen Schulabschluss und Studium kann ich mich stets sehr an Arbeit mit einem sichtbaren Ergebnis erfreuen. Auch wenn ich moralisch die Ansichten von Henry Ford teile, dass jeder Mensch (der es von sich aus will) arbeiten und einen Beitrag zur Gesellschaft leisten kann und auch sollte, gibt es für mich nichts trostloseres als die Entfremdung des Arbeiters vom Werkstück. Wenn ich mich in meinem Dunstkreis in der Heimat so umsehe, stelle ich leider auch fest, dass es offenbar mehr Menschen gibt, die kapitulieren als scheitern. Schade. Zur Erinnerung mache ich noch schnell ein Foto auf meinem MR 10 Freischwinger, der seit dem Kauf aus Platzgründen bei meiner Cousine steht. Sie versucht mir seitdem beide Exemplare abzukaufen, aber das wird nichts…

Meine Cousine hat für uns (Tante, Yvonne, Sie & ich) abends einen Tisch im Restaurant „Scharfer Zahn“ direkt um die Ecke bestellt. Am Nebentisch saß vermutlich eine Familie + Freundin des ach so erwachsenen Sohnes, der schätzungsweise auch Anfang 20 war. Die Mutter war offenbar eine vermeintlich junggebliebene Mittelstufenlehrerin, die lustiger Weise ihren Schülern am Tag vor den Osterferien den Zappelphilipp vorgelesen hat, „um der Klasse einen Spiegel vorzuhalten“. Ach ja… diese Jugend heutzutage! Der Sohn faselte in verbal inkontinenter Weise ständig „Hans Guck-in-die-Luft“. Der Vater sagte den ganzen Abend kein Wort an dem Tisch.
Als die ach so tolle Lehrerin und ihre Familie endlich das Lokal verließen, konnte ich mich endlich wieder auf meinen Tisch konzentrieren. Wir waren allerdings alle recht müde vom (Vor-)Tag. Ich hatte einen wirklich hervorragenden Texas Burger mit scharf.
Anschließend ging es dann noch zum Fußi gucken in den Huberti Hof. Eine stillose, aber gut gefüllte Vereinskneipe. Der Wirt geht zum rauchen raus. Dann gibt es nichts zu trinken. Nach dem fetten Burger würde ich auch gerne eine rauchen. Yvonne trifft einen bekannten. Der scheint ganz nett zu sein. Ich frage ihn nach einer Zigarette. Wir beide gehen raus und unterhalten uns eine Zigarettenlänge. Er kennt Nienburg. Wow! Er habe mal vor einigen Jahren auf dem Weserradweg in Nienburg übernachtet. Achso, klar. Sonst führt einen dort wohl auch nichts hin. Wir sind uns einig.

Tune des Tages:              Blumentopf – Die Jungs aus dem Reihenhaus

„…mein Vater denkt dass ich mein Talent verschenk,
weil ich am Abend MC bin und nur am Vormittag Student.
Doch wer mich kennt von Live-Konzerten mit dem brauch ich nicht reden.
Was ich fühl wenn ich rap, ist in meinen Augen zu lesen.“

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